558 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Pfälzische Pulverfabriken Aktiengesellschaft in St. Ingbert. Gegründet: Am 20. Sept. 1898. Gründer: Joh. Baptist Martin und Heinrich Martin, alleinige Inhaber der Pulverfabrik in Firma „Gebrüder Martin“ in St. Ingbert; Heinrich Martin, Mülheim a. Rh.; Dr. Max Lindemann, Saarbrücken; Rechtsanwalt Karl Kölsch, Kaisers- lautern; Pfälzische Bank, Ludwigshafen. Zweck: Fabrikation und Handel mit Pulver, Munition, Sprengstoffen und Zündmitteln, den erforderlichen Rohstoffen und allen einschlagenden Artikeln. Die Ges. kann sich bei gleichen oder verwandten Unternehmungen beteiligen, sei es durch gemeinschaftlichen Betrieb oder Kapitalanlage, sei es durch Übernahme von Aktien anderer Gesellschaften oder durch vertragsmässige Participation am Gewinn und Verlust. Geschichtliches: Die Vorbesitzer, Gebrüder Martin, brachten ein ihre Firma samt allem Zu- behör, und zwar: Fabrikterrain, Strassen- und Weganlagen, Schutzwälle, Traversen, Ent- wässerung u. Geleisanlagen M. 146 840, Gebäude M. 114 430, maschinelle Anlagen M. 246 250, Bureaueinrichtung M. 1000, acht auswärtige Pulvermagazine M. 30 000, Koncession und Fabrikationserfahrung M. 311 480. Sa. M. 850 000, wofür 850 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Die übrigen 650 Aktien wurden bar einbezahlt. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividenden: Das erste Geschäftsjahr endigt am 30. Juni 1898. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Joh. Baptist Martin, Heinrich Martin. Aufsichtsrat: Generaldirektor Karl Eswein, Ludwigshafen a. Rh.; Stellv. Dr. Max Lindemann, Saarbrücken; Rechtsanwalt Karl Kölsch, Kaiserslautern; Heinrich Martin, Mülheim a. Rh. Firmenzeichnung: Jedes Vorstandsmitglied allein. Publikations-Organ: Reichs-Anzeiger. Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Act.-Ges. in Wittenberg mit Fabriken in Reinsdorf b. Wittenberg, Coswig in Anhalt, Sinsen und Haltern bei Recklinghausen in Westfalen. Gegründet: Im Jahre 1891. Zweck: Fabrikation von Sprengstoffen für den Bergbau, chemischen Produkten und modernen Kriegspulvern aller Art. Als Unternehmung grösster deutscher Bergwerke steht die Ges. ausserhalb des Dynamittrust und des Pulverkartell. Kapital: M. 2 000 000 in M. 30 000 Stammaktien und M. 1 970 000 Prioritätsaktien à M. 1000. Anleihe: M. 929 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, vom Rest 5 % an Aufsichtsrat, Tantieme an Vorstand, das Ubrige zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1897: Aktiva: Immobilien: a) Grundstück M. 425 921.25, b) Gebäude M. 699 761.97, c) Wallanlagen M. 233 373.63, d) Bahnbau M. 72 200, e) sonstige Betriebs- anlagen M. 25 632.60, Maschinen M. 224 266.73, Mobilien, Utensilien M. 53 493.89, elektrische Anlagen M. 10 113.55, Tiefbohrungskonto M. 1, Magazin M. 26 894.94, neue im Bau be- griffene Anlagen M. 302 673.72, Koncessions- u. Patentkonto M. 12 500, Vorräte M. 416 850.22, Kassa M. 11 993 30, Wechsel M. 646.73, Effekten M. 17 500, Baukonto M. 354 529, Debitoren M. 353 650.13. Sa. M. 3 242 002.66. Passiva: Aktienkapital: Stammaktien M. 30 000, Prioritätsaktien M. 1 970 000, Anleihe M. 929 000, Kreditoren M. 308 890.11, Reserve M. 3550.16, Gewinn 1897 M. 206 342.13 abzügl. Verlust v. 1896 M. 205 779.74, demnach Gewinn zum Vortrag pro 1897 M. 562.39. Sa. M. 3 242 002.66. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Steuern etc. M. 106 356.86, Zinsen, Stempel, Bankprovision, Unkosten der Anleihe M. 34 056.18, Abschreibungen M. 89 737.82, Gewinn pro 1897 M. 206 342.13. Sa. M. 436 492.99. Kredit: Fabrikationsgewinn M. 436 492.99. Reservefonds: M. 3550.16. Dividenden 1894–97: 0 %. Direktion: Dr. Bielefeldt. Aufsichtsrat: Vors. H. v. Gahlen. Prokuristen: Jul. Hermanni, Paul Pastor, Otto Hellwig. Firmenzeichnung: Der Vorstand oder drei Prokuristen kollektiv. Publikations-Organ: Reichs-Anzeiger. X