874 Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. v. 26./2. 1889, an Stelle dieser 4600 Stück alter Aktien à M. 300, 920 Stück neue Aktien à M. 1000, ausserdem aber 4600 Stück Genussscheine auszugeben. (Gegen Einlieferung von 5 alten Aktien à M. 300 erfolgte die Ausgabe von 1 Aktie à M. 1000.) Um eine Vergrösserung der Fabrikanlage vornehmen zu können, wurden gleichzeitig 230 Stück neue Aktien à M. 1000 emittiert. Hauptzweck dieser Operation war die vollständige Tilgung des Firmenkontos, zu welcher teilweise auch noch der Reservefonds mit M. 242 000 herangezogen wurde. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Reservefonds ist voll, sonst zu demselben 5 %; 5 % Tantieme an Auf- sichtsrat, bis 10 % vertragsm. Tantieme an Vorstand und Beamte, vom Rest, soweit er zureicht, 8 % Dividende, von dem noch verbleibenden Überschuss zunächst M. 30 auf jeden Genussschein, und was übrig bleibt als Superdividende an die Aktionäre und Genussscheininhaber zu gleichen Teilen. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Betriebskonto M. 540 474, Debitoren M. 1 090 682.74, Kassa M. 21 925.89, Wechsel M. 136 968.67, Effekten M. 175 535.20, Stiftungseffekten M. 9980.75, Kautionseffekten M. 1410, Hypotheken M. 68 000, Immobilien M. 279 457.29, Utensilien M. 10 490.30, Heizungsanlage u. Maschinen M. 22 997.38, Versicherung M. 3512.32. Sa. M. 2 361 434.54. Passiva: Aktienkapital M. 1 150 000, Reservefonds M. 115 500, Special- reserve M. 320 000, Hypotheken M. 64 029.25, Darlehen M. 45 141.37, Ernst Sulzberger- Stiftung M. 27 040, alte Genussscheindividende M. 40, Gewinnanteil M. 178 263.20, Ge- winn M. 461 420.72. Sa. M. 2 361 434.54. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten M. 111 348.92, Immobilien M. 5703.21, Uten- silien M. 3496.76, Heizungsanlage u. Maschinen M. 7665.79, Reingewinn M. 461 420.72. Sa. M. 589 635.40. Kredit: Gewinn a. 1896 M. 18 707.16, Zinsen M. 1965.83, Betriebs- gewinn M. 568 962.41. Sa. M. 589 635.40. Reservefonds: M. 115 500, Specialreservefonds M. 345 000, Dividendenreserve M. 40 000. Kurs Ende 1889–97: Aktien: 200, 240, 252, 230, –, –—, –, 235, 197 %; Genussscheine: M. 595, 590, 620, 580, 410, –, 412, 515, 487 per Stück. Notiert in Dresden. Dividenden: Aktien 1886–97: 13, 14, 15, 19, 22, 20, 16, 12, 10, 12, 12, 12 %. Genuss- scheine 1889–97: M. 57.50, 65, 60, 50, 40, 33, 40, 40, 40 per Stück. Coup.-Verj.: 3 J. n. F. Direktion: A. F. Silomon, F. Salomon. Firmenzeichnung: Ein Direktor. Aufsichtsrat: Vors. Georg Rotter, Stellv. Rich. Anschütz, Komm.-Rat Franz Schlüter, Justiz- rat Dr. Rudolph, Komm.-Rat Victor Hahn, Dresden; Gaston Kleber, Rives; Gustav Kleffel, Berlin. Zahlstellen: Eigene Kasse; Dresden: Ed. Rocksch Nachf., Günther & Rudolph. Vereinigte Strohstofffabriken in Dresden mit Filialen in Kötitz b. Coswig i. S., Dohna i. S., Hirschberg i. Schles., Rhein- dürkheim (Rheinhessen). Geschäftsleitung in Coswig. Gegründet: Am 1. Nov. 1885. Letzte Statutenänderung vom 8. März 1890. Geschichtliches: Die Gesellschaft übernahm folgende acht Strohstofffabriken: 1) die in Eoötitz b. Coswig i. S. gelegene Strohstofffabrik „Tännicht“, der Firma C. G. Kallert in Sprottau u. Dresden gehörig inkl. Inventar, Rohstoffen etc. um den Gesamtkaufpreis von M. 324 528.26; 2) die in Alt-Oels, Kreis Bunzlau, gelegene Strohstofffabrik, derselben Firma gehörig, um den Gesamtkaufpreis von M. 229 268.36; 3) die Strohstofffabrik Hirschberg, gehörig Herrn Carl August Linke in Hirschberg i. Schl., um den Gesamt- kaufpreis von M. 324 496.27; 4) die Strohstofffabrik Hirschberg-Rosenau, gehörig eben- demselben Herrn C. A. Linke, um den Gesamtkaufpreis von M. 214 515.37; 5) die Stroh- stofffabrik der Handelsgesellschaft in Firma Anton Unger zu Dohna i. S. um den Ge- samtkaufpreis von M. 615 386.84; 6) die Strohstofffabrik Nieder-Ingelheim der Firma Heyer & Pistor zu Mainz, gelegen in d. Gemeinden Nieder-Ingelheim u. Frei-Weinheim im Grossherzogt. Hessen, um den Gesamtkaufpreis von M. 584 022.75; 7) die Strohstoff- fabrik zu Rheindürkheim der Firma Bloch & Offenheimer zu Rheindürkheim, gelegen in den Gemeinden Rheindürkheim, Herrnsheim u. Osthofen im Grossherzogt. Hessen, um d. Gesamtkaufpreis v. M. 698 111.40; 8) die Strohstofffabrik Gengenbach d. Handels- gesellschaft Bloch & Offenheimer zu Gengenbach, gelegen in der Gemeinde Gengenbach im Grossherzogtum Baden um den Gesamtkaufpreis von M. 155 987.78. Der Gesamtkaufpreis sämtl. Fabriken stellte sich sonach auf M. 3 146 317.03, wovon M. 290 294.21 auf die Grundstücke, M. 928 398.05 auf die Gebäude, M. 1 318 461.29 auf die Maschinen, M. 51 645.78 auf Mobilien u. Utensilien, M. 423 302.49 auf Rohstoffe u. fertige Waren etc. und M. 134 215.21 auf Barvorschüsse, bares Geld etc. entfielen. Die s. Zt. erworbene Strohstofffabrik in Lucka hat die Gesellschaft i. J. 1894 wieder verkauft, auch ist die Fabrik in Gengenbach in Baden, die in Alt-Oels, sowie die in Nieder- Ingelheim inzwischen mit Verlust wieder verkauft worden. Zweck: Fabrikation von Papierstoffen aus Stroh und anderen Faserstoffen, sowie Weiter- bearbeitung derselben.