588 Schiffsbauanstalten und Dockgesellschaften. Schifsbauanstalten und Dockgeselkschaften. Schiff- und Maschinenbau-Actiengesellschaft „Germania“ in Berlin, Flensburgerstr. 2, mit Werken in Tegel u. Gaarden. Gegründet: Am 25. November 1882. Letztes Statut v. August 1896. Zweck: Der Bau von Handels- und Kriegsschiffen und Schiffsdampfmaschinen, Eisengiesserei, Metallgiesserei, Maschinenfabrikation, Fertigung von Eisenarbeiten jeder Art, auch Her- stellung von ganzen Fabriken; ferner Personen- und Güterbeförderung zu Wasser und zu Lande, die Einrichtung, Unterhaltung und der Betrieb von Dampffähren, die Bergung von Schiffen und Gütern. Geschichtliches: Die Gesellschaft übernahm von der „Märkisch-Schlesischen Maschinenbau- und Hütten-A.-G., vormals F. A. Egel“ die Maschinenfabrik in Tegel, die Schiffswerft in Gaarden und die mobilen Werte aus der Anlage Chausseestr. 2/3, sowie Materialien und Arbeiten für M. 5 562 210. Das Besitztum in Tegel bei Berlin, am schiffbaren Wasser gelegen, hat mittels der Havel Verbindung mit den Häfen der Ost: und Nordsee. 1889 wurde gegenüber der Mündung des Nord-Ostseekanals am Kieler Hafen ein Terrain von 14 982 qm erworben, um daselbst Reparaturwerkstätten zu errichten. Die Gesellschaft schloss unterm 29. August 1896 einen Vertrag mit der Firma Fried. Krupp in Essen ab, inhalts dessen die Leitung ihrer Werke zwar bei ihrem bisherigen Vorstande verbleibt, der letztere aber die Geschäfte nach den Bestimmungen der Firma Krupp in Essen zu führen sich verpflichtet hat. Hierdurch ist eine völlige Übereinstimmung mit den Interessen jener Firma herbeigeführt worden. Kapital: M. 5 500 000 in 2657 Vorzugsaktien (Lit. A.) à M. 1000 und 5686 Aktien à M. 500. Geschäftsjahr: Vom 1. Oktober bis 30. September. Gen.-Vers: Januar-März. Stimmrecht: Je M. 500 Aktienbesitz = 1 St., M. 1000 = 2 St. Gewinn-Verteilung: 5 % bis 10 % z. Reserve, ferner bis 20 % Tantieme, Rest Dividende. Bilanz am 30. Sept. 1897: Aktiva: Tegel: Grundstück M. 970 234.10, Gebäude M. 1 356 354.38, Maschinen u. Utensilien M. 742 246.42, Modelle M. 102 189.87, Werkzeuge M. 237 876.79, Mobilien M. 8718.71, Pferde u. Wagen M. 12 761.84, Patente M. 1, Eisenbahngeleise M. 10 698.73; Gaarden: Grundstück M. 1 450 606.97, Gebäude M. 368 749.21, Maschinen u. Utensilien M. 430 508.66, Bollwerk u. Hellinge M. 188 940.45, Werfteisenbahn M. 13 740.63, Mobilien M. 13 342.89, Werkzeuge M. 92 944.58, Debitoren M. 1 210 164.31, Kassa M. 14 089.08, Effekten M. 203 110.40, Wechsel M. 4091, Inventur M. 3 572 277.54, Kautionen M. 4 036 000, Fried. Krupp Sep.-Konto M. 1 096 926.26. Sa. M. 16 136 573.82. Passiva: Aktienkapital M. 5 500 000, Arbeiterunterstützung M. 25 994.26, Unterstützungsfonds Gaarden M. 400, Kreditoren M. 4 620 014.42, alte Dividende M. 6235, Specialreserve M. 299 000, Berufs- genossenschaft M. 21 000, Delkrederekonto M. 178 677.27, Kautionskonto M. 4 030 000, Accepte M. 6000, Fried. Krupp Sep.-Konto M. 1 096 926.26, Reservefonds M. 15 385, Gewinn M. 336 941.61. Sa. M. 16 136 573.82. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten M. 154 234.01, Gebäudereparaturen M. 17 277.25, Werkzeugreparaturen M. 79 491.05, Maschinen- u. Utens.-Repar. M. 60 936.06, Abschreibungen M. 350 382.66, Gewinn M. 336 941.61. Sa. M. 999 262.64. Kredit: Vortrag a. 1896 M. 6313.63, Zinsen M. 34 976.37, Mieten u. Pacht M. 14 602.72, Fabrikations- gewinn M. 943 369.92. Sa. M. 999 262.64. Reservefonds: M. 15 385, Specialreserve M. 299 000. Kurs Ende 1886–97: 76.50, 69.75, 165.50, 152.25, 100, 68, 88.25, 66.25, 88.50, 73.50, 113.60, 114 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1896/97: 3, 9, 1, 6, 0, 6½, 4½, 0, 0, 4½, 4½ %, Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: R. Schulz, K. Hübner. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Finanzrat Jencke, Marine- Oberbaurat Ernst Rauchfuss. Prokuristen: A. Eberstein, O. Schultheis. Firmenzeichnung: Zwei Direktoren oder ein Direktor und ein Prokurist oder die Prokuristen kollektiv. Zahlstellen: Berlin u. Dresden: Dresdner Bank. Stettiner Maschinenbau-Actien-Gesellschaft „Vulcan' in Bredow bei Stettin. Gegründet: Am 9. März 1857. Letztes Statut vom 3. Juni 1893. Zweck: Betrieb der von der Firma Früchtenicht & Brock zu Bredow übernommenen Maschinenfabrik. Als Specialität werden alle Sorten Schiffe und Schiffsmaschinen für Handels- u. Kriegszwecke gebaut, ferner Lokomotiven, Dampfmaschinen etc. Beschafft wird ein neues Schwimmdock zur Aufnahme von Schiffen bis zu 12 000 t Tragfähigkeit.