676 Gas-, Petroleum-, Spiritus-Glühlicht-Gesellschaften etc. à M. 1000. Das der Firma Julius Pintsch nach Vertrag vom 29. Dez. 1888 zustehende Lieferungsrecht und die Pflicht für die ihr patentierten Bunsenbrenner ist nach Beschluss vom 15. Sept. 1893 dahin geändert worden, dass die Firma den Preis für die von ihr seit 1. Juli 1893 gelieferten und noch zu liefernden Brenner um M. 1.20 per Stück er- mässigt und als Gegenleistung ein für allemal valutafrei 100 neue Aktien à M. 1000 mit Dividende ab 1. Juli 1893 erhielt. Im Jahre 1897 wurde ferner mit der Deutschen Gas- selbstzünder-Act.-Ges. in Berlin ein Vertrag abgeschlossen, dahingehend, dass die Vertreter beider Ges. in Zukunft ihre Fabrikate gegenseitig führen und empfehlen sollen. Kapital: M. 1 737 000 in 1737 Aktien à M. 1000. Ursprüngliches Kapital M. 1 300 000, erhöht 1892 um M. 65 000, 1893 um M. 100 000, 1896 wurde weitere Erhöhung um M. 272 000 beschlossen mit Dividende ab 1. Juli 1895. Über eine mögliche Herabsetzung des Kapitals heisst es in § 37 des Statuts: Soweit Abschreibungen auf das mit ursprüng- lich M. 1 000 000 aufzunehmende Konto für die von Soenderop & Co. eingebrachten Vertragsrechte, auf das mit M. 65 000 aufzunehmende Konto für den bisherigen 10 % Anteil der Firma Lindheim & Co. am Reingewinn und auf das mit M. 100 000 auf- zunehmende Konto für die von Julius Pintsch gewährte Preisherabsetzung erfolgt sind, deren Betrag durch 1000 teilbar ist, kann die Gen.-Vers. die Herabsetzung des Kapitals mit ¾ Majorität durch Amortisation von 1165 Aktien beschliessen. Die Kapitalsherabsetzung wird in folgender Art ausgeführt: Innerhalb 3 Wochen nach der Gen.-Vers., welche die Herabsetzung beschlossen hat, werden in Höhe der Herabsetzung Aktien ausgelost. Die gezogenen Nummern werden bekannt gemacht und gegen Einlieferung der Aktie nebst Talon und den noch nicht fälligen Dividenden- scheinen der Nominalbetrag gezahlt. Die eingereichten Aktien. Dividendenscheine und Talons werden mit dem von der Direktion und dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats zu unterzeichnenden Vermerke versehen, dass sie nur noch gemäss § 37 des Statuts Rechte gewähren, und dem Einreicher zurückgegeben. Solche Aktien geben dem Inhaber das Recht auf Bezug der Superdividende und alle sonstigen Rechte der Aktionäre mit folgenden Massgaben: a) amortisierte Aktien geben vom Einlösungstermine ab keinen Anspruch auf die vorab zu zahlende 5 % Dividende; b) gegen die Talons werden neue Coupons mit dem gleichen Vermerke ausgegeben; c) auf die Dividendenscheine wird nur Superdividende gezahlt; d) im Falle einer Auflösung der Ges. vor Amortisation sämtlicher Aktien müssen sich die Inhaber amortisierter Aktien bei Verteilung des Gesellschaftskapitals den empfangenen Kapitalsbetrag anrechnen lassen. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Sept.-Okt. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Reservefonds ist gefüllt, 5 % Dividende, vom Rest Tantiemen an den Vor- stand etc., jedoch nie über 10 % dieses Restes, 5 % des gesamten Reingewinns dem Auf- sichtsrat, Rest Superdividende. Bilanz am 30. Juni 1898: Aktiva: Bankguthaben M. 2 081 309.08, Patentkonto M. 1, Debitoren M. 479 621.40, Rohmaterial, fertige u. halbfertige Waren M. 623 155.58, Inventar M. 1, vorausbez. Prämien M. 2569.45, Kassa M. 965.26, Effekten- u. Kautionskonto M. 450 830.35, Wechsel M. 12 217.87. Sa. M. 3 650 670.99. Passiva: Aktienkapital M. 1 737 000, Unter- stützungsfonds M. 14 547.93, Berufsgenossenschaft M. 697, Kreditoren M. 249 498.95, Re- servefonds M. 173 700, Steuerreserve M. 37 150, alte Dividende M. 800, rückst. Provisionen M. 4205.85, Gewinn M. 1 433 071.26. Sa. M. 3 650 670.99. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreibungen M. 217 783.76, Miete M. 44 055, Löhne M. 258 441.40, Steuern M. 192 814, Handlungsunkosten M. 391 156.38, Kursverlust M. 6693.25, Abschreibung auf Aussenstände M. 1082.39, Patentunkosten M. 8585.65, Berufsgenossen- schaft M. 1273.25, Kranken- u. Invalidenkasse M. 4018.01, Reingewinn M. 1 433 071.26. Sa. M. 2 558 974.35. Kredit: Vortrag a. 1896/97 M. 77 436.24, Konventionalstrafen M. 180, Zinsen M. 73 073.97, Waren- u. Fabrikationsgewinn M. 2 408 284.14. Sa. M. 2 558 974.35. Gewinn-Verwendung: Dividende M. 1 042 200, Tantiemen M. 160 910.25, Remunerationen M. 15 000, Unterstützungsfonds M. 6000, Vortrag M. 208 961.01. Sa. M. 1 433 071.26. Reservefonds: M. 173 700. Kurs Ende 1893–98: 363, 457, 730, 753, 691, 420 %. Notiert in Berlin. Aufgelegt M. 800 000 am 20. Nov. 1893 zu 310 %. Dividenden 1892/93–1897/98: 65 (für 9 Monate), 130, 130, 100, 80, 60 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: J. Krüger, S. Nathan. Prokurist: O. Gundlach. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat L. Koppel, Stellv. Bankdirektor G. Traube, Geh. Komm.-Rat R. Pintsch, Dr. A. Gallia, Gen.-Lieut. von Dincklage-Campe, W. Halberstam, General- direktor Nolte, Direktor Wollheim, Rechtsanwalt Dr. Kallmann, Regierungsbaumeister Walther. Firmenzeichnung: Die Direktoren oder ein Direktor mit einem Prokuristen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Koppel & Co.