Eisenbahnen. 87 Paulinenaue-Neu-Ruppiner Eisenbahn-Gesellschaft in Neu-Ruppin. Gegründet: Am 28. April 1879. Letzte Statutenänderung vom 16. Sept. 1898. Zweck: Bau und Betrieb einer Sekundärbahn zwischen Paulinenaue und Neu-Ruppin (28 km). Die Ausdehnung des Unternehmens durch Bau einer Bahn von Neu-Ruppin nach Neu- stadt a. D. und die Anlage von Kleinbahnen von Wildberg nach Dammkrug und von Dammkrug über Alt-Friesack nach Herzberg ist in Aussicht genommen. Kapital: M. 1 700 000 in 1563 Stammaktien à M. 500 und 274 Stammaktien-Anteilen à M. 250 und in 1700 Prioritäts-Stammaktien à M. 500. Die Prioritäts-Stammaktien geniessen ein Vorzugsrecht auf 4 % Dividende ohne Nachzahlungsverpflichtung. Geschäftsjahr; Vom 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im September. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Bestreitung sämtlicher Verwaltungs-, Betriebs- etc. Ausgaben und aller auf dem Unternehmen haftenden Lasten, sowie der gesetzl. und statutenmäss. Rück- stellung zum Reserve- und Erneuerungsfonds, sowie zu den Tantiemen (bis 15 % an die Beamten), 4 % Vorzugsdividende auf die Prioritäts-Stammaktien, sodann bis 4 % an die Stammaktien, Rest auf beide Aktienarten gleichmässig, jedoch abzüglich 15 %, wovon 10 % als Tantieme an Aufsichtsrat, 5 % an Direktion gehen. Bilanz am 31. März 1898: Aktiva: Bahnanlage M. 1 853 419.99, Wertpapiere M. 342 817.22, Kassa u. Bankguthaben M. 161 467.12. Sa. M. 2 357 704.33. Passiva: Aktienkapital M. 1 700 000, Erneuerungsfonds M. 233 718.06, Neben-Erneuerungsfonds M. 44 200, Special- reserve M. 39 628.34, Bilanzreserve M. 52 275, Amortisationsfonds M. 9877.74, Dispositions- fonds M. 93 441.94, Unterstützungsfonds M. 188.11, Dividendenfonds M. 1647.50, Betriebs- überschuss M. 182 677.64. Sa. M. 2 357 704.33. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben M. 140 526.62, Rücklagen: in Erneuerungs- fonds M. 19 190.81, in Specialreserve M. 1855, in Neben-Erneuerungsfonds M. 700, zur Amortisation der Anleihen M. 1535, Betriebsüberschuss M. 182 677.64. Sa. M. 346 485.07. Kredit: Vortrag a. 1896/97 M. 14 233.83, Zinsen u. Kursgewinn M. 7294.78, Betriebs- einnahmen M. 324 956.46. Sa. M. 346 485.07. Gewinn-Verwendung: Eisenbahnsteuer M. 7437.50, Dividende M. 110 500, Reservefonds M. 5525, Dispositionsfonds M. 30 000, Tantieme M. 14 288.15, Vortrag M. 14 926.99. Sa. M. 182 677.64. Reservefonds: Bilanz-Reservefonds M. 57 800, Specialreserve M. 39 628.34, Erneuerungsfonds M. 233 718.06, Neben-Erneuerungsfonds M. 44 200, Dispositionsfonds M. 123 441.94. Kurs Ende 1886–98: Prior.-Stammaktien: 102.80, 102.50, 107.75, –, 106.90, 104.50, 105.50, 111.75, 118, –, 127.25, 127, 127.40 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886/87–1897/98: Stammaktien: 4½, 4½, 4½, 5, 5, 5, 5½, 5½, 5½, 6, 6, 6½ %; Prior.-Stammaktien: 4½, 4½, 4½, 5, 5, 5, 5½, 5½, 5½, 6, 6, 6½ %. Coup.- Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Komm.-Rat Louis Ebell, Neu-Ruppin; Reg.-Baumeister Castner, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Reg.-Rat Gerhardt, Bankdirektor Weill, Berlin; Rittergutsbesitzer Jordan, Kuhlhorst; Rittergutsbesitzer Legde, Protzen; Rittergutsbesitzer Schleus, Werder; Gutsbesitzer Zerahn, Walchow; Bankier Haupt, Neu-Ruppin; Rittergutsbesitzer v. Bredow, Bötzow; Gutsbesitzer Rönnefarth, Tannow. Zahlstellen: Neu-Ruppin und Fehrbellin: Eigene Kassen; Berlin: Kur- u. Neumärkische Ritterschaftliche Darlehnskasse; Hannover: Ephraim Meyer & Sohn. Firmenzeichnung: Zwei Direktionsmitglieder oder ein solches und ein Prokurist. Prignitzer Eisenbahn-Gesellschaft in Perleberg. Gegründet: Im Jahre 1884 Strecke Perleberg-Wittstock, 1894 erweitert bis Preuss.-Mecklb. Landesgrenze bei Buschhof. Der Preussische Staat ist nach Ablauf von 10 Jahren ab 1885 erwerbsberechtigt. Zweck: Bau und Betrieb einer Nebeneisenbahn zwischen Perleberg-Pritzwalk-Wittstock bis zur Preuss.-Mecklb. Landesgrenze bei Buschhof; Länge 61,49 km. Kapital: M. 3 420 000 in 4500 Stammaktien und 4500 Stamm-Prioritätsaktien à M. 300 sowie 360 Stammaktien u. 360 Stamm-Prioritätsaktien à M. 1000. Die Stamm-Prioritätsaktien besitzen Vorzugsrecht auf 4½ % Dividende (ohne Nachzahlung) und volle Voreinlösung im Fall Liquidation der Ges. Geschäftsjahr: Vom 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Spätestens im September. Stimmrecht: Je M. 300 Aktienkapital = 1 St. Gewinn-Verteilung: Nach Bestreitung sämtlicher Unterhaltungs-, Betriebs- etc. Ausgaben, sowie aller auf dem Unternehmen ruhenden Lasten und Rückstellung der gesetz- und statutenmässigen Rücklagen zum Reserve- und Erneuerungsfonds vom Reingewinn 4½ % Dividende vorweg an die Prioritätsaktien, alsdann bis zu 5 % an die Stamm- aktien, Rest unter beide Aktienarten zu gleichen Teilen.