446 Kohlenbergbau. Bantorfer Kohlenzechen, Act.-G. in Bantorf a. D. Gegründet: Am 8. Juli 1884, durch Umwandlung vormaliger Gewerkschaft. Zweck: Betrieb und Ausbeutung des Steinkohlenbergwerks bei Bantorf, Amt Wennigsen; in den Feldmarken Lüttringhausen, Hohenbostel, Winnighausen u. d. anliegenden Feldmarken. Geschichtliches: Die ersten Anfänge des Betriebes reichen bis zum Jahre 1858 zurück. Jahres- förderung 2½ Millionen Scheffel Kohlen. Arbeiterzahl ca. 534 Mann. Kapital: M. 709 000 in 700 Vorzugsaktien Lit C à M. 1000 und 12 Stammaktien Lit A 2 M. 750. Geschäftsjahr: Vom 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie à M. 1000 = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 5 %0 Tantieme dem Aufsichtsrat, bis zu 8 % an Direktoren und Beamte, 6 % Vorzugsdividende an die Aktien Lit C, nötigenfalls mit Nachzahlungs- recht, Rest an alle Aktien zu gleichen Teilen. Bilanz am 31. März 1897: Aktiva: Grubenfelder M. 207 272.24, Schächte etc. M. 457 463.73, Kessel, Maschinen, Pumpen etc. M. 248 898.71, Grundstücke etc. M. 118 945.72, Zechen- bahn etc. M. 18 750.61, Betriebsinventar, Materialien u. Kohlen M. 56 092.70, Debitoren M. 329 480.62, Kassa M. 6760.83. Sa. M. 1 443 665.16. Passiva: Aktienkapital M. 709 000, Hypotheken M. 400 0000, Reservefonds M. 18 984.08, Reserve-Divid.-Fonds M. 42 000, Gruben- vorrichtung M. 15 405.42, Salär u. Löhne M. 30 273.03, Kreditoren M. 36 947.92, Gewinn M. 191 054.71. Sa. M. 1 443 665.16. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebskosten M. 424 808,37, Genoralkosten M 71 932.53, Zinsen u. Sconto M. 21 079.90, Abschreibungen M. 83 615 97, Gewinn M. 191 054.71. Summa M. 792 491.48. Kredit: Vortrag aus 1895/96 M. 11 023.22, Steinkohlenertrag M. 781 468.26. Sa. M. 792 491.48. Reservefonds: M. 27 985.68, Reserve-Dividendenfonds M. 60 000. Dividenden 1892/93–1896/97: Vorzugsaktien: 4, 5, 7, 8, 9 %. Stammaktien: 0, 0, 0, 0, 9 %. Coupon-Verjährung: 4 Jahre n. Fälligkeit. Direktion: H. Methler, Grimm. Aufsichtsrat: Vors. Senator Stephanus. Zahlstelle: Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Oberschlesische Kokswerke und Chemische Fabriken. Aktien-Gesellschaft in Berlin, W. Unter den Linden 2. Gegründet: Am 18. Dez. 1890. Neues Statut v. 26. Juni 1896 mit And. v. 23. Febr. 1897. Zweck: Errichtung, Erwerb, Pachtung sowie Veräusserung und Betrieb von Koksanstalten, Er- werb, Betrieb und Veräusserung von Bergwerken und Bergwerks-Gerechtsamen, Verweitung der bei der Koksproduktion gewonnenen Nebenprodukte, Erwerb und Verwertung von Patenten auf dem Gebiete der Koks-Industrie mit Einschluss der Nebenprodukte, Erwerb, Errichtung Pachtung, Betrieb und die Veräusserung aller Fabriken und Anlagen, welche zur Erreichung der vorgedachten Zwecke dienen, Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande, Beteiligung an anderen industriellen Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb zu den vor- gedachten Zwecken in Beziehung steht. Die Gesellschaft betreibt die Produktion von Koks und die Gewinnung der hierbei ent. fallenden Nebenprodukte, namentlich Theer, Ammoniak konzentriertes Ammoniakwasser und schwefelsaures Ammoniak', die Destillation von Theer und die Herstellung von Benzol. Die Gesellschaft besitzt in Oberschlesien keine eigenen Kohlengruben, sondern kauft die zu ver- kokende Kohle von den Oberschlesischen Fettkohlen-Gruben, fast ausschliesslich von der Königin Luise-Grube zu Zabrze. Vermögens-Objekte: Die Hauptetablissements der Gesellschaft in Oberschlesien sind: Die Koksanstalt Poremba zu Zabrze, bestehend aus 170 schmalen und 30 breiten Koks. öfen, welche werktäglich 700 Tonnen Kohle durchsetzen. Die Anstalt umfasst weiter zvei separate Kondensationsanlagen und Ammoniakdestillationen, ferner eine Theerdestillation nebst den zugehörigen Nebenanlagen. Die Anstalt befindet sich aut einem, von dem Königl. Bergfiscus vorläufig bis zum Jahre 1933 gepachteten Terrain. 2. Die Koksanstalt Skalley zu Zabrze, auf eigenem Terrain befindlich, umfasst 120 schmale und 80 breite Koksöfen, ebenfalls mit entsprechender Kondensationsanlage für die Gewinnung von Theer und Ammoniak. Sie ist für einen Kohlendurchsatz von täglich 800 Tonnen eingerichtet. 5 3. Die durch Vertrag v. 15. Jan. 1897 gegen Gewährung von 2400 Stück neuer Aktien der Ges. mit Dividenden-Berechtigung seit 1. Jan. 1897 in die Gesellschaft einschliesslich des Terrains inferierte Koksanstalt Glückauf zu Dorotheendorf bei Zabrze, bestehend aus 200 Koksöfen und einer vollständigen Kondensationsanlage zur Gewinnung von Theer und Ammoniak. Die Anstalt verarbeitet täglich 450 Tonnen Kohle. Die letztere Anlage ist belastet mit einer Abgabe von 1 Pfennig per Zentner dargestellten Koks, maximal jedoch M. 12 000 pro anno, zu Gunsten des Grafen Guido Henckel von Donnersmarck zu Neudeck und mit dem Vorkaufsrecht für denselben Berechtigten. Das Unternehmen ist mit M. 2 400 000 zu Buch gestellt. Die Brutto-Erträgnisse, welche dasselbe