Nachtrag: Berg- und Hüttenwerke, Kohlenbergbau. 1109 Steinkohlenbergwerk Nordstern in Essen. Gegründet: Im Jahre 1873. Letztes Statut vom 12. März 1897. Zweck: Bergbau sowie Verarbeitung und Verwertung der gewonnenen Produkte. Geschichtliches: Der Grundbesitz umfasst zwei Tiefbauanlagen. Die Förderziffer dürfte laut Prospekt nach Fertigstellung der tiefsten Sohle des neuen Schachtes über 1500 t betragen. Die Tiefbauanlage ist ausgerüstet mit Betriebsgebäuden, 2 Fördermaschinen, 2 Wasserhaltungsmaschinen, Abteufmaschinen, 2 Luftkompressoren, Betriebsmaschinen mit Dynamomaschinen, 2 Dampfkabeln, Sieberei und mechanischer Werkstätte. Die Gen.-Vers. 1895 genehmigte einen Vertrag mit den meisten der Nachbarn zur Grad- legung der Markscheiden und den Ankauf der Zeche „Helene“, früher der Dortmunder Bergbau-Gesellschaft, sodann deren Rechtsnachfolgerin, Zeche „General“ gehörig. Nord- stern kaufte sämtliche 1000 Kuxe von „Helene“ für M. 750 000 und übernahm die Grundschuld = M. 528 000 und eine Hypothek auf die Arbeiterkolonie = M. 160 000. Die Ges. besitzt für M. 119 000 Aktien die Horster Ringofenziegelei. Laut Beschluss der Gen.-Vers. vom 12. März 1897 fand die Vereinigung mit der aufgelösten Akt.-Ges. Bergbaugesellschaft Holland zu Wattenscheid statt. Die Aktionäre von Holland erhielten in Umtausch den gleichen Nominalbetrag in Aktien des Nordstern. Im Jahre 1896 betrug bei Nordstern die Kohlenförderung 339 310 t, die Belegschaft zählte im Dez. 1208 Mann. Die Bergbaugesellschaft Holland förderte 1896 an 490 680 65 die Kokserzeugung betrug 112 699 t. Im Jahre 1897 betrug die Gesamtförderung 925 644 t Kohlen, an Koks wurden 146 370 t produziert, die Belegschaft zählte 3735 Mann. Kapital: M. 9 499 200 und zwar M. 4 230 000 in 14 100 Inhaber-Aktien à M. 300, M. 3 091 200 in 2565 Aktien à M. 1200 (Erhöhung v. 16. Jan. 1897) u. M. 2 178 000 in 1815 Aktien à M. 1200 (Erhöhung v. 12. März 1897), offeriert den alten Aktionären mit 172 bezw. 175 %. Anleihe: M. 2 250 000 in 2250 Stücken à M. 1000 zu 4½ % verzinslich. Tilgung zu 103 % ab 1900 bis 1925, kann jedoch früher begonnen und beliebig verstärkt werden. Kurs Ende 1894–97: 103.50, 106.30, 104.25, 104 %. Notiert in Berlin, Essen, Düsseldorf, gekündigt per 2. Jan. 1899. Die Stücke können mit 1 % = 10 M. Konvertierungs- Prämie gegen untenstehende neue Anleihe umgetauscht werden. M. 5 000 000 in 4 % Teilschuldverschreibungen von 1898, hypothekarisch eingetragen an erster Stelle auf das Bergwerkseigentum der Zeche Nordstern; 5000 Stücke à M. 1000, zu 103 % mit mindestens M. 100 000 jährlich von 1902 ab rückzahlbar. Von diesen M. 5 000 000 Teilschuldverschreibungen werden zwecks Rückzahlung der obigen be- stehenden Anleihe von M. 2¼ 000 000, sowie zur Bestreitung der Ausgaben für Neu- anlagen M. 4 000 000 ausgegeben. M. 600 000 Anleihe zu 4½ % beim Ankauf der Zeche Helene übernommen; Stücke à M. 1000. Zinsen: ½ u. ¼. Tilgung ab 31. Jan. 1891 mit M. 18 000 jährlich. Ver- losung: April auf 1. Aug. Anleihe von Holland: M. 1 750 000 von 1895, davon emittiert um M. 1 300 000 in 1300 Grund- schuldbriefen à M. 1000. Zinsen: 4 % am 1./1. u. 1./7. Tilgung: Mit 3 % ohne Zinsen- zuwachs zu 102 % durch Rückkauf oder Auslosung, zuerst 1902 vor dem 1. Juli auf 2. Jan., Verstärkung zulässig. Kurs Ende 1897: – %. Notiert in Essen. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 5 % Tantieme an Aufsichtsrat, vertragsm. Tantieme an Direktoren u. Beamte, Rest Dividende oder zur Specialreserve. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Berechtsamskonto M. 7 430 903.04, Grundeigentum M. 1 032 985.12, Schacht- u. Grubenbaukonto M. 2 697 394.19, Gebäude u. Anlagen M. 1 761 653.33, Maschinen u. Kessel M. 1 184 969.22, Eisenbahn M. 129 008.10, Loko- motiven M. 24 904, Inventar M. 266 468.21, Fuhrwerk M. 5431.64, Koksöfenanlage M. 106 200, Destillationsanlage M. 356 722.84, Neuanlagen M. 193 585.75, Materialien- Magazin M. 119 329.06, Produkten-Magazin M. 25 876.70, Vorschusskonto M. 10 868.08, Kassa M. 17018.87, Effekten M. 188 351.92, Kautionskonto M. 10 000, Debitoren M. 1 612 109.40. Sa. M. 17 173 779.47. Passiva: Aktienkapital M. 9 499 200, Anleihe M. 3 640 000, Hypo- theken M. 205 906.66, Reservefonds I M. 1 156 726.62, Reservefonds II M. 274 099.80, Anleihezinsen M. 78 990, Bergschäden M. 17 082.19, alte Dividende M. 30 024.74, Avale M. 15 000, Delkrederekonto M. 25 130.75, Kreditoren M. 1 083 769.47, Gewinn M. 1 147 849.24. Sa. M. 17 173 779.47. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreibungen M. 608 441.22, Gewinn M. 1 147 849.24. Sa. M. 1 756 290.46. Kredit: Vortrag a. 1896 M. 10 577.27, Betriebsüberschuss M. 1 691 660.74, verjährte Dividende M. 150, Zinsen u. Nebeneinnahmen M. 53 902.45. Sa. M. 1 756 290.46. Reservefonds: I. M. 1 200 000, II. M. 300 000. Kurs Ende 1889–97: 109, 85, 46.50, 40.50, 77.50, 113.50, 161.90, 219.90 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–97: 1½, 1½, 1¾, 3, 6, 2½, 0, 0, 4, 7, 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Generaldir. Bergrat H. Kost. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Leo Hanau, Mülheim; Stellv. Dir. R. Dach, Alstaden; Dir. Henry Dick, Kray; Bankier Gg. Fromberg, Reg.- Rat a. D. Dr. E. Magnus in Berlin.