88 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen. Kasseler Strassenbahn-Gesellschaft in Kassel. In Liquidation. (Siehe Seite I. 337 u. 110.) Gegründet: Am 1. Nov. 1881. Konzessionsdauer ab 1876 auf 80 Jahre. Zweck: Bau und Betrieb von Strassenbahnen mit Dampfbetrieb in Kassel. Linie Kassel nach Wilhelmshöhe, Länge 5, 617 km. Geschichtliches: Die Gesellschaft übernahm die ab 1./7. 1877 auf 80 Jahre einer englischen Gesellschaft konzessionierte und 1881 für M. 340 000 verkaufte Kasseler Strassenbahn. Kapital: M. 850 000 in 1700 Aktien à M. 500. Bei neuen Emissionen haben die Gründer Be- zugsrecht auf die Hälfte der neuen Aktien zu pari. Anleihe: M. 425 000 in 5 % Obligationen, 700 St. à M. 500 und 375 St. à M. 200, rückzahlbar zu 103 % durch Auslosung ab 1894 mit jährlich M. 14 000. 1891 wurden M. 98 000 zurück- gekauft. Am 30. Juni 1896 waren noch M. 248 000 im Umlauf. Zins 2/1 u. 1/7. Geschäftsjahr: Vom 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Dezember. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % 2. Reserve, dann 4 % Dividende u. 10 % Tantieme, Rest z. Verfügung der General-Versammlung. Reservefonds: M. 22 002.60, Spezialreservefonds M. 26 294.53. Kursstand Ende 1888–96: 30, 52, 47, 34, 29, 25, 36, 25, 89, 168, 182 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1888/89–95/96: 1¼, 1, 0, ½, 1 0, 2 /0, 5, 8½ %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Dr. phil. Julius Kollmann, Fritz Pühler. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Knorz. Zahlstellen: Eigene Kasse, Wahlershausen; C. Schlesinger-Trier & Co., Berlin; von Erlanger & Söhne, Frankfurt a. M. Bemerkung: Unter der Firma Grosse Kasseler Strassenbahn konstituierte sich eine Gesellschaft mit 3 000 000 M. Kapital, um unter Beteiligung von Siemens & Halske und der Schweize- rischen Gesellschaft für elektrische Unternehmungen die Kasseler Strassenbahnen (obige Gesellschaft und die Seite 337 genannte Kasseler Stadteisenbahn) zu übernehmen und zum elektrischen Betriebe einzurichten. (Siehe Seite 104.) Kaysersberger Thalbahn-Aktien-Gesellschaft in Kolmar i. Els. Gegründet: Am 17. März 1887. Koncessioniert auf 99 Jahre. Zweck: Bau u. Betrieb der Schmalspurbahn mit Lokomotivbetrieb Kolmar-Schnierlach und Kolmar- Winzenheim (24, 66 km) für Personen- und Güterverkehr. Kapital: M. 1 147 000 in 1147 Aktien à M. 1000. Ursprünglich M. 1 320 000. – Die Aktien werden durch jährliche Auslosung amortisiert und in Genussscheine umgewandelt, welche nach je 5 % Dividende an die noch nicht ausgelosten Aktien und den Tantiemen am Gewinn pro rota teilhaben. Die Genussscheine behalten auch das Stimmrecht. Geschäftsjahr: Vom 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Juni-Juli. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn zunächst 5 % zur Reserve, vom Überschuss erhalten die nicht ausgelosten Aktien bis 5 %, dann Tantieme, Rest zur Verf. d. Gen.-Vers. –— Genuss- scheine siehe unter Kapital. Reservefonds: M. 37 770.20, Erneuerungsfonds M. 26 654.84. Dividenden 1888/89–96/97: 4, 4½, 4, 4, 4¾, 4½, 4¼, 4¼ 4¼ %. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: Ingenieur E. Zündorf. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat. G. Krauss, München: Stellv. Stadtrat F. Saltzmann, Kolmar; Geh. Baurat H. v. Hügel, Darmstadt; Fabrikbes. V. Weibel, Alspach. H. Der Direktor. Zahlstelle: Filiale der Banque de Mulhouse, Kolmar im Els. Kerkerbachbahn-Aktien-Gesellschaft in Christianshütte im Oberlahnkreis. Gegründet: Am 12. Mai 1884, Betriebseröffnung am 1. Febr. 1888. Letztes Statut vom 22. Sept. 1894. Konzessionsdauer unbeschränkt. Zweck: Bau und Betrieb einer Nebenbahn zur Beförderung von Personen und Gütern zwischen Heckholzhausen und Dehrn mit Anschluss an die Preuss. Staatsbahn in Kerkerbach. Bahn- länge 15,8 km, teils normal-, teils schmalspurig. Betriebseröffnung am 1. Mai 1886, bezw. 5. Nov. 1887, bezw. 10. Jan. 1888, für Güter und für Personen am 1. Juni 1888. Projektiert wird eine Fortsetzung der Bahnlinie von Heckholzhausen nach Mengerskirchen. Kapital: M. 1 000 000 in 1900 Stammaktien à M. 500 und 50 do. à M. 1000. Anleihe: M. 350 000 in 5 % Prioritätsanleihe, 350 Stücke, à M. 1000. Zins ¼ u. ¼. Tilgung durch jährliche Auslosung ab 1. Okt. 1894 bis 1922; übrigens jederzeit kündbar. Geschäftsjahr: Vom 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im September. Stimmrecht: Je M. 500 Aktienkapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 10 % des An- lagekapitals an den Reservefonds, hierauf Tantiemen an Beamte. Rest nach Beschluss der Gen.-Vers. als Dividende.