192 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. Zweck: Verarbeitung von Eisen, Stahl und anderen Metallen, Handel mit den vorgedachten Produkten und Waren, Betrieb aller Geschäfte, welche sich an die vorgedachte Thätig- keit anschliessen. Die Grundstücke in Kalk umfassen 2 ha 36 a 30 m, in Vingst 1 ha 30 a 94 m. Die mit Bahnanschluss versehene Walzwerksanlage der Ges. enthält 7 Walzenstrassen mit Schweissöfen, Dampfkesseln und allem sonstigen Zubehör. Für Reparaturen, sowie zur Herstellung von Stanz- und Pressartikeln und kleineren Konstruktionen sind aus- gedehnte Werkstätten vorhanden. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1.Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum Reservefonds, Tantiemen an Aufsichtsrat und vertragsmässige Tantieme an Vorstand, Dividende. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Grundbesitz M. 70 048.18, Gebäude M. 243 909.54, Bahn- anlage M. 27 467.75, Maschinen M. 646 000, elektrische Beleuchtung M. 21 221.06, Walzen- lager M. 178 000, Utensilien M. 29 421.83, Mobilien M. 7757, Konto für Patente u. Muster- schutz M. 7854.67, Rohmaterialien M. 266 051.01, Fabrikate M. 296 904.36, Feuerversicherung M. 5891, Beamtenunfallversicherung M. 3008.45, Passantenunfallversicherung M. 1600, Kassa M. 11 963.37, Wechsel M. 40 271.59, Guthaben bei Bankiers M. 22 075, diverse Debitoren M. 658 169.85. Sa. M. 2 537 614.66. Passiva: Aktienkapital M. 1 500 000, Reservefonds M. 21 936.12, Delkrederekonto M. 15 500, Arbeiterunterstützungskasse M. 4157.30, Beamtenpensions- u.-Unterstützungskasse M. 12 600, Lohnkonto M. 33 056.70, Frachtenkonto M. 11 913.27, Kreditoren M. 389 414.75, Gewinn M. 549 036.52. Sa. M. 2 537 614.66. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten M. 78 137.04, Zinsen M. 4315.61, Pro- vision u. Skonto M. 53 923.63, Abschreibungen M. 101 470.95, Gewinn M. 549 036.52. Sa. M. 786 883.75. Kredit: Vortrag aus 1896/97 M. 128 104.62, Stabeisenlager M. 650 256.19, Bahnanschluss M. 8522.94. Sa. M. 786 883.75. Gewinn-Verwendung: Reservefonds M. 21 046.60, Beamtenpensions- u. Unterstützungskasse M. 4000, Arbeiterunterstützungskasse M. 3000, Dividende M. 225 000, Tantiemen M. 130001.44, Vortrag M. 165 988.48. Sa. M. 549 036.52. Reservefonds: M. 42 982.72, Delkrederekonto M. 15 500. Dividenden 1896/97–1897/98: 12, 15 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Kurs Ende 1898: 188.50 %. Aufgelegt am 1. Dez. 1898 zu 175 %. Notiert in Berlin. Direktion: Louis Mannstaedt, stellv. Direktor Carl Mannstaedt. Aufsichtsrat: Vors. Bankdirektor Ober-Reg.-Rat a. D. H. Schröder, Stellv. Ernst Koenigs, Geh. Komm.-Rat Gust. Michels, Geh. Komm.-Rat Otto Andreae, Bankdirektor Alb. Heimann, Köln. Prokuristen: Ernst Opderbecke, Anton Schulz. Firmenzeichnung: Der Direktor allein, der Stellvertreter mit einem Prokuristen, oder zZzwei Prokuristen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Köln u. Berlin: A. Schaaffhausen'scher Bankverein. Kattowitzer Act.-Ges. für Bergbau und Eisenhüttenbetrieb in Kattowitz in Oberschlesien. Gegründet: Am 11. Juni 1889. Letzte Statutenänd. vom 14. Dez. 1895. Die Ges. übernahm als Einlage des Obersten von Tiele-Winckler Steinkohlen- bergwerke, Eisenhütten, Eisenerzförderungen, Grundstücke, Berechtigungen etc., zum Gesamtwerte von M. 18 996 000, als Einlage des Rittergutsbes. von Löbbecke 348 Kuxe der Myslowitz-Grube für M. 1 000 000. Letzterer erhielt für sein Einbringen 1000 Aktien à M. 1000, ersterer 14 996 Aktien à M. 1000; ausserdem übernahm die Ges. als Selbst- schuldnerin zur eigenen Verzinsung und Amortisation – neben einer Hypothek von M. 13 200 auf Nr. 261 Schloss Myslowitz – M. 4 000 000 (restl. M. 2 805 500 wurden Ppr. 1. April 1896 ausgelost) von derjenigen 4 % Anleihe, welche von Tiele-Winckler am 2. Aug. 1887 im Gesamtbetrage von M. 8 000 000 aufgenommen. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung, Veräusserung sowie Verwertung von Erzen, Mineralien und Fossilien jeder Art auf eigenen und gepachteten Bergwerken und Erz- förderungen. Besonders wird Roheisen produziert und zu Gusswaren und Walzfabrikaten verarbeitet. Die Ges. besitzt das Rittergut Ober-Lagiewnik und das Grundstück Nr. 415 in Bogutschütz, ferner 2 Hochöfen „Hubertushütte“ in Mittel-Lagiewnik und 4 Steinkohlen- bergwerke. Diese Immobilien sind der 3½ % Anleihe von 1895 (siehe unten) verpfändet. Weiteres Besitztum: Im Alleinbesitz der Firma befinden sich Dominium Mittel-Lagiewnik, 30 Kohlengruben; Anteil hat dieselbe an 11 Kohlengruben; ferner sind ein Eisenhütten- und Walzwerk (Marthahütte) vorhanden, mehrere Eisenerzförderungen und eine grosse Anzahl Grundstücke. Ein grosser Teil des Grundbesitzes ist an die Arbeiter zu billigem Preise verpachtet. Die Rittergüter befinden sich in eigenem landwirtschaftlichen Be- triebe. Auch werden Kalksteinbrüche, Kalköfen und Ziegeleien betrieben. Der ganze Grundbesitz liegt in Oberschlesien und umfasst z. Z. 715 ha mit 251 Wohn- häusern. Die Arbeiterzahl betrug 1896/97 bezw. 1897/98 ca. 7400 bezw. 7511 Mann.