Hypotheken- und Kommunal-Banken. 195 Pfändet werden. Die Beschränkung der Normativbanken, dass Darlehen auf Neubauten erst dann als Unterlage für Oblig. benutzt werden dürfen, wenn diese Bauten vollständig fertig und ertragsfähig sind, fehlt bei der Nordd. Gr.-C.-Bank. Von der Beleihung ausgeschlossen sind Bergwerke, Steinbrüche und Torfstiche. Geschichtliches: Domizil früher Berlin, jetzt befindet sich daselbst nur noch eine Filiale. Die Gen.-Vers. vom 4./1. 1895 beschloss Verlegung des Sitzes nach Weimar, nachdem unterm 1./12. 1894 der Grossherzog der Bank die Genehmigung zur Begebung von Inhaberpapieren, Kommunal- und Eisenbahn-Hypothekar-Obligationen gemäss Art. 13–15 ihres neuen Statuts erteilt hatte. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Inhaberaktien à M. 600 und 2500 Aktien à M. 1200. Pfandbriefe: Die Bank giebt bis zur Höhe der von ihr erworbenen Hypotheken- und Grund- schuldforderungen sowie der Kommunal- und Eisenbahndarlehen Pfandbriefe, Kommunal- obligationen und Eisenbahn-Hypothekar-Obligationen bis zum insgesamt 15 fachen Gesamt- betrage des eingezahlten Aktienkapitals aus. Die Hypotheken- und Grundschuldforderungen etc. haften den Besitzern der Pfandbriefe vorzugsweise vor den anderen Gläubigern der Bank; ein von der grossh. Regierung ernannter Pfandhalter verwaltet die betreffenden Urkunden; die Regierung kann auch ausserdem noch Kommissare ernennen. Vorübergehend können statt der hyp. Forderungen deutsche Reichs- oder Staatsanleihen, landschaftliche Pfandbriefe oder bares Geld von der Bank als Faustpfand hinterlegt werden. – Die Bank behält sich vor, die Tilgung beliebig zu verstärken. Der Anfangstermin der Tilgung kann zehn Jahre hinausgeschoben werden. In Umlauf waren davon Ende 1896: M. 52 636 100, und zwar: 4 % Pfandbriefe von 1889, Serie III M. 24 000 000 in St. zu M. A. 3000, B. 2000, C. 1000, D. 500, E. 300, F. 200 und G. 100; – Zinsen 1./1. u. 1./7. – Tilg. mind. ½ % m. Z. in 50 Jahren nur durch Verlos.; erste Dezember 1888; Kurs Ende 1890–96: 100,50, 100,75, 101, 50, 100,50, 101. 100, 10, 99,90 %. Notiert in Berlin. 4 % Pfandbriefe von 1893. Serie IV. M. 12 000 000; St. wie bei Ser. III. — Zinsterm. 1./1. u. 1./7. – Tilg. d. Rückkauf od. Verlos. ½ % m. Z.; vor 1./12. 1903 keine Verlosung. Kurs Ende 1893–96: 102, 50, 104, 25, 104, 25, 102, 25 %. Notiert in Berlin. 4 % Pfandbriefe von 1894. Serie V. M. 12 000 000; St. wie vor.; Zinsterm. 1./1. u. 1./7. — Tilg. d. Rückkauf oder Verlos.; vor 1908 keine Verlosung. Nach Annahme des neuen Statuts durch die G.-V. vom 4./1. 1895 musste die Ausfertigung weiterer Pfandbriefe dieser Serie eingestellt werden. – Kurs wird mit Serie IV zusammen notiert. 4 % Pfandbriefe Serie VI. M. 15 000 000 in St. zu M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100. — Zinsterm. 1./4. u. 1./10. – Tilg. mind. jährl. 1 % d. Verlos. (erste April-Woche) od. Ankauf nicht vor 1./4. 1904 auf 1./10. (kann auch von da an verstärkt werden). – Einge- führt 2./1. 1896 zu 105 %. Ende 1896: 104 %. Notiert in Berlin, Fankfurt a. M. In Umlauf unverlost zu 4 % Ser. III–VI Ende 1886–96: M. 4 181 100, 6 682 300, 12 066 900, 17218 400, 19 651 300, 20 855 200, 23 324 100, 29 710 600, 39 983 100, 34 279 800, 35 236 500. 3½ % Pfandbriefe, Serie VII – teilw. z. Umtausch der 4 % per 1./7. 1895 gekünd. Ser. I u. II – M. 25 000 000 in St. auf Inhaber zu M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200 u. 100. – Zinsterm. 1./4. u. 1./10. – Tilg. d. Verlos. od. Ankauf v. 1./4. 1896 mit mind. 1 % des Emis- sionsbetrages. Die von der Verlos. vor dem 1./4. 1904 betroffenen Stücke werden auf einen binnen sechs Wochen nach d. Verlos. zu stellenden Antrag in unverloste Stücke derselben Gattung umgetauscht; ab 1./4. 1904 verstärkte Verlosung oder auch Totalkündigung mit 6 mon. Frist vorbehalten. – Kurs Ende 1895–96: 101,50, 100 %. Notiert in Berlin. 3½ % Pfandbriefe, Ser. VIII M. 15 000 000 in St. wie bei VI; Zinsterm. 1./1. u. 1./7. – Tilg. mind. 1 % jährl. (Zinszuwachs nicht erwähnt) durch Verlos. (erste Januar-Woche) od. Ankauf nicht vor 2./1. 1906 auf 1./7. (xkann auch von da an verstärkt werden). – Eingeführt 3./3. 1896 zu 101, 60 %. Ende 1896: 101 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M. 3½ % Pfandbriefe von 1897, Ser. IX. M. 10 000 000. Verlosung und Kündigung bis 1. Juli 1907 ausgeschlossen. Stücke, Zinsen wie bei Ser. VIII, ebenso Tilgung 1 %, erste Woche des Juli z. nächstfolg. 2. Jan. Eingeführt am. 15./3. 1897 zu 100, 60 %. Notiert in Berlin, Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März d. J. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienkapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 4 % Dividende, vom Überschuss 10 % dem Aufsichtsrat sowie die vertragsm. Tantiemen an Direktion und Beamte, Rest zur Verf. d. Gen.-Vers. Reservefonds: M. 141 677, Spezialreservefonds M. 180 000. Kursstand Ende 1886–96: Aktien 49, 80, 47, 90, 67, 40, 84, 90, 81, 73, 25, 77, 25, 94, 110,30, 108, 100, 50 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–96: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 1, 3, 5, 5, 4½ % Coup.-Verj. 4 Jahre n. Fälligkeit. Grossherzoglicher Staats-Kommissar: Geh. Reg.-Rat Dr. Slevogt. Direktion: Amtsrichter a. D. Dr. Gg. Friedlaender, Oskar Zuckschwerdt, stellvertr. Direktor Gerichtsassessor a. D. Dr. J. Lützeler. Aufsichtsrat: Vors. Karl v. d. Heydt, Stellv. Sim. Lipmann, Herm. Baschwitz, Komm.-Rat Alex. Lucas, Reg.-Rat a. D. Dr. Ernst Magnus, Bankier Ernst Meyer in Berlin; Senat. Dr. K. Eggers in Rostock; Direktor J. P. Limbourg in Bitburg; Geh. Reg.-Rat Dr. Johs. Schmid in Weimar ; 13*