Hypotheken- und Kommunal-Banken. 203 schaftung in den Händen eines jeden Besitzers nachhaltig gewähren kann, zu berück- sichtigen. Insbesondere ist bei der Beleihung von Fabriken und gewerblichen Anlagen nur der von der jeweiligen Benutzungsart unabhängige, dauernde Wert zu berück- sichtigen. 3) Bergwerke, Steinbrüche, Torfstiche und ähnliche, einen dauernden Ertrag nicht gewährende Grundstücke, sowie Bauplätze dürfen überhaupt nicht beliehen werden. Darlehen auf Neubauten dürfen zur Unterlage von Hypoth.-Pfandbr. erst dann benutzt werden, wenn die beliehenen Baulichkeiten vollkommen fertiggestellt und ertragsfähig sind. 4) Baulichkeiten, welche sich auf den verpfändeten Grundstücken befinden, müssen nach den speciellen Bestimmungen des Darlehnsvertrages gegen Feuergefahr versichert sein. Das Pfandrecht der Ges. ist ausdrücklich auf die Brandentschädigungsgelder aus- zudehnen. Die Vorschriften über die Wertsermittelung bei Beleihungen sind der Auf- sichtsbehörde einzureichen. Aufsicht der Staatsregierung: Die Staatsregierung ist befugt, zur Wahrnehmung ihres Aufsichtsrechtes über die Ges. für beständig oder für einzelne Fälle einen Kommissar zu ernennen. Derselbe ist insbesondere befugt, die Gesellschaftsorgane, einschliesslich der G.-V., gültig zu berufen, ihren Beratungen beizuwohnen und jederzeit von den Kassen, Büchern, Rechnungen und sonstigen Schriftstücken der Ges. Einsicht zu nehmen. Der Aufsichtsbehörde ist ferner nach deren näheren Anordnung mit dem jährl. Geschäftsabschlusse ein Verzeichnis der vorgekommenen Beleihungen vorzulegen, aus welchem das Verhältniss des angenommenen Beleihungswertes zu dem Grundsteuer. reinertrage bezw. Gebäudesteuernutzungswerte zu ersehen ist. Kapital: M. 21 000 000 in 10 000 Aktien à M. 600 und 12 500 Aktien à M. 1200. Die G.-V. v. 25. März 1897 beschloss Erhöhung des Aktienkapitals auf M. 21 000 000 durch Aus. gabe von M. 6 000 000 in 5000 Aktien à M. 1200 (dividendenberechtigt 1898 zur Hälfte), angeboten den Aktionären 24. Sept. bis 15. Okt. 1897 mit 120 %, wovon 45 % sofort, je 25 % am 15. Dez. 1897, 15. Jan. und 15. April 1898 einzuzahlen waren. Das Aktien- kapital betrug anfänglich M. 3 000 000 und wurde erhöht 1872 auf M. 6 000 000, 1889 auf M. 9 960 000, 1893 auf M. 15 000 000 u. 1897 wie oben vermerkt auf M. 21 000 000. Das Aktienkapital kann mit ministerieller Genehmigung auf G.-V.-B. bis auf M. 30 000 000 erhöht werden. Weitere Erhöhung nur mit landesherrlicher Ge— nehmigung. Hypotheken-Pfandbriefe: Die Bank kann Hypotheken- und Grundschulddarlehen gemäss den Normativbestimmungen vom 27. Junf 1893 gewähren. Auf Grund dieser Darlehen darf sie sowohl kündbare wie unkündbare Pfandbriefe und auf Grund ihrer Darlehen an Provinzialbehörden und Kommunen Obligationen beide auf den Inhaber und in Stücken von nicht unter M. 100 ausgeben; Gesamtbetrag aller dieser bis zum Zwanzig- fachen Betrage des eingezahlten Grundkapitals. Die Reichsbank beleiht diese Pfand- briefe in I. Klasse bis 75 %. Ende 1898 waren in Umlauf M. 320 143 550, und zwar: 4½ % Serie I, rückzahlb. à 120 %, in Umlauf Ende 1898: M. 2 237 250. St. à M. 150, 300, 600, 1500, 3000. Zinsen 2./1. u. 1./7. Verl. Jan. u. Juli. Tilg. ab 1873 mit 1½ % u. Zinsen. — Kurs Ende 1886–98: 114.50, 116.25, 117.90, 116, 113.90, 113 20, 114.59, 117.50, 118.50, 118, –, 116.30 %. Notiert in Berlin. 4 % Serie VIII, X, XI u. XII, rückzahlbar al bari, in Umlauf Ende 1898: M. 68 208 600. St. à M. 200, 300, 500, 1000, 2000, 5000. Zinsen Serie VIII u. XI 2 %1 Ü I. Serie X u. XII 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1886 innerhalb 57 Jahren. Kurs Ende 1886–98: In Berlin: 101.40, 101, 90, 103, 101.20, 100.70, 101.10, 102.30, 101, 101.55, 101.60, 101, 100.20, 100 %. – In Frankfurt a. M.: 101.40, 101.90, 103, 101.20, 100, 70, 101.10, 102.30, 101, 101.55, 101.60, 101, 100.20, 100 %. – Ausserdem notiert in Leipzig. 4 % Serie XV=–XVIII, Auslosg. bis 1900 ausgeschl. In Umlauf Ende 1898: M. 104 471 400. St. à 200, 300, 500, 1000, 2000 u. 5000. Zinsen Serie XV u. XVII 1./4. u. 1./10. Serie XV I u. XVIII 2./1. u. 1./7. Pfandbriefen, welche nicht mit dem Vermerke: „Dieser Pfandbrief darf vor dem 1. Jan. 1900 nicht verlost werden“', versehen sind, wird auf Verlangen der bezeichnete Vermerk beigedruckt. Kurs Ende 1893–98: In Berlin: 102.60, 104.20, 103.90, 102.70, 101, 100.50 %. – In Frankfurt a. M.: 102.60, 104.20, 103.90, 102.70, 101, 100.50 %. —– Ausserdem notiert in Leipzig. 38 4 % Serie XIX u. XX, Auslosg. u. Künd. bis 1. Jan. 1905 ausgeschl. In Umlauf Ende 1898: M. 48 094 900. St. à M. 100, 300, 500, 1000, 3000, 5000. Zinsen Serie XIX 2./l. u. 1./7., Serie XX 1./4. u. 1./10. Tilg.: Ab 1905 können die Pfandbriefe entweder durch Rückkauf oder Bareinlösung nach 3 monat. Künd. bezw. Verl. getilgt werden. Ferner bestimmte das Kuratorium, dass die neueren Serien erst zur Künd. u. Auslos. herangezogen werden dürfen, wenn die vorausgehenden gleichverzinslichen Serien aus dem Verkehr gezogen sind. Eingeführt 7. Jan. 1895 zu 104.20 %. Kurs Ende 1895–98: In Berlin: 105.10, 104.40, 103.50, 102 %. – In Frankfurt a. M.: 105.10, 104.40, 103.50, 102 0%. 3½ % Serie XIII u. XIV, rückzahlbar al pari. In Umlauf Ende 1898: M. 37 22 800. St. à M. 200. 300, 500, 1000, 2000, 3000. Zinsen Serie XIII 2.1. u. 4./7, Serie XIV %4 u. 1./10. Kurs Ende 1889-98: In Berlin; 98.50, 94.80, 93.40, 97.20, 95.50, 100, 101, 99.80, 99, 97.20 %. – In Frankfurt a. M.: 98.50, 94.80, 93.40, 97.20, 95.50, 100, 101, 99.80, 99, 97.20 %. – Ausserdem notiert in Leipzig.