200 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. Die Ges. übernahm als Einlage 1) der A.-G. Hüttenges. Noveant-Gross-Moyeuvre deren ganzes Vermögen, bestehend in Eisenerzkoncessionen, Gruben, Kuxen, Immobilien, Gerätschaften, Maschinen, Wertpapieren etc. für M. 3 820 000; 2) der Kommanditges.- Lamarche & Co., St. J ohann, deren ganzes Vermögen, bestehend in Eisenerzkoncessionen, Gruben, Immobilien, Hochofen- u. Koksofenanlagen, das Handelsgeschäft mit allen Gerät- schaften etc. für M. 5 160 000; 3) der Firma F. Mansuy in Pont-à-Mousson deren Koks- ofenanlage im Kreise Ottweiler nebst deren Geschäft für M. 720 000; 4) des C. Lamarche in St. Johann eine Kuxe der Gewerkschaft Orne. Zur Ausgleichung erhielt ad 1) 3820, ad 2) 5160, ad 3) 720 und ad 4) 20 Aktien. Die übrigen 1288 Aktien sind seitens der Gründer gezeichnet und vollbezahlt. Zweck: Ausbeutung von Eisenerz; Fabrikation von Roheisen, Koks, Fertigeisen und Stahl aller Art und deren Verkauf; unabhängig hiervon betreibt sie das Kohlen- und Koks- geschäft direkt oder durch Unterhaltung von Niederlagen. Sie kann auch andere Hoch- öfen, Stahlwerke, Walzwerke, Gruben und Anlagen bauen, erwerben oder sich mit solchen fusionieren. Besitzstand siehe auch Bilanz. Kapital: M. 11 000 000 in 11 000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Im ersten Geschäftshalbjahr. Gewinn-Verteilung: 5 % zum Reservefonds, Tantieme u. Gratifikationen, Dotation des Be- amten- u. Pensionsfonds, Reparaturenreserve, dann Dividende. Bilanz am 31. März 1898: Aktiva: Eisenerzkoncessionen, Grubenanlagen Gross-Moyeuvre u. Maringen, Hüttenwerk Maizieres, Koksofenanlage Dechen, Koksofenanlage Heinitz M. 10 577 445.23, Grundstücke u. Gebäude in Metz, Strassburg, Colmar M. 339 954.87, Materialien, Rohmaterialien, Vorräte M. 707 924.95, Kassa M. 22.103.78, Wechsel M. 33 657. 01, Wertpapiere M. 1 776 398. 30, Guthaben bei Reichsbank u. anderen Banken M. 670 575. 67 diverse Debitoren M. 801 556.97, Konsumbestände M. 23 557.12, Vorschüsse, vorausbez. Versicherungen, Pacht, Provision M. 26 337.50, Filialen St. Johann a. Saar, Ludwigs- hafen a. Rh., Strassburg, Colmar M. 434 517.01. Sa. M. 15 414 028.41. Passiva: Aktien- kapital M. 11 000 000, Reservefonds M. 67 500, Fonds für Koks- u. Hochofenreparaturen M. 45 154.58, Beamtenpensionsfonds M. 50 000, Unterstützungsfonds M. 59 775.60, Pensions- kassen M. 65 220.45, rückständige Arbeitslöhne M. 98 535.04, div. Kreditoren M. 2 624 211.97, Gewinn M. 1 403 630.77. Sa. M. 15 414 028.41. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Generalunkosten, Amortisationen M. 522 836.31, Gewinn M. 1 403 630.77. Sa. M. 1 926 467.08. Kredit: Saldovortrag M. 11 978.70, Gewinn 1897/98 M. 1 914 488.38. Sa. M. 1 926 467.08. Gewinn-Verwendung: Reservefonds M. 70 500, Tantieme, Gratifikationen M. 51 500, Beamten- pensionsfonds M. 50 000, Fonds für Koks- u. Hochofenreparaturen M. 100 000, Dividende M. 1 100 000, Vortrag M. 31 630.77. Sa. M. 1 403 630.77. Reservefonds: M. 138 000, Reparaturenreserve M. 145 154. Dividenden 1896/97–1897/98: 10, 10 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Generaldirektor Theodor Müller, Metz. Aufsichtsrat: Vors. Carl Roth, St. Johann a. Saar; Carl Lamarche, Strassburg i. Els., Gustav Adt, Forbach; Ingenieur Fritz Rexroth jun., St. Johann; Dr Max Best, Kaiserslautern. Prokurist: Jac. Fourman, Metz. Firmenzeichnung: Der Generaldirektor oder dessen Stellvertreter (mit diesbezügl. Zusatz) Prokurist, bei Kollektivprokura zwei Prokuristen mit Zusatz. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Gesellschaft; Kaiserslautern: Filiale der Rheinischen Credit-Bank; Saarbrücken: G. F. Grohé-Henrich & Co. Publikations-Organe: R.-A., Lothringer Zeitung, Metz. Act.-Ges. Bergwerksverein Friedrich Wilhelms-Hütte zu Mülheim a. d. Ruhr. Gegründet: Am 6. Sept. 1853. Letzte Statutenänderung vom 10. Dez. 1897. Zweck: Erwerbung von Koncessionen und Beleihungen für die Gewinnung von Erzen, Kohlen, Eisenstein, Blei, Kupfer und anderen Erzen, diese Erze zu verarbeiten und zu ver- werten, Koke zu fabrizieren; Verarbeitung aller Metalle zu Maschinen etc. Gesamtpro- duktion an Roheisen ca. 70 000 t jährlich. Der Ges. gehören zwei Hochöfen mit je 400 cbm Rauminhalt, 72 Koksöfen neuester Konstruktion, ein dritter Hochofen nebst Zubehör ist im Bau begriffen. Zum Anschluss an die Staatsbahn dient eine 7,5 km lange normalspurige Eisenbahn. Die besteingerichteten Giessereien (der Bau einer neuen Röhrengiesserei hat begonnen) besitzen 2 Flamm- und 5 Kupolöfen zur Darstellung von Gussstücken aller Art, insbesondere gusseiserner Röhren zu Gas-, Dampf-, Wasser- und Kanalisationsleitungen von 25–1500 mm Lichtweite. Die Maschinenbauanstalt fertigt Dampfmaschinen jeder Art, besonders für Bergwerk und Hüttenbetrieb, auch Wasser- werks-Pumpmaschinen. Die Ges. besitzt endlich eine Reihe Eisensteingruben, wovon in der Hauptsache nur die Grube Stangenwage bei Dillenburg betrieben wird. Arbeiter- zahl 1898 ca. 1100.