Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. 161 Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Ende Okt. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zur Reserve, bis 20 % des Grundkapitals erreicht sind, Tantieme 3 % dem Aufsichtsrat, 5 % den Beamten, Rest Dividende. Die G.-V. kann auf Vorschlag des Aufsichtsrats einen Teil des Restgewinns zu Erneuerungsfonds, Specialreserve verwenden. Gewinn-Verwendung: Tantiemen M. 346 647.78, Dividende M. 3 645 000, ausserord. Über- weisung an Pensions- u. Unterstützungskassen, für Wohlthätigkeitsanstalten M. 64 000, Vortrag M. 10 479.09. Sa. M. 4 366 126.87. Reservefonds: M. 5 400 000, Specialreservefonds M. 823 000. Kurs Ende 1886–98: In Berlin: 85.10, 88.50, 134.75, 173.25, 139, 105, 90.90, 112, 121.75, 142, 163.80, 184.40, 217 %. – In Frankfurt a. M.: 86, 89.20, 134.40, 174, 139, 104.70, 91.30, 111.20, 122.30, 142, 163.20, 183, 215.50 %. – In Leipzig: 86.25, 89.25, 134, 173, 138.25, 105, 91.50, 111.75, 122, 142, 163, 184, 215.50 %. – Auch notiert in Hamburg, Köln, Breslau. Dividenden 1886/87–1897/98: ½, 5½, 6½, 11, 8, 4, 3, 4, 4, 8, 10, 13½ %. Coup.-Verj. der Div.-Scheine 4 Jahre, der Obl.-Zinsscheine 5 Jahre nach Fälligkeit. Direktion: Generaldirektor: Bergrat Otto Junghann. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-Rat Heinr. Heimann, Breslau; Stellv.-Vors. Oberbürger- meister a. D. W. Weber, H. von Bleichröder, Berlin; Bankdir. M. Schinckel, Gen.-Konsul Ed. Behrens, Hamburg; Konsul Gutmann, Oberbergrat Dr. P. Wachler, Berlin; Do- mänenrat Klewitz, Slawentzitz; Bergrat Behrens, Herne, Geh. Baurat Rumschöttel, Köln; Geh. Komm.-Rat Schlutow, Stettin. Prokuristen: G. Standfuss, F. Fromm, R. Felsch, O. Prieur, G. Wandel. Firmenzeichnung: Zwei Direktionsmitglieder oder ein Direktions- mitglied und ein Prokurist oder zwei Prokuristen. Zahlstellen: Berlin u. Königshütte: Gesellschaftskassen; Berlin: S. Bleichröder, National- bank für Deutschland; Breslau: E. Heimann, Jacob Landau Nachf.; Hamburg: L. Behrens & Söhne, Norddeutsche Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Effecten- und Wechsel-Bank; Wien: K. K. priv. österr. Credit-Anstalt für Handel u. Gewerbe. Publikations-Organe: R.-A., Berliner Börsen-Zeitung, Berliner Börsen-Courier, Schlesische Zeitung, Breslauer Zeitung, Hamburger Börsenhalle. Bismarckhütte in Bismarckhütte O.-S. Gegründet: Am 23. Sept. 1872. Letzte Statutenänd. vom 6. Nov. 1897. Zweck: Betrieb der 1874/75 vollendeten Bismarckhütte bei Schwientochlowitz mit folgenden Anlagen: Puddelwerk mit 16 Puddelöfen, zwei Dampfhämmern und Rohschienenwalz- werk; je eine Grobeisen-, Feineisen- und Schnellstrecke mit 6 zugehörigen Schweissöfen; vier Blechwalzstrecken mit 20 Walzgerüsten, 3 Dampfmaschinen nebst Glüherei und Beizerei; Siemens-Martin-Werk mit 4 ÖOfen; Dolomitbrennerei mit 2 Mühlen; grosses Blockwalzwerk mit 3 Trio-Gerüsten, einem Rollgang, einer Blockschere, zwei Rollofen und einer grossen Dampfmaschine; Stanzwerk für Appretur von Oberbaumaterial; Kaltwalzerei zur Herstellung von Bandstahl und Verpackungsbandeisen; Tiegelguss- stahlwerk; elektrische Beleuchtungsanlage; sämtliche Betriebe umfassendes Hauptbahn- geleise mit Lokomotivbetrieb und 3 Bahncentesimalwagen; Kesselanlage, bestehend aus 20 direkt gefeuerten und 22 Dampfkesseln, welche von den abziehenden Gasen der Puddelwerke und Schweissöfen geheizt werden; drei Magazinen, Schmiede, Schlosser- werkstatt und Dreherei; 22 zweistöckigen Arbeiterwohnhäusern, dreistöckigem Direktions-, Verwaltungs- und Beamtenwohnhaus, zweistöckigem Direktionswohnhaus und 6 zwei- stöckigen Beamtenwohnhäusern. Rohrwalzwerk mit 2 Gas- und 2 Siederohrstrecken, Fittingsschmiede, Verzinkerei, 2 Dampfmaschinen, 4 indirekt und 2 direkt geheizten Dampfkesseln, Elektromotoren, Dynamomaschinen, Dampfmaschine mit Kondensation, Geleisanlage mit Lokomotivenbetrieb und Bahncentesimalwagen. Das gesamte Terrain umfasst 37,5918 ha, davon ca. 15 ha bebaut. Die Arbeiterzahl betrug 1897/98: 2250. Kapital: M. 6 000 000 in 3000 Aktien à M. 600 und 4200 Aktien à M. 1000. Das ursprüngl. Aktienkapital von M. 1 800 000 wurde erhöht 1889 um M. 600 000, 1890 um M. 600 000, 1894 um M. 1 000 000 und lt. G.-V.-B. v. 6. Nov. 1897 um M. 2 000 000 (Dividenden ab 1. Juli 1898), angeboten den Aktionären vom 26. Nov. bis 28. Dez. 1897 mit 140 %. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: August-November. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienbesitz = 1 Stimme. Gewinn-Verteilung: (Reserve ist gefüllt.) Die vertragsmäss. Tantiemen an Vorstand und Beamte, 6 % Tantieme an Aufsichtsrat, Rest Dividende, bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Grundstücke M. 364 625.91, Etablissements M. 3 214 272.91, Wohngebäude M. 644 169.09, Inventar M. 219 324.12, Material M. 514 417.18, halbfertige u. fertige Produkte M. 705 360.81, Bestände in der Werkstatt M. 1347.16, Guthaben an Banken M. 2 281 664, Debitoren M. 1 282 980.79, Wechsel M. 428 056.74, Kassa M. 35 068.79, Effekten M. 5294.40, Depositen M. 210 401.10, Kautionseffekten M. 66 000, Avale M. 16 984, Assekuranz M. 3421. Sa. M. 9 993 388. Passiva: Aktienkapital M. 6 000 000, Reserve- fonds M. 1 496 572.47, Specialreserve M. 420 000, Kautionskonto M. 66 000, Kautionsaccepte Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 11