Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetrieb. 481 Jweck: Herstellung und Verarbeitung von Eisen und anderen Metallen; Erwerbung und Aus- beutung von Koncessionen auf Eisensteine und andere Mineralien, Verkauf der gewonnenen Erze und Mineralien, der hergestellten Metalle und der bei deren Verarbeitung gefertigten Erzeugnisse, der Handel in den vorgedachten Produkten und Waren, alle Geschäfte, die sich an die vorgedachte Thätigkeit anschliessen. Kapital: M. 1 800 000 in 1800 Namensaktien à M. 1000. Sämtliche Aktien wurden von den Gründern übernommen. Geschichtliches: Es gelten 1796 Stück Aktien durch das per 1. Juli 1895 erfolgte Einbringen der offenen Handelsgesellschaft Carl von Born inDortmund als vollgezahlt. Dieses Einbringen besteht in dem zu Dortmund gelegenen Hochofenwerk der gen. Fa. mit allem beweglichen und un- beweglichen Zubehör auf Grund der Bilanz per 30. Juli 1895, insbesondere in: Grund- stücken, Gebäuden, Hochofenanlage, Koksofenanlage, Maschinen und Kesseln, Eisenbahnanlage, Eisensteinkoncessionen, Mobilien, Geräten, Reservestücken, Eisenbahnbetriebsmaterial, Fuhr- werk u. dergl. im Werte von M. 1 543 721.26, Vorräten, Barschaft, Effekten und Debitoren V. 510 347.37. Sa. M. 2 054 068.63. Von diesem Gesamtwerte gehen ab und werden von der Aktiengesellschaft als Selbstschuld übernommen: Kreditoren, Accepte und rückständige Löhne im Gesamtbetrage von M. 258 068.63, so dass verbleiben M. 1 796 000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers: Juli-Dezember. Direktion: Hans von Born, Betriebsdirektor A. Zeidler. dufsichtsrat: Ob.-Reg.-Rat a. D. Heinrich Schroeder, Köln; Direktor Gust. Hilgenstock, Dahlhausen; Direktor Franz Giesse und Jos. Kiefer, Duisburg. Firmenzeichnung: Jedes Vorstandsmitglied allein oder mit einem Prokuristen. Lnion. Aktien-Gesellschaft für Bergbau-, Eisen- u. Stahl- Industrie in Dortmund. Gegründet: Am 2. Febr. 1872. Letztes Statut vom 3. Dez. 1889 und 25. Jan. 1896. Iweck: Betrieb von Bergbau auf eigenen und gepachteten Gruben und auf alle nutzbaren sowie Verhüttung resp. Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien. Errichtung von Hochöfen und Verarbeitung der gewonnenen Metalle. Die Gesellschaft übernahm bei ihrer Gründung die Aktiengesellschaften „Henrichshütte' und -Neuschottland', die „Dortmunder Hütte' in Dortmund und die Steinkohlenzeche „Glückauf-Tiefbaub. 1872 wurde noch ein Eisensteingrubenkomplex bei Bredelar mit der Theodorhütte, die „Svabens- werke' in Schweden (Hütte, Gruben, Wald) erworben, letztere jedoch 1880 wieder verkauft. Ferner wurden Kalksteinbrüche, verschiedene Gruben und diverses Terrain angekauft, im Umkreis der Dortmunder Hütte grosses Hammerwerk, ein Schienen- und Bandagenwalzwerk, eine Werkstatt für Eisenbahnoberbaumaterial etc. errichtet, Um- und Neubauten überall ausgeführt etc. 1887/88 wurden die Eisensteingruben Wohlverwahrt und Victoria b. Bücke- burg gekauft. 1888 eine bei Zeche Glückauf belegene Kokerei. 1894/96 wurde in den Dortmunder Werken das Thomasstahlwerk mit Einrichtung zur direkten Konvertierung des von den Hochöfen gelieferten flüssigen Roheisens umgebaut, die Gebläsemaschinen und Kesselanlagen vermehrt, ein grosses Blockwalzwerk mit Rollgängen, Scheren etc, errichtet, das Martinstahlwerk vergrössert. Durch Einrichtung einer Stahlfacongiesserei und Anlage einer Tiegelgussstahlschmelzerei ist die bisherige Stahlproduktionsfähigkeit mehr als ver- doppelt worden. Gleichzeitig wurde im Puddel- u. Walzwerk Dortmund durch Neubau von Walzenstrassen zum Ersatz des aufgegebenen Aplerbecker Werkes und durch Umbau älterer Walzenstrassen die Leistungsfähigkeit auf dieser Abteilung bedeutend erhöht, und in Henrichshütte die Neuanlagen zur Fabrikation schmiedeeiserner (Glas- u. Siederöhren sowie geschweisster schmiedeeiserner Fässer ausgeführt. 1896 endlich hat die Zeche „Westfalia-* für M. 350 000 ihren alten Schacht der ,Union? abgetreten; diese wird dorthin ihre Brückenbananstalt verlegen. Die Union hat einen Teil der Aktien der Mengeder Bergwerks- ktiengesellschaft erworben. Kapital: M. 52 743 600 in 128 719 Aktien à M. 300 und 169 Aktien à M. 1500 (Lit. A.) und 1308 Aktien (Iät. B.) aA M. 300, sowie 9000 Vorzugsaktien (Lit. C.) à M. 1500. Von dem für die Aktien verfügbaren Reingewinn erhalten zunächst die Aktien Lit. C. 5 % Vorzugs- dividende, ohne Recht auf Nachzahlung; dann die Aktien Lit. A. ebenfalls 5 %; Rest bro rata an A. und C., bis hiernach die Lit. A. diejenige Dividende bezogen haben, zu welcher sie gegenüber den Lit. B. auch für die Vergangenheit berechtigt sind, also zu 6 % mit Recht auf Nachzahlung, und nach ihnen die Lit, B. gleichfalls 6 %%. Anleihen: M. 18 000 000 5 % ige Hyp.-Obligationen von 1880 in 9000 St. à M. 1000 und 18 000 St. à M. 500. Zinsen 2./1. u. 1./7, Tilg. laut Plan seit 1880 mit 1½ % und Zins. zu 110 %. Verlos. jährl. am 1./S. auf 2./1, M. 18 000 000 4 % ige Hyp.-Anleihe von 1893 zur Ablösung des Restes (M. 13 017 500) der Obligationen von 1880, in 12 000 St. à M. 1000 und 12 000 St. A, M. 500. Zinsen 2./1, u. 1./7. Tilg. laut Plan vom 2./1. 1895 bis- 2./1. 1926 u pari; Ver- 118 (zuerst 1894) auf 2./1. ftsjahr: 1. Juli bis 31. Juni. Handbuch der Deutschen Aktfen-Gesellschaften. 31 *