Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen usw. 321 Strassenbahn und Elektricitätswerk Bernburg in Bernburg. Gegründet: Am 16. Juni 1896. Betriebseröffnung am 1. April 1897. Zweck: Bau, Ausrüstung, Erwerb, Betrieb, Pachtung oder Verpachtung von Strassenbahnen und Bahnen niederer Ordnung im Herzogtum Anhalt und angrenzenden Gebieten. Versorgung von Bernburg und Umgegend mit Elektricität jeder Art. Bahnlänge 4 km. Kapital: M. 350 000 in 350 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Januar-April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn mindestens 5 % z. Reserve, Rest z. Verf. d. Gen.-Vers. Direktion: Osbert Flössner in Leipzig; Albert Bode in Bernburg. Aufsichtsrat: Vors. Direktor Richard Kolle in Berlin; Stellv. Georg Schröder in Leipzig; Stein- metzmeister Otto Merkel, Fabrikant E. Völcker in Bernburg; Direktor Ed. Conrad in Berlin. Firmenzeichnung: Beide Vorstandsmitglieder gemeinschaftlich. Strassen-Eisenbahn-Gesellschaft in Braunschweig. Gegründet: Am 15. September 1881. Letztes Statut vom 14. März 1893. Konzession bis 1934 verlängert und bis dahin gegen jede Konkurrenz sichergestellt und von allen aussergesetz- lichen Abgaben befreit. Zweck: Bau, Erwerb und Betrieb von Strasseneisenbahnen in und bei Braunschweig sowie Ab- schluss darauf bezüglicher Geschäfte. Zur Zeit sind in Betrieb die Linien: Fallersleberthor- Richmond, Westbahnhof-Nordbahnhof, Hohethor-Friedhof, Kohlmarkt-Petrithor, Marienstift- Friedhof. Sa. 13 805 m. Diese Pferdebahnlinien werden 1897/98 durch die Allg. Elektr.- Gesellschaft in solche mit elektr. Betrieb umgewandelt, ebenfalls beschlossen ist der Bau einer elektrischen Bahn von Braunschweig nach Wolfenbüttel. Kapital: M. 600 000 in 1200 Aktien à M. 500. Zwecks Ausbau des elektrischen Betriebes und der Linie Braunschweig-Wolfenbüttel wurde Juli 1896 eine Erhöhung des Aktienkapitals um M. 1 400 000 beschlossen, welche bis Anfang 1897 durchgeführt war. Anleihen: M. 600 000 in 4 % Prioritätsobligationen von 1888, 1200 St. à M. 500. Zinst. 1./7. u. 31./12. In Umlauf Ende 1896 M. 192 500. Kurs Ende 1896: 101, 75 %. Notiert in Braunschweig. Ferner M. 2 500 000 Anleihe ebenfalls wegen obengenannter Erweiterung geplant. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. Reservefonds, 5 % Tantieme, Rest zur Verfügung der Gen.-Vers. An Stelle der Abschreibungen auf Bahnbau, Grundstücke, Gebäude und Konzessionen wird ein mit / % des Gesamtkostenwertes zu dotierender Amortisationsfonds gebildet, welcher sich innerhalb der Konzessionsdauer zu dem vollen Kostenwerte dieser Konten ansammeln soll, um bei Ablauf der Konzession zur Rückzahlung des Aktienkapitals verwendet zu werden. Bilanz am 31. Dez. 1896: Aktiva: Kassa- und Bankguthaben M. 14 208.98, Kautionseffekten M. 14 935.50, Bahnbau M. 536 256.24, Immobilien M. 193 884.75, Konzession M. 75 254, Pferde M. 62 102.35, Wagen M. 62 965.88, Uniformen M. 3265.65, Geschirr M. 100, Inventar M. 7562.71, vorausbez. Prämie M. 350, Debitoren M. 2786.76, Bahnbau-Neuanlage M. 2164.94, Lager- bestände M. 16 973.12. Sa. M. 992 810.88. Passiva: Aktienkapital M. 600 000, Obligationen M. 192 500, Amortisation M. 77 324.92, Reservefonds M. 18 463.25, Extrareserve M. 60 000, nicht eingel. Coupons M. 1320, alte Dividende M. 25, Gewinn M. 43 177.71. Sa. M. 992 810.88. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gehalt und Lohn M. 78 212.09, Fourage M. 43 464.55, Un- kosten M. 23 546.67, Abschreibungen M. 24 534.32, Amortisation M. 5494.23, Obligat.-Zinsen M. 7730, Reingewinn M. 43 177 71. Sa, M. 226 159.57. Kredit: Betriebseinnahme M. 219770.75, Zinsen M. 254.84, Dünger 5072.41, Übertrag M. 1061.57. Sa. M. 226 159.57. Reservefonds: M. 20 568.25, Spezialreservefonds M. 60 000. Kursstand Ende 1886–96: 109, 113, 25, 120, 121, 50, 117, 111, –, 107, 142, 145,50, – %. Notiert in Berlin, Braunschweig. Dividenden 1886–96: 5½, 5 , 5, 5, 5, 4½, 4½, 5, 5, 5, 6 %. Coupon-Verj.: 4 Jahre n. F. Direktion: R. Ribbentrob. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Gerhard, A. Schmidt, H. Sternheim, Kolle, Direktor Conrad, Direktor Carl Schrader. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Deutsche Bank, C. Schlesinger-Trier & Co., Allg. Electrici- täts-Gesellschaft; Braunschweig: Braunschweigische Creditanstalt; Hannover: Bernh. Caspar. Bremer Strassenbahn in Bremen. Gegründet: Im Jahre 1876. Konzessioniert bis 1938. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen; war früher Pferdebahn, im Laufe 1892/93 wurde der elektrische Betrieb eingeführt. Linien: Börse-Horn, Bürgerpark-Bahnhof-Freihafen, Börse- Hohethor, Freihafen; Länge ca. 12 km. Der Wagenpark besteht aus 28 Motorwagen, 10 offenen Sommerwagen, 15 geschloss. Wagen. Kapital: M. 900 000 in 750 Aktien à. M. 1200. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 21