— Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetrieb. 177 Bergischer Gruben- und Hütten-Verein in Hochdahl bei Düsseldorf. Gegründet: Am 10. März 1856. Letztes Statut vom 29. März 1889 und 20. August 1894. Zweck: Eisensteinbergbau u. Roheisenproduktion. Der Verein besitzt das Hüttenetablissement Hochdahl mit 4 Hochöfen, grösseren Grundbesitz mit umfangreichem Kalksteingelände, Wohn- häuser für Angestellte, Eisenbahn, Koksöfen u. sonstige Betriebsanlagen; diverse Gruben u. Gerechtsame auf Eisenerz in der Umgebung von Hochdahl u. grössere Beteiligung an gewerkschaftlichen Spateisensteingruben im Siegerlande bei Olpe. 1896/97 wurden erzeugt 38 682 und verwertet 39 139 t Roheisen gegen 41 468 bezw. 41 268 t in 1895/96. Durchschnittlich sind ca. 170 Arbeiter beschäftigt. Kapital: M. 1 358 400 in 1132 Aktien zu M. 1200 (zus. gel. Vorzugsaktien). Geschäftsjahr: Vom 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im September-Oktober. Stimmrecht: Jede zusammengelegte Vorzugsaktie —– 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 4 % Tantieme an den Aufsichtsrat (mind. M. 4000), bis 4 % Tantieme an Vorstand, Rest zur Verfügung der Gen.-Vers. Bilanz am 30. Juni 1897: Aktiva: Hüttenimmobilien M. 966 300, Hüttenmobilien u. Utensilien M. 15 023.04, Bergberechtsame M. 51 500, Bergbauimmobilien M. 1500, Vorräte: Roheisen M. 66 917.25, Rohmaterialien M. 246 098.35, Hilfsmaterialien M. 8964.23, Wertpapiere M. 273 322.20, Aktien des Hasper Eisen- u. Stahlwerks M. 30 000, Wechsel M. 3454.50, Kassa M. 4525.30, Debitoren M. 291 397.50, Bürgschaftsdebitoren M. 120 500. Sa. M. 2 079 502.37. Passiva: Aktienkapital M. 1 358 400, Reservefonds M. 135 840, ausserord. Reservefonds M. 10 000, Kreditoren M. 259 542, 38, Bürgschaftskreditoren M. 120 500, Gewinn M. 195 219.99. Sa. M. 2 079 502.37. Reservefonds: M. 135 840, Spezialreservefonds M. 10 000. Kursstand Ende 1886–95: 61, 67, 61, 62, 43, 30, 20, 50, 25, 60, 25,50, 39,25 %: Vorzugs- aktien 1889–96: 69,50, 41,75, 30,50, 28, 29,50, 36,75, 51, 50, 77,75 %; zusammengelegte Vorzugsaktien 1894–96: 66, 75, 92, 25, 138 %. Notiert in Berlin, Köln. Dividenden: Vorzugsaktien 1889/90–1892/93: 2 ½, 2 ½, 1, 1 %; Stammaktien 0 %; zu- sammen gelegte Vorzugsaktien 1893/94–1896 97: 5, 5, 8, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Wilh. Klees. Aufsichtsrat: Vors. Ernst Vowinckel in Mettmann; Stellv. Komm.-Rat Wilh. Boeddinghaus, Adolph Boeddinghaus in Elberfeld; Hermann Wülfing in Vohwinkel. Firmenzeichnung: Der Direktor oder dessen Stellvertreter. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Bank für Handel u. Industrie; Düsseldorf: C. G. Trinkaus; Elberfeld: v. d. Heydt-Kersten & Söhne. Hoerder Bergwerks- und Hütten-Verein in Hoerde. Gegründet: Am 16. Febr. 1852. Letzte Statuten-Anderung v. 15. Febr. 1897. Zweck: Ausbeutung von Eisen, Kohlen und allen anderen Metallen, Mineralien und Erzen in allen zugehörigen Konzessionen. Verarbeitung aller dieser Metalle in den Etablisse- ments der Gesellschaft. Koksbereitung sowie An- und Verkauf von Eisen und andern Metallen und deren Produkte. Die Gesellschaft besass ursprünglich nur die von Diedr. Piepenstock errichtete Hermannshütte bei Hoerde. Dieselbe umfasst jetzt ein Areal von 69 ha und hat zusammen 118 Dampfkessel. Erweitert ist das Unternehmen durch das 61 ha grosse Hoerder Eisenwerk mit 4 Hoch- und 262 Koksöfen, durch die Hoerder Kohlen- werke bei Asseln auf einem Areal von 72 ha Grösse u. eine Anzahl von in Harz, Nassau, Siegerlande und Westfalen gelegene Eisensteinkonzessionen. Vorhanden sind 4 Arbeiter- kolonien mit 98 Doppelhäusern, einer Arbeiterkaserne und 21 Einzelhäusern, ferner an Eisenbahnen 42 km mit Normal-, 21 km mit Schmalspur und zusammen 33 Lokomotiven. Kapital: M. 25 528 000 in 25 000 Prioritätsaktien Lit. A. à M. 1000 und 440 Stammaktien à M. 1200. Die ersteren geniessen ein Vorrecht auf 5 % Dividende mit event. Nachzahlungs- anspruch und Vorbefriedigung im Falle der Liquidation. Das ursprüngliche Kapital be- trug nur M. 6 000 000 und wurde successive auf obige Summe erhöht; zuletzt lt. Beschl. d. Gen.-Vers. v. 15. Febr. 1897 um M. 3 000 000 in 3000 Prior.-Aktien à M. 1000, angeboten den alten Aktionären mit 119,50 %. Anleihen: I. u. II. Emmission zu 5 %, zusammen M. 11 000 000, sind zum Juli 1896 gekündigt. III. Emmission M. 10 000 000 in 4 % Obligationen 10 000 St. à M. 1000. Zins- termin 2./1. u. 1./7., rückzahlbar zu 103 % von 1902 mit mindestens 2 % und ersparten Zinsen durch Auslosung im Aug. od. 2. Jan.; verstärkte Tilgung und gänzhiche Kündigung vorbehalten. – Kursstand Ende 1896: 103, 20 %. Notiert in Berlin, Köln. Geschäftsjahr: Vom 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im November in Dortmund, Hoerde oder Köln. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum Reservefonds, die vertragsmässigen Tantiemen, Rest zur Verfügung der Gen.-Vers. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 12