10 Banken und andere Geld-Institute. Eisenbahn-Renten-Bank in Frankfurt a. M. Gegründet: Am 4. Juni 1887. Letzte Statutenänderung vom 5. Jan. 1898. Zweck: Erwerbung und Belehnung von Obligationen und Prioritätsaktien solcher Eisen- bahnen, welche in Deutschland oder der österreichisch-ungarischen Monarchie entweder unter Staatsbetrieb oder im Betriebe einer vom Staate garantierten Eisenbahngesell- schaft stehen oder mit der Zinsgarantie eines dieser Staaten ausgestattet sind. Die Bank giebt auf Grund der erworbenen oder in Pfandbesitz genommenen und beliehenen Titres, und bis zur Höhe des Ankaufswertes bezw. Beleihungswertes derselben Obligationen aus, doch dürfen dieselben keinesfalls das vierfache des Nominal-Aktienkapitals über- steigen. Sie darf die gekauften Titres wieder begeben, aber sonst keine mit dem ge- nannten Zwecke nicht zusammenhängenden Geschäfte betreiben; insbesondere sind Spekulationsgeschäfte, sowie Beteiligungen bei anderen Geschäften ausgeschlossen. Sollten durch Verkauf von Titres oder durch Amortisation derselben, oder durch Aus- lösung der beliehenen Titres die in Umlauf befindlichen Obligationen nicht mehr ge- deckt sein, so hat sofort ausserordentliche Rückzahlung des entsprechenden Obligationen- Betrages stattzufinden, und muss bis zur Durchführung dieser Massregel der Gegenwert des Fehlbetrages in Barem oder in Staatspapieren bei der Stelle hinterlegt werden, wo die Garantieeffekten deponiert sind. Für die pünktliche Rückzahlung der Obligationen. sowie für Zahlung der Coupons haften 1) die an dritter Stelle deponierten Effekten, 2) das Aktienkapital und 3) der Reservefonds der Ges. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 Aktien à M. 1000, hiervon M. 5 000 000 Nr. 1–5000 auf In- haber seit 15. März 1898 vollbezahlt und M. 5 000 000 in Interimsscheinen auf Namen mit 25 % Einzahlung. Die zur besonderen Sicherheit der Obligationen bei den durch übereinstimmenden Beschluss des Verwaltungsrates u. des Aufsichtsrates designierten Bankinstituten hinter- legten Werte bestanden am 30. Juni 1898 aus: fl. 1 648 200 6 % Prior.-Aktien der Maros- Ludas-Bistritzer Vicinalbahn; fl. 2 100 000 6 % Prior.-Aktien der Biharer Vicinalbahn: fl. 2 311 900 5 % Prior.-Aktien der Matraer Lokalbahn; fl. 1 142 600 5 % Prior.-Aktien der Kisujszälläs-Dévanänya-Gyomaer Lokalbahn; fl. 1 180 100 5 % Prior.-Aktien der Békéser Lokalbahn; fl. 962 900 5 % Prior.-Aktien der Nyiregyhäza-Mäteszalka Bahn; fl. 3 421 400 4 % steuerfreie Prioritäten der Mährischen Westbahn; fl. 789 000 5 % Prior.-Aktien der Gross-Priessen-Wernstadt-Auscha Bahn; fl. 1 775 250 5 % Prior.-Aktien der Versecz- Kubiner Lokalbahn; fl. 1 650 100 6 % Prior.-Aktien d. Szilägysäger Vicinalbahn; fl. 620 400 5 % Prior.-Aktien der Héjasfalva-Székelyudvarhelyi (Székeler) Bahn; fl. 704 100 5 % Prior.- Aktien der Czetnekthalbahn, welche inkl. Zinsen mit M. 24 242 412.64 zu Buche stehen. 4½ % Obligationen: Ende Juni 1898 M. 1 414 900 in Umlauf. Lt. Beschluss v. 5. Juli 1897 wurden die unverlosten 4½ % Obligationen mit Zinsen ab 1. Aug. 1897, welche ab 1. Aug. 1897 innerhalb 57 Jahren verlost werden, unter Barvergütung von 2 % für laufende 4½ % Zinsen vom 1. Juni bis 1. Aug. = %, und Zinsdifferenz von 4 % auf 4½ % für vom 1. Aug. bis 1. Dez. = % umgetauscht. Anmeldungen vom 29. Juli bis 1. Sept. 1897. Auf M. 5 970 100 wurde der Umtausch ausgeführt. Stücke auf Namen mit Blanko-Giro à M. 200, 500, 1000, 2000 und 5000. Zinsterm. 1./6. u. 1./12. Verlosung im Juni per 1. Dez. Tilgung ab 1. Juni 1888 innerhalb 50 Jahren mit ½½ % und ersparten Zinsen. Sofern durch den statutenmässig vorgesehenen Verkauf von Titres der Garantie- effekten oder durch die stärkere Amortisation derselben eine ausserordentliche Rück- zahlung stattzufinden hat, werden die zur Tilgung gelangenden Obligationen durch Auslosung bestimmt und diese nach 3 Monaten zu 105 % zurückbezahlt. Aufgelegt M. 6 000 000 am 7. Juli 1887 zu 101 % bei von Erlanger & Söhne, Gebr. Sulzbach, Mittel- deutsche Creditbank. Kurs Ende 1887–98: 102.15, 102.25, 101.60, 101.30, 100.90, 101.80, 101.50, 103, 103, 102.80, 102.10, 102 %. Notiert in Frankfurt a. M. 4 % Obligationen: Ende Juni 1898 M. 38 561 800 in Umlauf, Stücke auf Namen mit Blanko-Giro à M. 200, 500, 1000, 2000, 5000. Zinsterm. 1./2. u. 1./8. Verlosung im Juni per 1. Dez. Tilgung ab 1889 innerhalb 57 Jahren. Sollte die Bank zur früheren Tilgung dieser Obligationen schreiten müssen, so ist sie nach vorausgegangener dreimonatiger Kün- digung dazu berechtigt. Die durch Verlosung dazu bestimmten Nummern werden zum Nennwerte zurückbezahlt. Aufgelegt M. 1 350 000 am 14. Aug. 1889 zu 100.50 in Frank- furt a. M. bei den oben genannten Bankfirmen. Kurs Ende 1889– 1898: 101.10, 100.80, 99.30, 100.40, 100.20, 101.20, 102.40, 101.50, 101.50, 100.20 %. Notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: Vom 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im II. Semester des Kalenderjahres. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, 4 % Dividende, vom Überschuss 10 % Honorar an Verwaltungsrat, 3 % an Aufsichtsrat, Rest Superdividende bezw. zur Verf. der G.-V. Die Superdividende wird nach Verhältnis des eingezahlten Kapitals und unter Berück- sichtigung der Einzahlungszeit verteilt. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Effekten bei Banken deponiert M. 24 242 412.64, Be- leihungen auf Effekten M. 16 179 931.18, Effekten des Reservefonds M. 166 953.35, Kassa M. 725.30, durch börsengängige Effekten gedeckte Ausstände M. 6 000 000, Guthaben bei