Musikwerke und Musik-Instrumenten-Fahriken. Deutsche Musikwerke System Pietschmann Act.-Ges. in Berlin. Gegründet: Am 15. Juni 1897 durch Ferd. Pietschmann, Aug. Heidensohn, Rich. Martienssen, Heinr. Harms, Gust. Lanzke, Berlin. Zweck: Erwerbung, Erweiterung und Fortführung der der Berliner Musikinstrumentenfabrik Akt.-Ges. vorm. Ch. F. Pietschmann & Söhne in Liqu. zu Berlin gehörigen Musik- instrumentenfabrik. Geschichtliches: Ferd. Pietschmann bringt in die Ges. ein: a) Das zu Berlin in der Fehr- bellinerstrasse Nr. 45 belegene Grundstück mit sämtlichem Zubehör; b) seine Rechte aus dem von ihm mit den Liquidatoren der Berliner Musikinstrumentenfabrik Akt.-Ges. vorm. Ch. F. Pietschmann & Söhne in Liqu. am 15. Juni 1897 geschlossenen Vertrage, inhalts dessen er das ganze zur Zeit vorhandene Vermögen der genannten Akt.-Ges. (Aktiva und Passiva), soweit es nicht dritten Personen gehört, übernommen hat, insbesondere 1. zwei Dampfmaschinen, 2. Dampfheizungs-, Dampfkoch- und Transmissionsanlage, Gas- einrichtung, Feuerlöscheinrichtung, 3. sämtliche zur Musikinstrumentenfabrikation er- forderlichen Maschinen, Schlosserei, Klempnerei, Buchdruckerei, Härteanlage, 4. Werk- zeuge, 5. Utensilien, 6. Originalnoten, 7. zwanzig Patente, Licenzen, vierzig Gebrauchs- muster, Warenzeichen u. dergl., 8. Modelle, 9. Holzvorräte, Rohmaterialien, Warenvorräte, 10. Fuhrwerk. Für diese Einlage ist der Betrag von 420 als volleingezahlt angesehener Aktien der Ges. gewährt worden. Die Passiven und Aktiven der alten Ges. hat die neue Ges. nicht übernommen. Kapital: M. 570 000 in 570 Inhaber-Aktien à M. 1000, eingezahlt M. 420 000 und 25 % von M. 150 000 = M. 37 500, zusammen M. 457 000. Aufgelegt am 1. u. 2. Juli 1897 mit 110 %. Geschäftsjahr: 1. Mai bis 30. April. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum Reservefonds, dann 4 % erste Dividende, vom Rest 10 % Tantieme an Aufsichtsrat, 10 % Tantieme an Vorstand, Uberrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. April 1898: Aktiva: Grundstück M. 184 250, Gebäude (Feuerkasse M. 363 900) M. 302 736.45, Maschinen M. 63 815, Werkzeuge M. 9743, Utensilien M. 13 324, Original- noten M. 4749, Patente M. 1, Modelle M. 1, Clichés M. 1, Fuhrwerke M. 800, Effekten M. 10 080, Kassa M. 2893.70, Wechsel M. 3253.33, Bankguthaben M. 3607.99, Debitoren M. 108 303.29, noch nicht eingez. Aktienkapital (75 % von M. 150 000) M. 112 500, General- vorräte M. 214 128.50, pränumerando gezahlte Hypothekenzinsen M. 1800, Organisations- konto M. 6254, Verlust M. 56 174.36. Sa. M. 1 098 415.62. Passiva: Aktienkapital M. 570 000, Hypotheken M. 390 000, Kreditoren M. 138 415.62. Sa. M. 1 098 415.62. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten M. 49 881.26, Zinsen M. 7494.88, Kontokorrentkonto M. 3357.61, Versuche M. 120, Effekten M. 176.70, Abschreibungen M. 23 422.51. Sa. M. 84 452.96. Kredit: Hausertrag M. 5335.90, Fabrikationsgewinn M. 22 942.70, Verlust M. 56 174.36. Sa. M. 84 452.96. Direktion: Rud. Trübe. Prokurist: Heinr. Harms. Aufsichtsrat: Stadtverordneter Franz Pretzel, Fabrikbesitzer Bruno Röhrecke, Rechtsanwalt Elsbach, Rentier Döring, Berlin; Wilh. Kyrieleis, Schöneberg. Publikations-Organ: Reichs-Anzeiger. *Kalliope Musikwerke Aktiengesellschaft in Leipzig. Gegründet: Am 18. Mai 1898. Gründer waren: Die Firma „Kalliope“, Fabrik mechanischer Musikwerke, Espenhain, Wacker & Bock, Fabrikbesitzer G. M. Espenhain, Fabrikbesitzer M. A. Wacker, Fabrikbes. Chr. H. R. Bock, Paul Ernst Simon, Carl Otto Dietrich, Leipzig. Zweck: Übernahme und Fortführung der in Leipzig-Gohlis unter der Firma Kalliope, Fabrik mechanischer Musikwerke, Espenhain, Wacker & Bock, bestehenden Fabrik mechanischer Musikwerke, die Fabrikation solcher Werke und verwandter Artikel, sowie der Handel damit. Auch ist der Ges. die Beteiligung bei andern gleichartigen Unternehmungen, die Übernahme und Fortführung solcher gestattet.