158 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetrieb. Rübeland. Im Jahre 1872 erwarb die Gesellschaft die Eisensteingerechtsame im Hütten- röder Revier bei Blankenburg und etablierte behufs Verhüttung der Erze zu Giessereieisen in Blankenburg 2 Kokeshochöfen. 1887/88 wurden bei Rübeland 5 Dietzschsche Patent- doppelöfen und 1892/93 in Rübeland eine Vernickelungsanstalt und in Zorge eine Teer- ölanstalt angelegt. Die Gesellschaft hat ferner die bekannte Baumannshöhle und die neu- entdeckte Hermannshöhle gepachtet und mit elektrischem Licht versehen. Der Hochofen in Zorge ist 1894 eingestellt worden, ebenso auch 1895 das Hochofenwerk in Dlankenburg. 1895 wurde ein Eckardscher Kalkringofen angelegt. Kapital: M. 2 137 500 in 6000 Aktien Lit. A. und 1125 Aktien Lit. B. à M. 300. Erstere be- rechtigen zu 4 % Vorzugsdividende ohne Nachzahlungsanspruch und zur Voreinlösung im Falle einer Liquidation der Gesellschaft. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im November. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zur Reserve und 5 % Tantieme, sodann 4 % Dividende an die Aktien Lit. A. und bis 4 % an die Aktien Lit. B., Rest z. Verf. d. Gen.-Vers. Bilanz am 30 Juni 1897: Siehe Nachtrag. Reservefonds: M. 35 060, Spezialreservefonds M. 325 000. Kursstand Ende 1886–96: Neue Aktien Lit. A.: 29, 32, 75, 19, 20, 25, 42,50, 69,75, 68,75, 41,75, 0, 35, 50,10 %; do. Lit. B.: 0, 6, 50, 5,25, 7, 60, 17,50, 28, 29, 18,50, 5, 7, 49,45 %; Konv. Aktien Lit. A. u. B. 1892/95: Lit. A.: 33, 26, 25, 29, 36,25 %; Lit. B.: –, 7, 6,25, 9 %. Dividenden: Aktien Lit. A. 1886–1890: 0, 0, 0, 0, 1½ %; Lit. B. 1886–1980: 0, 0, 0, 0, 0 %; Konv. Aktien Lit. A. 1891/92–1896/97: 3 ¼, ¾, , 0, 4½, 3 %; do. B. 1890/91–1896/97: 0, 0, 0, 0, 0, 4½, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: J. Lorentz, C. Lückhoff. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Justizrat Haeusler in Braunschweig; Stellv. Hüttendirektor Siegers in Kalk; Georg Lachmann, Leo Michel, Franz Siele in Berlin; S. Salinger in Cöthen; Ad. Werner in Leipzig. Zahlstellen: Berlin: Gesellschaftskasse; Mitteldeutsche Creditbank. Bochumer Verein für Bergbau und Gusstahlfabrikation in Bochum. Gegründet: Am 23. Jan. 1854 auf 50 Jahre. Letztes Statut vom 28. Oktober 1891. Zweck: Herstellung von Gussstahl und Gussstahlfabrikaten; Steinkohlen- u. Erzbergbau. Besitz: 2 Gussstahlfabriken, 4 Hochöfen und Kokerei bei Bochum, 3 Steinkohlenzechen: ver. Maria Anna und Steinbank, ver. Engelsburg und Hasenwinkel (1894/95 zwei mit ver. Maria Anna u. Steinbank markscheidende Grubenfelder Schwarzer Junge I u. II für M. 150 000 ange- kauft; Grundstück für M. 200 000), Eisensteingruben: Rot- und Spateisenstein im Siegener Lande und im Nassauischen, Grube Fentsch in Lothringen mit phosphorhaltigen Erzen für den Thomasprozess. Der Verein erwarb sämtliche Aktien der „Ges. für Stahlindustrie in Bochum, deren Werk unmittelbar neben dem des Vereins liegt und mit demselben durch eine Bahn verbunden ist, M. für 1 999 500. Das Unternehmen wird als selbständige Gesell- schaft m. b. H. fortgeführt. 1889 wurden in der Rheinprovinz Quarzitbrüche zum Erlangen von feuerfesten Rohmaterialien, sowie Kalksteinfelder bei Wülfrath hinzugekauft. Betrieb einer Eisenbahnwagenfabrik. Die Produktion der Stahlindustrie 1896/97 betrug an Rohstahl 82 213 t, an fertigen Waren 65 667 t; die Förderung der drei Zechen an Steinkohlen betrug 724 098 t; an Kokes wurden 164 746 t produziert. Die Eisensteingruben im Siegener Revier förderten 11 845 t Rohspat und 283 t Kupferkies. Kapital: M. 21 000 000 in 50 000 Aktien à M. 300 u. 4000 Aktien à M. 1500, sämtlich auf Namen. Anleihe: M. 4 500 000 in 4 % Obligationen, 3000 Stücke à M. 1500, Zinsterm. 2/1. u. 1./7.; rück- zahlbar mit 103 % ab 1882 durch Auslos. von 2 % und Zinsen per 2./1.; am 30. Juni 1897 noch M. 2 574 000 in Umlauf. – Kursstand Ende 1886–1896: 103, 20, 103,25, 104, –, 103, 101.75, 103, 40, 103,20, —, —, 103, 60 %. Notiert in Berlin, Leipzig, Köln. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Oktober. Stimmrecht: Je M. 1500 Aktienbesitz = 1 St. Maximum 50 St. Gewinn-Verteilung: Reservefonds ist erreicht, weitere Reserven lt. Beschl. d. Gen.-Vers., 4 % Tantieme an Aufsichtsrat, Gen.-Dir. u. Oberbeamte vertragsmäss. Tantieme, Rest zur Verf. der Gen.-Vers. Bilanz am 30. Juni 1897: Aktiva: Wechsel M. 148 892.25, Kassa M. 39 262.48, Debitoren inkl. Dividende der Ges. für Stahlinustrie M. 5 379 679.83, Immobilien M. 7 118 445.13, Ma- schinen M. 2 747 035.42, Werkgeräte M. 81 637.97, Hüttenfuhrwerk M. 1, Waren: a) fertige M. 114 022.24, b) halbfertige M 1 851 518.02, Materialien M. 3 794 479.97, Effekten M. 7 988 550.07, Zeche ver. Maria Anna und Steinbank M. 1 410 443.22, Beteiligung an Bergbauunterneh- mungen M. 1, Eisensteingruben M. 194 247.70, Zeche Hasenwinkel M. 5 600 638.75, Zeche ver. Engelsburg M. 1 257 558.42, Kalksteinfelder M. 41 485.91, Quarzitgruben M. 165 448.52, frühere Schulzsche Kokerei M. 357 504.06, Seilbahn M. 302 404.68. Sa. M. 38 593 256.64. Passiva: Aktienkapital M. 21 000 000, Obligationsanleihe M. 2 574 000, Kreditoren M. 3 807 532.49,