564 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hülfsgeschäfte. Aktien-Gesellschaft Mix u. Genest, Telephon-, Telegraphen. und Blitzableiter-Fabrik in Berlin. Filialen in Hamburg und London. Gegründet: Am 16. April 1889. Letztes Statut vom 21. April 1897. Zweck: Erwerb der der Firma Mix & Genest gehörenden Telephon-, Telegraphen- und Blitzab- leiterfabrik. Herstellung von Maschinen, Apparaten etc. der elektrischen und jeder ver- wandten Industrie. Anlage von Fernsprecheinrichtungen. Kapital: M. 1 800 000 in 1500 Aktien à M. 1000, nach Erhöhung v. 21. April 1897 um M. 300 000, angeboten den alten Aktionären mit M. 140 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr, Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. Reserve, 6 % an Aufsichtsrat u. vertragsm. Tantieme an Vorstand und Beamte, Rest z. Verf. der Gen.-Vers. Bilanz am 31. Dez. 1896: Aktiva: Grundstück M. 347 250, Gebäude M. 668 775, Maschinen M. 196 773.65, Utensilien M. 105 648.25, Werkzeug M. 85 982.70, Patent M. 1, Warenvorräte M. 773 127.25, Debitoren M. 820 813.67, Effekten M. 2811.75, Wechsel M. 12 440.91, Kassa M. 26 327.60, Amortisation M. 3000, Kautionen M. 30 400. Sa. M. 3 073 351.78. Passiva: Aktienkapital M. 1 500 000, Hypotheken M. 600 000, Reservefonds M. 175 000, Delcredere M. 24 035, Kreditoren M. 521 260.33, Unterstützungsfonds M. 13 854.62, Kautionen M. 30 400, Nettogewinn M. 208 801.83. Sa. M. 3 073 351.78. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten M. 162 700.40, Steuern M. 11 147.50, Arbeiterversicherung u. Krankenkasse M. 11 432.86, Patentunkosten M. 3 805.15, Verlust an Debitoren M. 5093.68, Hypothekenzinsen M. 25 500, Abschreibungen M. 70 627.71, Reingewinn M. 208 801.83. Sa. M. 499 109.11. Kredit: Vortrag M. 589.49, Fabrikationsgewinn M. 486 191.42, Zinsen M. 1618.90, Hausverwaltung M. 10 709.11. Sa. M. 499 109.11. Reservefonds: M. 175 000, Delcrederekonto M. 24 035. Kursstand Ende 1889–96: 164, 126, 75, 83, 50, 117, 127,50, 180, 75, 183, 184,75. Not. in Berlin. Dividenden 1889–96: 9, 5, 6, 6, 8, 11, 8, 10 %. Coup.-Verj.: 4 Jahre n. Fälligkeit. Direktion: Ingenieur Werner Genest. Aufsichtsrat: Vors. Gust. Kerting, Gustav Schilling, Carl Wenzel, Wilh. Weinmann. Prokuristen: A. Blumner, Alfred Hettler, Postrat a. D. Oesterreich, E. Maubach. Firmenzeichnung: Der Direktor allein oder zwei Prokuristen kollektiv. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank f. Handel u. Industrie. Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin mit Installations-Bureaux in Amsterdam, Breslau, Frankfurt a. M., Hannover, Köln, Leipzig, Madrid, München, Nürnberg, Strassburg i. E. Gegründet: Am 5. Mai 1883 als Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität. Letztes Statut vom 29. Nov. 1894. Bei Umwandlung in jetzige Firma 1887 löste die Gesell- schaft ihre Rechtsverhältnisse zu der Compagnie Continentale Edison in Paris und erwarb das Miteigentum an den Edisonpatenten zu gleichen Rechten und Anteilen mit Siemens & Halske. Das gleichzeitig mit letzterer Firma behufs Sicherung eines geschäftlichen Zu- sammenwirkens auf 10 Jahre getroffene Übereinkommen ist am 26. Juni 1894 gelöst. Letztes Statut vom 29 März 1897. Zweck: Anfangs hauptsächlich auf die Herstellung von Glühlampen beschränkt, wurde die Fabrikationsthätigkeit seit Erwerb der Weddingschen Maschinenfabrik 1887 auf die Selbst- anfertigung dynamo-elektrischer Maschinen, sowie sämtlicher Apparate und Materialien für Beleuchtung und Kraftübertragung ausgedehnt. Die Errichtung einer Kabelfabrik in Ober- schönweide ist begonnen und soll diese Ende 1897 in Betrieb genommen werden. 1887 übernahm die Gesellschaft die Direktion der ,Berliner Elektrizitätswerke- (s. d.) und hat bei Erhöhung des Kapitals letzterer Aktiengesellschaft Bezugsrecht auf die Hälfte al pari. Ausser eigenen Patenten (insbesondere am Drehstrompatent) besitzt die Gesellschaft Patent- recht für Deutschland für Accumulatoren der Electrical Storage Company, das Patent für elektrische Eisenbahnen von S. Frank Sprague, das Patent einer elektrischen Normaluhr etc., insgesamt in Deutschland 42 Patente, im Ausland deren 70, ausserdem 47 Gebrauchsmuster sowie ein Warenzeichen. Die Gesellschaft hat bereits eine grosse Zahl elektrischer Strassen- bahnen ausgeführt, welche sie zum Teil unter eigener Direktion betreibt, und hat 1891 den beteiligten Behörden das Projekt einer elektrischen Untergrundbahn für Berlin vorgelegt, auf Grund dessen 1895 unter Mitwirkung der Gesellschaft die Konstituierung einer Gesell- schaft m. b. H. für Untergrundbahnen erfolgte. Die Gesellschaft beschäftigte im verflossenen Geschäftsjahr einschliesslich des Personalbestandes von 17 in- und ausländischen Zweig- niederlassungen 6711 Angestellte und Arbeiter gegen 5121 im Vorjahre; aber ungleich grösser war die Zunahme der Produktion in den Fabriken. Es wurden u. A. über 4000 Dynamos und Elektromotoren mit rund 50 Millionen Watt (ca. 74 000 HP) Leistung gegen 2000 Ma- schinen mit 22,8 Millionen Watt (ca. 30 000 HP) im Vorjahre hergestellt. Kapital: M. 35 000 000 in 10 000 Aktien à M. 500 und 30 000 Aktien A. M. 1000, nach Erhöhung