300 Eisenbahnen. Cronberger Eisenbahn-Gesellschaft in Cronberg i. T. Gegründet: Am 26. Juni 1872. Letztes Statut vom 23. Juni 1886. Betriebseröffnung am 1. Nov. 1874. Zweck: Bau und Betrieb einer Sekundärbahn von Rödelheim nach Cronberg i. T. (9,7 km). Kapital: M. 514 800 in 1716 Stammaktien à M. 300 und M. 294 000 in 490 Prior.-Stammaktien à M. 600. Letztere sind mit 5 % Vorzugsdividende am Gewinn beteiligt, werden amortisiert und haben im Falle der Auflösung der Gesellschaft besondere Vorrechte. Anleihen: M. 200 000 in 4 % (bis 1895 5 %) Prioritäts-Obligationen. Umlauf Ende 1896 M. 172 000 in St. à M. 1000. Zinsen 2. Jan. u. 1. Jul. Verlos. im Okt. pr. 2. Jan. Tilg. ab 1881 mit 0% u. Zinsenzuwachs. (Kann mit Genehm. des Staates verstärkt werden.) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April-–Huni. Stimmrecht: Je M. 300 Aktienkapital = 1 St., Maximum inkl. Vertretung 80 St. Gewinn-Verteilung: Zunächst werden die Verwaltungsausgaben etc. bestritten, dann werden die nötigen Beträge zum Erneuerungs- und Reservefonds zurückgestellt, vom verbleib. Rein- gewinn 5 % für die Prior.-Stammaktien, vom Überrest jährl. M. 3000 zur Amortisation von Prior.-Stammaktien verwandt, alsdann wird bis zu 5 % Div. an Stammaktien, von dem dann noch verbleibenden Überschuss auf die Stamm- und Prior.-Stammaktien pro rata verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1896: Aktiva: Bahnanlagen und Betriebsmittel M. 1 061 784.18, Effekten M. 86 773.24, Guthaben b. Bankier M. 31 297.27, Kassa M. 14 056.75. Sa. M. 1 193 911.44. Passiva: Stammaktien M. 514.800, Prior.-Stammaktien M. 294 000, Obligationen M. 172 000, Schuld beim Bankier M. 73 343.18, Tilgungsfonds M. 320, Tilgung der Prior.-Stammaktien M. 3000, Erneuerungsfonds M. 80 942.53, Betriebsreserve M. 8 459.50, alte Dividenden M. 717, Bilanzreserve M. 12 172.21, Gewinn M. 34 157.02. Sa. M. 1 193 911.44. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgabe M. 114 258.87. Obl.-Zinsen M. 6 960, Zinsen d. schweb. Schuld M. 2 220.80, Tilgung d. Oblig. M. 2 120, Tilgung der schwebend. Schuld M. 14 000, Tilgung der Prioritätsaktien M. 3000, Stückzinsen do. M. 75, zur Betriebsreserve M. 569 80, zum Erneuerungsfonds M. 15 029.52, Gewinn M. 34 157.02. Sa. M. 192 391.01. Kredit: Vortrag M. 2 586.27, Personenyerkehr M. 136 733.30, aus Güterverkehr M. 26359.92, Uberlassung von Bahnanlagen M. 129, Überlassung von Betriebsmitteln M. 24 308.19, Erträge aus Veräusserungen M. 1 136.81, sonstige Einnahmen M. 1 137.52. Sa. M. 192 391.01. Reservefonds: M. 8 459.50, Bilanzreservefonds M. 13 750.75, Erneuerungsfonds M. 80 942.53. Dividenden 1886– 96: Stammaktien: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 2, 3, 3 %. Prioritäts-Stamm- aktien: 3½, 5, 5, 8. 7, 6, 8, 9, 5, 5, 5 %. Coup.-Verj. 5 J. n. Fäll. Direktion: Betriebsdir. Karg. Verwaltungsrat: Dr. med. Fr. Stiebel, Emil Wetzlar, M. v. Guaita, Albert Andreae de Neufville in Frankfurt a. M. und Bürgermeister Jamin in Cronberg. Aufsichtsrat: Direktor Martin in Kronthal; Dr. J. Neubronner in Kronberg; Robert Osterrieth, L. Graubner, Carl Stiebel in Frankfurt a. M. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankfurt a. M.: Georg Hauck & Sohn. Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn in Dortmund. Gegründet: Am 8. Jan. 1872. Letztes Statut vom 22. Mai 18886. Zweck: Erbauung, Ausrüstung u. Betrieb einer Eisenbahn von Dortmund über Lünen, Dülmen, Coesfeld, Ahaus und Gronau bis zur Landesgrenze bei Glanerbrück zum Anschlusse an die von dort nach Enschede (Niederlande) führende Bahn sowie etwaiger Anschlüsse zu von dieser Bahn nicht berührten Orten, Bergwerken und sonstigen industriellen und gewerb- lichen Anlagen. Geschichtliches: Die Bauausführung begann im Jahre 1872; die Betriebseröffnung der Linie Dortmund-Gronau erfolgte am 30. Sept. 1875, während die in gemeinschaftlichem Besitze mit der ehemals Münster-Enscheder, jetzt Preuss. Staats-Eisenbahn befindliche Strecke Gronau-Glanerbrück am 15. Okt. 1875 dem Betrieb übergeben wurde. (Diese Strecke ist an die niederl. Staatsbahn verpachtet). Kapital: M. 24 000 000 und zwar 30 000 Stammaktien à M. 600 – M. 18 000 000 sowie 2500 Stamm-Prioritätsaktien à M. 600 und 3 750 do. (Doppelnummern) à M. 1 200 = M. 6 000 000. Von dem für die Aktien verfügbaren Reingewinn erhalten zuerst die Stamm-Prioritätsaktien 4½ % Dividende und besitzen ausserdem das Recht auf Nachzahlung etwaiger diesbezügl. Fehlbeträge; erst dann erhalten die Stammaktien 4½ % Dividende. Rest pro rata. Schliesslich haben die Inhaber der Stamm-Prioritätsaktien im Fall einer Auflösung bezw. Liquidation der Gesellschaft Vorrecht der Befriedigung aus dem Erlöse. Anleihen: M. 6 000 000 lt. Gen.-Vers.-Beschluss vom 25. Mai 1895 in St. à M. 1 000, verzinsl. mit 3½ % am 2. Jan. und 1. Juli, rückzahlb. ab 1900 mit jährlich 1 % nebst ersparten Zinsen durch Auslos. im II. Quartal zum 2. Jan. Vorerst nur M. 2 000 000 begeben. (Ab 1905 Ge- samtkündigung mit Genehmigung der Regierung vorbehalten. Kursstand Ende 1896: 100, 60 %. Aufgelegt im Juni 1896 zu 101,75 %. Notiert in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester.