1098 Nachtrag: Eisen- und Strassenbahnen. Firmenzeichnung: Die Direktion der Lübeck-Büchener Eisenbahn-Gesellschaft. Zahlstellen: Für Dividende: Eigene Kasse; Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft, Rob. War- schauer & Co., F. W. Krause & Cie.; Hamburg: Norddeutsche Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Effekten- und Wechselbank. Für Prioritätszinsen: Eigene Kasse; Berlin: Ber- liner Handels-Gesellschaft, Disconto-Gesellschaft; Hamburg: Norddeutsche Bank; Frank- furt a. M.: M. A. von Rothschild & Söhne. Publ.-Organe: R.-A., Lübeck. Anzeigen, Lauenburger Zeitung, Hamburgischer Correspondent. Marienburg- Mlawkaer Eisenbahn-Gesellschaft (Danzig-Warschau, Preussische Abteilung) in Danzig. Gegründet: Hauptbahn am 1. Juni 1872, Betriebseröffnung am 1. Sept. 1877. Nebenbahn gegründet am 16. Sept. 1883, eröffnet am 1. Aug. 1884. Letzte Statutenänderung vom 27. Juni 1885 mit Nachtrag vom 8. Mai 1895. Gesamtlänge 149,32 km. Zweck: Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Marienburg über Deutsch-Eylau nach der russischen Grenze bei Mlawka (Illowo) zum Anschlusse an die von dort nach Warschau erbaute Bahn, nebst einer Zweigbahn von Zajonczkowo nach Löbau i. Westpr. Geschichtliches: Die ganze Bahn war zuerst eingeleisig. Das Reich hat 1887 die Mittel bewilligt, um vorwiegend auf seine Kosten das zweite Geleis zu legen. Es gab à fonds perdu dafür M. 5 958 000 und bewilligte ausserdem für jedes Folgejahr M. 80 000 Zuschuss zu den Unterhaltungs- und Erneuerungskosten mit Ausnahme der Jahre, in denen die Stamm-Prior.-Aktien 5 und die Aktien 3 % Dividende empfangen. Der Staat hat das Recht erworben, den Bahnhof Soldau und die Strecke Soldau-Illowo gegen Ent- schädigung mit zu benutzen; derselbe machte zunächst ab 1. Oktober 1887 nur Gebrauch von dem Recht der Benutzung des Bahnhofes Soldau, führt aber seit 1. April 1888 seine Züge unter Mitbenutzung der Anlagen der Gesellschaft bis IIlowo durch. Kapital: M. 32 862 374.18, bestehend aus a) 21 400 Stamm- Prioritätsaktien à M. 600 = M. 12 840 000 und 21 400 Stammaktien à M. 600 = M. 12 840 000, in Sa. M. 25 680 000; b) den in früheren Jahren geleisteten Zuschüssen des Reiches, Preussens, der Provinz Westpreussen, der Stadt Löbau und der von der Bahn berührten Kreise M. 1 224 374.18; c) dem Zuschuss der Preuss. Staatsregierung zum Bau des zweiten Geleises von M. 5 958 000. Anmerkung: An dem für die Aktien verfügbaren Reingewinn haben die Stamm-, Prioritäts- aktien Vorzugsrecht auf 5 % Dividende und event. Nachzahlung und im Falle einer Auflösung der Gesellschaft auch Anspruch auf Vorbefriedigung aus dem verfügbaren Reinerlöse. Die Reichsbank beleiht die Stamm-Prioritätsaktien seit Februar 1891. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Deckung aller Unkosten und Lasten, sowie nach Abzug der Beträge für Erneuerungsfonds und Reserven erhalten vom Reingewinn die Stamm- Prioritätsaktien im Voraus 5 % Dividende, dann bis 6% % die Stammaktien, etw. Über- schuss zu gleichen Teilen an beide Aktienarten. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Baukonto M. 33 116 483.41, Grundstücke M. 226 313. 54, Effekten M. 2 055 868.15, Kassa u. Bankguthaben M. 1 573 883.64, Debitoren M. 375 697.03. Materialienbestände M. 315 490.35. Sa. M. 37 663 736.12. Passiva: Aktienkapital M. 32 862 374.18, Erneuerungsfonds I M. 1 025 418.97, II M. 191 132.77, Reservefonds 1 M. 360 000, II M. 568 280, Beamtenpensionskasse M. 245 380.21, Arbeiterpensionskasse M. 11 070.12, Krankenkasse M. 20 136.79, Kautions- u. Depositengläubiger M. 375.995.53, Kreditoren M. 948 439.05, Betriebsausgabenreserve M. 30 998.32, Gewinn M. 1 024 510.18, Sa. M. 37 663 736.12. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben M. 951 933.89, Rücklage in Reserve- u. Erneuerungsfonds M. 246 010.09, Reingewinn M. 1 024 510.18. Sa. M. 2 222 454.16. Kredit: Vordag a. 1896 M. 29 349.31, Personen- u. Gepbäckverkehr M. 289 284.93, Güter- verkehr M. 1 330 711.15, Bahnanlagen M. 257 718.75, Betriebsmittel M. 123 789.27, Ver- äusserungen M. 1352.42, sonstige Einnahmen M. 190 248. 33. Sa. M. 2 222 454.16. Reservefonds: I M. 360 000, II M. 568 280, Erneuerungsfonds I M. 1 025 418.97, II M. 191 132.77. Kurs Ende 1886–97: Stammprioritätsaktien: 103, 105.50, 113.20, 113.80, 109, 107.90, 106.50, 110.50, 118.70, 121.50, 124.60, 121.25 %; Stammaktien7/ 33, 43.25,188, 54.50. 50, 48.50, 54.60, 71.50, 80, 73.75, 94.50, 85.70 %. Notiert in Berlin; letztere auch in Frank- furt a. M., Hamburg, Leipzig. Dividenden 1886–97: Stammprioritätsaktien: je 5 %; Stammaktien: ¼, 1, 3, , 1, 1¼ %1/ 2/2 3¼, 3¼ % 0Ceup.-Verj: 1 n. B. Direktion: Kgl. Baurat E. Breidsprecher, Eisenbahndirektor Seering. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Damme, Stellv.-Vors. Otto Steffens, Danzig; Geh. Reg.-Rat Hugo Lent, Senator Teichen, Berlin; Geh. Komm.-Rat Bernhard Caspar, Hannover; Komm. Rat Emil Hecker, Berlin; Stadtrat Rob. Petschow, Danzig; Rechts- anwalt a. D. Salomonsohn, Berlin; Komm. Rat Stoddart, Danzig; Baurat Alfred Lent, Berlin; Stadtrat Kosmack, Danzig; Stadtrat Bail, Berlin; Rittergutsbes. Baron v. Eckard- stein, Prötzel b. Berlin; Konsul Rob. Otto, Danzig. Firmenzeichnung: Jeder Direktor fürsich. Zahlstellen: Danzig: Eigene Hauptkasse; Berlin: Direction der Disconto-Gesellschaft.