306 Eisenbahnen. Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn-Gesellschaft (Danzig-Warschau, Preussische Abteilung) in Danzig. Gegründet: Hauptbahn am 1. Juni 1872, Betriebseröffnung am 1. Sept. 1877. Nebenbahn gegründet am 16. Sept. 1883, eröffnet am 1. Aug. 1884. Letztes Statut vom 27. Juni 1885 mit Nachtrag vom 8. Mai 1895. Gesamtlänge 149,32 km. Zweck: Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Marionburg über Deutsch-Eylau nach der russischen Grenze bei Mlawka (IIlowo) zum Anschlusse an die von dort nach Warschau erbaute Bahn, nebst einer Zweigbahn von Zajonczkowo nach Löbau. Geschichtliches: Die ganze Bahn war zuerst eingeleisig. Das Reich hat 1887 die Mittel be- willigt, um vorwiegend auf seine Kosten das zweite Geleis zu legen. Es gab à fonds perdu dafür M. 5 958 000 und bewilligte ausserdem für jedes Folgejahr M. 80 000 Zuschuss zu den Unterhaltungs- und Erneuerungskosten mit Ausnahme der Jahre, in denen die Stamm- Prior.-Aktien 5 und die Aktien 3 % Dividende empfangen. Der Staat hat das Recht er- worben, den Bahnhof Soldau und die Strecke Soldau-Illowo gegen Entschädigung mit zu benutzen; derselbe machte zunächst ab 1. Oktober 1887 nur Gebrauch von dem Recht der Benutzung des Bahnhofes Soldau, führt aber seit 1. April 1888 seine Züge unter Mit- benutzung der Anlagen der Gesellschaft bis IIlowo durch. Kapital: M. 32 862 374.18, bestehend aus a. 21 400 Stamm-Prioritätsaktien à M. 600 = M. 12 840 000 u. 21 400 Stammaktien à M. 600 – M. 12 840 000, in Sa. M. 25 680 000, b. den in früheren Jahren geleisteten Zuschüssen des Reichs, Preussens, der Provinz Westpreussen, der Stadt Löbau und der von der Bahn berührten Kreise M. 1 224 374.18, c. dem Zuschuss der Preuss. Staatsregierung zum Bau des zweiten Geleises von M. 5 958 000. Anmerkung: An dem für die Aktien verfügbaren Reingewinn haben die Stamm-Prioritätsaktien Vorzugsrecht auf 5 % Dividende und event. Nachzahlung und im Falle einer Auflösung der Gesellschaft auch auf Vorbefriedigung aus dem verfügbaren Reinerlöse. – Die Reichsbank beleiht die Stamm-Prioritätsaktien seit Februar 1891. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Deckung aller Unkosten und Lasten, sowie nach Abzug der Beträge für Erneuerungsfonds und Reserven erhalten vom Reingewinn die Stamm-Prioritätsaktien im voraus 5 % Dividende, dann bis 6 %/ % die Stammaktien, etw. Überschuss zu gleichen Teilen an beide Aktienarten. Aktiva. Bilanz am 31. Dez. 1896. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Bahnbau u. Aus- Anlagekapital: 3 Einnahme. rüstung 33 002 536.14 St.-Prior.-Akt. 12 840 000.– Übertrag aus 1895 35 333.21 Grundstücke in Stamm-Aktien 12 840 000.– Personenverkehr etc. 271 567.37 Danzig, Montowo Betriebsübersch., Güterverkehr 1 702 894.20 u. IIlowo 226 313.54 Zins., Zuschüsse 1 224 374.18 Bahnanlagen 258 557.23 Effekten 2 154 698.53 Beitr. d. Reg. 5 958 000.– Betriebsmittel 113 307.93 Kassa u. Bankguth. 1 230 173.02 Erneuerungsfds. I 1 017 634.77 Veräusserungen 99062.41 Debitoren 350 928.13 Erneuerungsfds. II 197 339.41 Div. Einnahmen 104 157.39 Materialbestände: Reservefonds 1 361 898.25 2 486 779.74 Betriebsfonds 173 169.12 Reservefonds II 519 280.– Erneuerungsfonds 149 109.88 Beamtenkasse 233 745.71 23 Arbeiterkasse 9 524.29 Ausgabe. Krankenkasse 19 748.46 Betriebsausgabe 1 009 313.32 Kautionen 315 814.68 Rücklagen z. Er- Kreditoren 510 800.73 neuerungs- u. Betriebsausgabenres. 42 825.73 Reservefonds 281 524.27 Gewinn 1 195 942.15 Gewinn 1 195 942.15 37 286 928.36 37 286 928.36 2 486 779.74 Reservefonds: I M. 361 898.25, Reservefonds II M. 519 280, Erneuerungsfonds I M. 1 017 634.77, Erneuerungsfonds II M. 197 339.41. Kursstand Ende 1886–96: Stammprioritätsaktien: 103, 105, 50, 113, 20, 113, 80, 109, 107,90, 106,50, 110,50, 118,70, 121,50, 124,60 %; Stammaktien: 33, 43, 25, 88, 54, 50, 56, 48, 50, 54, 60, 71,50, 80, 73,75, 94,50 %. Notiert in Berlin; letztere auch in Frankfurt a. M., Ham- burg, Leipzig. Dividenden 1886–96: Stammprioritätsaktien: je 5 %. Stammaktien: %, 1, 3, ¼, 1, 1½, ½, 1, 2, 2¼, 3¾ %. Coup.-Verj.: 4 Jahre n. Fälligkeit. Direktion: Kgl. Baurat E. Breidsprecher, Seering. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Damme, stellv. Vors. Otto Steffens in Danzig; Geh. Reg.-Rat Hugo Lent, Senator Teichen in Berlin; Geh. Komm.-Rat Bernhard Caspar in Hannover; Komm.-Rat Emil Hecker in Berlin; Komm.- Rat George Mix, Stadtrat Rob. Petschow in Danzig; Rechtsanwalt a. D. Salomonsohn in Berlin; Komm.-Rat Stoddart in Danzig; Baurat Alfred Lent in Berlin; Stadtrat Kosmack in