258 Hypotheken- und Kommunal-Banken. Geschichtliches: Domizil früher Berlin, jetzt befindet sich daselbst nur noch eine Filiale. Die G.-V. vom 4. Jan. 1895 beschloss Verlegung des Sitzes nach Weimar, nachdem unter dem 1. Dez. 1894 der Grossherzog der Bank die Genehmigung zur Begebung von Inhaber-Papieren, Kommunal- u. Eisenbahn-Hypothekar-Obligationen gemäss Art. 13–15 ihres neuen Statuts erteilt hatte. Kapital: M. 7 500 000 in 7500 Inhaber-Aktien à M. 600 und 2500 Aktien à M. 1200. Ursprüng- lich M. 4 500 000, erhöht 1895 um M. 3 000 000, aufgelegt am 27. Febr. 1895 zu 112.50 %, Pfandbriefe: Die Bank giebt bis zur Höhe der von ihr erworbenen Hypotheken- und Grundschuldforderungen sowie der Kommunal- und Eisenbahndarlehen Pfandbriefe, Kommunalobligationen und Eisenbahn-Hypothekar-Obligationen bis zum 15fachen Gesamtbetrage des eingezahlten Aktienkapitals aus. Die Hypotheken- und Grundschuld- forderungen etc. haften den Besitzern der Pfandbriefe vorzugsweise vor den anderen Gläubigern der Bank; ein von der grossherzogl. Regierung ernannter Pfandhalter ver- waltet die betreffenden Urkunden; die Regierung kann auch ausserdem noch Kommissare ernennen. Vorübergehend können statt der hyp. Forderungen deutsche Reichs- oder Staatsanleihen, landschaftliche Pfandbriefe oder bares Geld von der Bank als Faust- pfand hinterlegt werden. Die Bank behält sich vor, die Tilgung beliebig zu verstärken. Der Anfangstermin der Tilgung kann zehn Jahre hinausgeschoben werden. In Umlauf waren Ende 1898 M. 60 247 800, und zwar zu 4 %: M. 39 006 000; zu 3½ %: M. 21 241 800. 4 % Pfandbriefe von 1889, Serie III, M. 24 000 000; Stücke zu M. A 3000, B 2000, C 1000, D 500, E 300, F 200 u. G 100; Zinsen 2./I. u. 1./7.; Tilg. mind. ½ % mit Z. in 50 Jahren nur durch Verlos., erste Dezember 1888; Kurs Ende 1890–98: 100.50, 100.75, 101.50, 100.50, 101, 100.10, 99.90, 99.90, 99.90 %. Notiert in Berlin. 4 % Pfandbriefe von 1893, Serie IV, M. 12 000 000; Stücke zu M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100; Zinsen 2./1. u. 1./7.; Tilg. durch Rückkauf oder Verlos. %% m vbf 1. Dez. 1903 keine Verl. Kurs Ende 1893–98: 102.50, 104.25, 104.25, 102.25, 101.10, 100.30 % Notiert in Berlin. 4 % Pfandbriefe von 1894, Serie V, M. 12 000 000; Stücke zu M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100; Zinsen 2./1. u. 1./7.; Tilg. durch Rückkauf oder Verlos.; vor 1903 keine Verlosung. Nach Annahme des neuen Statuts durch die G.-V. vom 4. Jan. 1895 musste die Anfertigung weiterer Pfandbriefe dieser Serien eingestellt werden. Kurs wird mit Serie IV zusammen notiert. 4 % Pfandbriefe Serie VI, M. 15 000 000; Stücke zu M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100; Zinsen 1./4. u. 1./10; Tilg. mind. jährl. 1 % durch Verlos. (erste April-Woche) oder Ankauf nicht vor 1. April 1904 auf 1. Okt. (kann auch von da an verstärkt werden). Eingeführt 2. Jan. 1896 in Berlin zu 105 %. Kurs Ende 1896–98 in Berlin: 104, 102.70, 101.70 %; in Frankfurt a. M.: 104, 102.70, 101.70 %. 3½ % Pfandbriefe Serie VII (teilweise zum Umtausch der 4 % per 1. Juli 1895 ge- kündigten Ser. I u. II) M. 25 000 000; Stücke auf Inhaber zu M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100; Zinsen 1./4. u. 1./10; Tilg. durch Verlos. oder Ankauf vom 1. April 1896 mit mind. 1 % des Emissionsbetrages. Die von der Verlosung vor dem 1. Abril 1904 betroffenen Stücke werden auf einen binnen sechs Wochen nach der Verlosung zu stellenden Antrag in unverloste Stücke derselben Gattung umgetauscht; ab 1. April 1904 verstärkte Verlosung oder auch Totalkündigung mit 6 monat. Frist vorbehalten. Kurs Ende 1895–98 in Berlin: 101.50, 100, 98.40, 96.20 %. 3½ % Pfandbriefe, Ser. VIII, M. 15 000 000; Stücke zu M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100; Zinsen 2./1. u. 1./7.; Tilg. mind. 1 % jährl. (Zinsenzuwachs nicht erwähnt) durch Verlos. (erste Januar-Woche) oder Ankauf nicht vor 2. Jan. 1906 auf 1. Juli (kann auch von da an verstärkt werden). Eingeführt 3. März 1896 in Berlin zu 101.60 %. Kurs Ende 1896–98 in Berlin: 101, 100, 97.80 %; in Frankfurt a. M.: 101, 100, 97.80 %. 3½ % Pfandbriefe von 1897, Ser. IX, M. 10 000 000. Verlosung und Kündigung bis 1. Juli 1907 ausgeschlossen. Stücke zu M. 3000, 2000, 1000, 500, 300, 200, 100: Zinsen 2/. u. 1./7; Tilg. 1 % jährlich erste Woche des Juli zum nächstfolg. 2. Jan. Eingeführt im März 1897 zu 100.50 %. Kurs Ende 1897––8 in Berlin: 100, 98 %; in Frankfurt a. M.: 100, 98 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: März bezw. April. Stimmrecht: Je M. 600 A.-K. =1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann 4 % Div., vom verbleib. Überschuss 10 % Tant. dem A.-R., sowie die vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, Rest zur Veff .... der gesetzl. R.-F. 25 % des eingez. A.-K. erreicht, so findet eine weitere Zuwendung nur soweit dies notwendig ist statt. 10 359 Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Kassa, Coupons, Sorten etc. 430 935, Wechsel 172 200 eig. Effekten 851 331, reportierte Effekten 11 350, Debitoren: a) fäll. Hypoth.-Zs. bp) lauf. Rechnung 862 191, eig. Hypoth. 66 804 837, lomb. Hypoth. 86 600, Grundstücl 414 029, Inventar 200. – Passiva: A.-K. 7 500 000, R.-F. 162 657, Spec.-R. F. 210 000, Beamtenunterstützungs-F. 26 000, Kreditoren etc. 871 558, 4 % Pfandbr. 39 006 000, 3 2 10 Pfandbr. 21 241 800, gekünd. Hykoth.-Anteilscheine 2175, rückständ. gekünd. Pfandbg 17 547, Pfandbr.- u. Hypoth.-Anteilschein-Zs. 632 267, alte Div. 2706, Zs.-Vortrag pro 189 1499, Gewinn 611 453. Sa. M. 70 285 664.