Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetrieb. 491 Hessisch-Rheinischer Bergbau-Verein in Giessen. Gegründet: 1874. Rekonstruiert 1880. Letztes Statut v. 23. Dez. 1882. weck: Die Gesellschaft besitzt Basalt- u. Trachitsteinbrüche, Braunkohlengruben, sowie Braun- kohlen-Koncessionen, Eisen-, Blei- u. Zinkerzgruben u. seit 1883 eine Brikettefabrik. Im Betrieb befindet sich nur die Braunkohlengrube u. Brikettefabrik Friedrich, die Balsatbrüche ind an holländ. Unternehmer verpachtet; der Abbau der nicht im Betrieb befindlichen Erzgruben unterblieb bisher. Kapital: M. 1 950 000 und zwar 1 593 900 in 5 313 Stammaktien à M. 300, M. 356 100 in 1187 Priorit.-Aktien à M. 300. Inleihen: M. 250 000 von 1884 in Obligationen 400 à M. 500 u. 250 à M. 200 zu 6 %. Tilg. d. Ausl. innerhalb 30 Jahren. Geschäftsjahr: Vom Juli bis Juni. Gen.-Vers.: Im Nov. Stimmrecht: Je 10 Aktien =– 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 10 v Tantieme an Direktion u. 6 %% an Aufs.-Rat, 5 % Dividende, Rest wieder Dividende. Bilanz am 30. Juni 1895: Aktiva: Eisenerzgruben M. 402 337.76, Basalt- u. Trachitsteinbr. M. 97 000, Landerwerb M. 137 649.38, Braunkohlengruben M. 1 230 000, Blei- u. Zinkgruben M. 258 000, Gebäude etc. M. 183 609.70, Maschinen M. 78 816.81, Schachtbau M. 52 268.67, Eisenbahn- u. Fuhrpark M. 47 686, Lagerplätze M. 19 000, Beleuchtungsanlagen M. 2 500, Utensilien M. 1 510.91, Vorräte M. 26 050.42, Kassa M. 175.70, Debitoren M. 14 981.21, interimskonto M. 12 098.09, Verlust M. 1 137 800.31. Sa. M. 3 701 484.96. Passiva: Aktien- kapital M. 1 950 000, Obligationen M. 204 200, Obl.-Coup. M. 6 796.25, Reservef. M. 5 639.65, Kreditoren M. 1 534 849.06. Sa. 3 701 484.96. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Vortrag M. 1 046 894.44, Abgaben etc. M. 4 055.29, Ver- sicherungen M. 204.25, Krankenkassen efc. 2 111.36, Reparaturen M. 6 532.87, Grubenholz M. 17 215.99, Materialien M. 2 816.44, Betriebsunkosten M. 11 769.73. Löhne M. 100 715.83, Gehälter M. 9 640, Zinsen M. 78 008.40, Abschreibungen M. 43 170. Sa. M. 1 323 134.60. Kredit: Briketts M. 136 750.37, Kohlen M. 47 980.25, Pacht M. 603.67, Verlust M. 1 137 800.31. Sa. 1 323 134.60. Kursstand Ende 1886––1895: 5.50, 6,50, 15, 20, 26, 19 16,70, 8,75, 6,30, 3,70, 4,25, 12 %. Dividende 1886–1895: 0 %. Coupon-Verjährung: 4 J. n. Fälligkeit. birektion: Reg.-Assessor a. D. A. Müller, Charlottenburg; Alfr. Wenzke, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Aug. Sternberg, Karl Weber, Paul Lerscha. Oberschlesische Eisenbahn-Industrie Aktien-Gesellschaft für Bergbau und Hüttenbetrieb in Gleiwitz, O.-Schl. Gegründet: Am 9. Juli 1887. Letztes Statut vom 30. April 1894. Zweck: Betrieb von Hochofen, Puddel- u. Walzwerken, Bergbau und Gewinnung von Erzen, Mineralien u. Fossilien, Verhüttung und Verwertung der gewonnenen Mineralien, Produktion von Roheisen, Weiterverarbeitung und Verwertung der gewonnenen Metalle, Handel mit letzteren und den aus diesen herzustellenden Fabrikaten. Die Gesellschaft be- treibt das Hochofenwerk Julienhütte in Bobrek (6 Hochöfen und Kokereien etc.); das Eisenwerk Herminenhütte in Laband (Puddelei, Luppenstrecke, 5 Handelseisenstrassen, Feinblechwalzwerk); das Eisenwerk Baildonhütte b. Kattowitz (Martin-Stahlwerke: 4 Martin- Öfen, Puddelei mit Luppenstrecke, 4 Walzenstrassen für Handelseisen und Stahl, Kupfer- Raffinerie). Die Gründer erhielten für ihre Einlagen die ursprüngl. emitt. 8000 A. u. zwar Georg und Oscar Caro für das Hochofenwerk Julienhütte 3 289 Stk.; die Firma Eisenwerk Herminenhütte 893 Stk.; Komm.-Rat W. Hegenscheidt für das Eisenwerk Baildonhütte 1 467 Stk.; die Witwe Caro und Geschwister Caro für das Grundstück Nr. 32 Laband mit allen Gebäuden, Maschinen etc. M. 1 855 000, 2 351 Stk., zusammen 8000 Aktien. 1888 schloss die Gesellschaft einen Vertrag mit dem Grafen Hugo Henckel v. Donnersmarck auf Carlshof, wonach sie die dem Grafen gehörigen Erzförderungen u. Förderungsberechtsame ab 1. Jan. 1889 pachtete. 1889 übernahm sie das gesamte Besitztum der Oberschlesischen Draht- industrie zu Gleiwitz. Diese letztere hatte ein Aktienkapital von M. 4 800 000 und er- folgte ein Umtausch der Aktien beider Gesellschaften gegenseitig al pari. Ferner ist sie beteiligt mit M. 3 080 000 in Aktien an der 1890 errichteten Oberschles. Kohlenwerke u. chem. Fabriken A.-G. in Berlin. Kapital: M. 12 250 000 in 17 250 Namensaktien à M. 1 000, Anleihe: M. 11 483 000, 4 % Obligation in 6 000 St. à M. 1 000 und 10 966 St. à M. 500. Zinsen 2./1. und 1./7., rückzahlbar von 1901 in 32 Jahren durch Verlosung (verstärkte Tilgung vor- behalten),