308 Eisenbahnen. Stettiner Dampfschleppschiffahrts-Aktiengesellschaft bestehend aus 4 Schleppdampfern und 17 Kähnen, erworben. Gegen Ende 1884 wurde noch die Breslauer Rhederei Julius Schottländer erworben und nun auch das Transport- und Schleppgeschäft auf Elbe, Havel, Spree und die Kanäle ausgedehnt. Die Gesellschaft besass Ende 1897 in Frank- furt a. O. ein Bollwerk von 180 m Länge mit Petroleumlagerhof, Güterschuppen etc.; weiter in Pöpelwitz einen Verkehrshafen mit Schiffsbauwerft, einen Kohlenwaggon- kipper, ein Bollwerk von 200 m Länge, 5 Güterschuppen mit Kellereien; an Betriebs- mitteln 2 Lokomotiven, 20 Güterwagen, 3 Dampfkrähne, 1 Handkrahn, 20 Dampfer, 94 Kähne, 6 Prähme und 2 eiserne Schuten. Kapital: M. 3 000 000 in 2000 Aktien à M. 500 und 2000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % zur Reserve und 6 % Tantieme an den Aufsichts- rat, dann die sonstigen vertragsmässigen Tantiemen, Rest zur Verfügung der Gen.-Vers. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Bahnanlage- und Ergänzungskonto Frankfurt a. O. M. 602 530.18, Schiffahrtsanlage- u. Ergänzungskonto M. 1739 364.99, Hafen- u. Werftanlage Pöpelwitz M. 763 919.85, Materialien M. 45 428.19, Effekten M. 125 249, Kassa M. 51 770.28, Guthaben bei Bankhäusern M. 86 643, Anzahlung auf Neuanschaffungen M. 17 000, Debitoren M. 226 633.36, Kautionseffekten M. 8200, Kautionsdebitoren M. 328.52. Sa. M. 3 667 067.37. Passiva: Aktienkapital M. 3 000 000, Kreditoren M. 209 666.41, Kautionskreditoren M. 8200, Erneuerungsfonds d. Bahnanlage M. 136 052.21, Betriebsreserve M. 11 765.17, Kapitalreserve M. 75 707.72, alte Dividende M. 947.50, Gewinn M. 224 728.36. Sa. M. 3 667 067.37. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Bahn- u. Bollwerksbetrieb Frankfurt a. O. M. 34 929.44, Schiffahrtsbetrieb M. 859 259.66, Hafenbetrieb Pöpelwitz M. 57 308.88, allg. Ausgaben d. Centralverwaltung M. 62 358.23, Abschreibungen u. Rücklagen M. 121 021.73, Gewinn M. 224 728.36. Sa. M. 1 359 606.30. Kredit: Bahn- u. Bollwerksbetrieb Frankfurt a. O. M. 74 758.45, Schiffahrtsbetrieb M. 1 154 446.63, Hafenbetrieb Pöpelwitz M. 107 708.94, allg. Einnahmen d. Centralverwaltung M. 18 673.83, Vortrag a. 1896 M. 4018.45. Sa. M. 1 359 606.30. Reservefonds: M. 86 743.22, Betriebsreservefonds M. 11 765.17, Erneuerungsfonds der Bahn M. 136 052.21. Kurs Ende 1886–97: 109.60, 110, 113.10, 89.25, 94.80, 77.50, 63, 60, 81, 74, 98.50, 103.50 %. Notiert in Berlin und in Breslau. Dividenden 1886–97: 6, 6, 4½, ½, 5½, 4½, 1, 2, 4½, 3½, 5½, 6¼ %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: P. V. Queisser. Aufsichtsrat: Vors. Theodor Ehrlich, Stellv. Justizrat Geisler, Gustav Kopisch, Leopold Selten, A. Russ, Dr. Paul Schottländer. Zahlstellen: Eigene Kassen in Breslau und Frankfurt a. O.; Berlin: Jacob Landau. Halberstadt-Blankenburger Eisenbahngesellschaft in Blankenburg a. Harz. Gegründet: Am 27. März 1870. Letzte Statutenänderung vom 25. Mai 1895. Koncession vom 16. April 1870 (Braunschweig), vom 8. Juli 1870 (Preussen) unbeschränkt. Zweck: Betrieb einer Eisenbahn von Halberstadt nach Blankenburg und Tanne mit der Zweigbahn von Langenstein nach Derenburg. — Die Gesellschaft kann ihr Unternehmen auch auf den Bau und Betrieb anderer eigener sowie den Betrieb fremder Bahnen aus- dehnen. Linien der Gesellschaft: 1) Von Halberstadt nach Blankenburg, eröffnet am 31. März 1873, 18,2 km; 2) Von Blankenburg nach den Hochöfen der „Harzer Werke zu Rübeland und Zorge“, eröffnet am 14. Juli 1875, 3,4 km; 3) Von Langenstein nach Derenburg, eröffnet am 9. Sept. 1880, 5,6 km; 4) Die kombinierte Adhäsions- und Zahnradeisenbahn von Blankenburg nach Tanne nach Abzug von 3,3 km der Bahn nach den Hochöfen, welche mitbenutzt sind, 27,2 km, eröffnet, bis Rübeland am 1. Nov. 1885, bis Elbingerode am 1. Mai 1886, bis Rothehütte am 1. Juni 1886, bis Tanne am 15. Okt. 1886. Die Gesellschaft betreibt auch 5) die Bahn Rübeland-Stein- brüche der Gesellschaft Diabas, 2,5 km, letztgedachter Gesellschaft gehörend, seit 7. März 1887, ferner seit Mitte 1891 ein Nebengeleis, 1,4 km, nach den Kalköfen Buch- holz & Märtens bei Rübeland sowie die Omnibuslinien Rothehütte- Brocken bezw. Elbingerode-Brocken. Normalspurige Nebeneisenbahn von Derenburg nach Minsleben geplant, Länge 6,3 km, wozu die Gen.-Vers. vom 3. Mai 1897 die Ausgabe von M. 200 000 in 3½ % Obligationen beschloss. Kapital: M. 3 400 000 in 4000 Stammaktien (2000 St. mit der Bezeichnung; Stamm-Prioritäts- aktien, doch ist deren früheres Vorzugsrecht jetzt erloschen und ein diesbezügl. Vermerk den Aktien aufgedruckt) à M. 600 und 1000 Stammaktien à M. 1000. Anleihen: Die Gesellschaft hat ausser den bereits getilgten früheren folgende Prioritäts- Obligationen ausgegeben: 1) M. 2 775 700 in 3200 St. à M. 500 und 3919 à M. 300, 1884 zur Einlösung der 5 % Anleihe I. Em, von 1874 und zum Bau von Blankenburg-Tanne, anfangs 4 %, ab 1./10. 1895 3½ %; Zinstermin 1./1. und 1%% i %%% 1./7. 1887 ab. Verlos. 1./7. auf 1./10; Ende 1897 noch in Umlauf M. 2 608 500. Kurs Ende 1895–97: 100.80, 99.50, 99 %.