366 Strassenbahnen. Aufsichtsrat: Vors. Direktor Richard Kolle, Berlin; Stellv. Georg Schröder, Leipzig: Steinmetz- meister Otto Merkel. Fabrikant Ernst Völcker, Bernburg; Direktor Eduard Conrad, Berlin. Firmenzeichnung: Beide Vorstandsmitglieder gemeinschaftlich. Bochum-Gelsenkirchener Strassenbahnen in Bochum. Sitz in Berlin, W. Behrenstr. 1. Vorstand in Bochum. Gegründet: 1896. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von Strassenbahnen, insbesondere in den Stadt- und Landkreisen Bochum und Gelsenkirchen sowie Herstellung von Anlagen für elektrische Beleuchtung und Kraftübertragung. In Gelsenkirchen und Bochum ist der Gesell- schaft das Recht zur Stromabgabe an Dritte, insbesondere zu Beleuchtungszwecken, eingeräumt. Geschichtliches: Die Gesellschaft erwarb von Siemens & Halske in Berlin verschiedene Strassen- bahn-Koncessionen in den Kreisen Bochum und Gelsenkirchen auf 33 Jahre, in Königssteele 40 Jahre, sowie Pachtrechte an der Strassenbahn Bochum-Herne ab 1. Januar 1896. Die Bahnen durchziehen die Städte Bochum und Gelsenkirchen und verbinden sie mit Schalke, Wattenscheid. Wanne, Herne, Steele, Laer, Weitmar etc. Geplant ist die Fortführung einzelner Linien bis zu grösseren Nachbarstädten. Beim Ablauf der Koncessionen gehen alle auf den Betrieb der elektrischen Bahnen bezüglichen Anlagen, ausgenommen die im Landkreis Bochum auf Provinzialstrassen belegenen Bahnstrecken, nebst dem rollenden Material ohne Entschädigung schuldenfrei auf die betr. Gemeinden über. Von dem alsdann vorhandenen Erneuerungsfonds verbleiben 75 % der Gesellschaft. Für Bochum- Herne besteht nach Ablauf der Koncession ein weiteres Pachtrecht auf 10 Jahre gegen Zahlung von jährlich M. 1 500 pro Kilometer. Den Bau der Anlagen einschliesslich der Beleuchtungsanlage für die Stadt Gelsenkirchen, veranschlagt zu M. 4 500 000–5 000 000, führen Siemens & Halske gegen Erstattung der Selbstkosten mit einem Zuschlage von 10 % aus. Siemens & Halske übernahmen auch den Betrieb, und zwar für 1896 für Rechnung der Gesellschaft, ab 1897 für eigene Rechnung gegen Zahlung einer Jahrespacht von M. 300 000 und Übernahme der Generalunkosten der Gesellschaft bis zur Höhe von M. 15 000, der sämtlichen Steuern der Gesellschaft, der festen Abgaben an Berechtigte, der Gewinn- beteiligungen der Gemeinden und der statut. u. vertragsm. Tantiemen. Die Pächterin kann den Betriebspachtvertrag erst nach Verteilung von 6 % in drei aufeinander folgenden Jahren, und jedenfalls erst zum 31. Dez. 1901 kündigen, die Gesellschaft kann vom I1. Januar 1902 ab nach sechsmonatiger Kündigung und Erstattung etwaiger früherer Verluste der Pächterin den Betrieb selbst übernehmen. Kapital: M. 5 000 000 in 5 000 Aktien à. M. 1 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % z. Reserve, 5 % an Aufsichtsrat und sonstige Tan- tiemen, Rest zur Verfügung der Gen.-Vers. Bilanz: Die erste Bilanz wird am 31. Dez. 1896 gezogen. Kursstand: Emissionskurs: 147½ %. An der Berliner Börse am 26. Febr. eingeführt zu 155 %. Coupon-Verjährung: 4 Jahre n. Fälligkeit. Direktion: Reg.-Baumeister Paul Denninghoff in Bochum. Aufsichtsrat: Vorsitzender Bürgermeister a. D. Dr. Rosenthal, Berlin; Generaldirektor Gustav Friclinghaus, Oberbürgermeister Karl Fr. W. Hahn, Bochum; Heinr. Schwieger, Berlin Bürgermeister Wilh. Vattmann, Komm.-Rat Friedrich Vohwinkel, Gelsenkirchen; Sigmund Weill, Berlin. Firmenzeichnung: Der Direktor oder derselbe mit einem Prokuristen. Zahlstellen: Berlin: Eigene Kasse, Bochum; von Koenen & Co., Berlin. Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Braunschweig. Gegründet: Am 15. September 1881. Letztes Statut vom 14. März 1893. Koncession bis 1939 verlängert und bis dahin gegen jede Konkurrenz sichergestellt und von allen aussergesetz- lichen Abgaben befreit. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von Strasseneisenbahnen in u. bei Braunschweig sowie Ab- schluss darauf bezüglicher Geschäfte. Zur Zeit sind in Betrieb die Linien: Fallersleberthor- Richmond, Westbahnhof-Nordbahnhof, Hohethor-Friedhof, Kohlmarkt-Petrithor, Marienstift- Friedhof. Sa. 13 805 m. Beschlossen ist der Bau einer elektrischen Bahn von Braunschweig nach Wolfenbüttel; betreffs der von der Stadt gewünschten Einführung elektrischen Betriebes sind die Schwierigkeiten durch die Gen.-Vers. v. 18./6. 96 beseitigt worden. Kapital: M. 600 000 in 1200 Aktien à M. 500. Zwecks Ausbau des elektrischen Betriebes und der Linie Braunschweig-Wolfenbüttel wurde Juli 1896 eine Erhöhung des Aktienkapitals um M. 1 400 000 beschlossen. 3 Anleihen: M. 600 000 4 % ige Prioritätsobligationen von 1888 in 1200 St. à M. 500. Zinst. 1./7. * 31./12. Ferner M. 2 500 000 Anleihe ebenfalls wegen obengenannter Erweiterung geplant. ―――