424 Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. Hanauer Kleinbahn-Gesellschaft A.-G. in Hanau. Gegründet: Am 9. März 1896 als Privatbesitz, als Aktiengesellschaft am 18. Juni 1897. Betriebseröffnung am 1. Okt. 1896; Koncession ab 9. März 1896 auf 75 Jahre. Herm. Christner empfing für seine Einlage (Bahn, Koncession, Verträge etc.) M. 750000 in 750 Aktien. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der von Herm. Christner zu Hanau errichteten normal- spburigen Kleinbahn von Hanau nach Hüttengesäss mit Abzweigung nach Langenselbold z wecks Beförderung von Personen und Gütern mittels Dampfbetriebs, Länge 20,6 km. Die Bahn soll bis Altwiedermus ausgebaut werden. Betriebsmittel: 4 Lokomotiven, 14 Personenwagen, 15 Güterwagen etc. Kapital: M. 750 000 in 750 Inhaber-Aktien à M. 1000. Hypothekar-Anleihe: M. 350 000, zu 3½ % verzinslich und mit 1 % zu amortisieren. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 st. Gewinn-Verteilung: Beitrag zum Ern.-F., 5 % zum R.-F., alsdann 4 % Div., Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Der Vorbesitzer hat für die ersten Jahre 6 % Jahres-Div. garantiert. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Bahnanlage 775 000, Gebäude 101 000, Waggons 110 950, Maschinen 68 000, Mobilien u. Geräte 10 000, Vorräte u. Maschinenteile 14 400, Kautionen 23 000, Kassa 4543, Bankguthaben 54 075. — Passiva: A.-K. 750 000. Hypoth. 342 877, Ern.-, Amortisations- u. Betriebs-R.-F. 15 126, R.-F. 2876, Amortisationskto 7122, Gewinn 42 964. Sa. M. 1 160 968. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Kohlen 11 603, Reparaturen 2413, Betriebsunkosten 4948, Gehälter u. Arbeiterwohlfahrt 22 699, . . Versicherung 1254, Benutzung fremder Bahnanlagen u. Betriebsmittel 2162, Steuern u. Wassergeld 1625, Schmier-, Putz- u. Ver- packungsmaterialien 1336, Bureaubedarf 796, Ern.- etc. F. 10 500, Reingewinn 42 964. – Kredit: Vortrag a. 1897 536, Gebäude- u. Grundstückertrag 1370, Betriebseinnahmen 100 460. Sa. M. 114 533. Gewinn-Verwendung: R.-F. 2146, Div. 39 375, Tant. an A.-R. 1028, Vortrag 415. Reservefonds: M. 5022, Ern.-F. M. 15 126. Dividenden 1897–98: 6½ % (615 Monate), 6 % einschl. Vertragsm. Zuschuss von ¼ % seitens des Vorbesitzers H. Christner. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Louis Bierbrauer, Hanau. Aufsichtsrat: Vors. Heinr. Brüning, Fritz Canthal, Caesar Böhm, Hanau; Bank-Dir. Otto Körner, Magdeburg; Dir. Carl Ströhler, Wirkl. Geh. Oberreg.-Rat Dr. Wilh. Gleim, Berlin. Eirmenzeichnung: Der Dir. allein. Zahlstellen: Hanau: Gesellschaftkasse; Magdeburg: Magdebg. Privatbank. Publ.-Organ: R.-A. Badische Lokal-Eisenbahnen Actien-Gesellschaft in Karlsruhe. Gegründet: Am 27. Oktober 1898 durch die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft, Köln; Geh. Komm.-Rat Fr. Lenz, Stettin; Berliner Handels-Gesellschaft, Berlin; Oberrheinische Bank, Mannheim und Karlsruhe; Bankhaus Ed. Koelle, Karlsruhe. Zweck: Die Ges. ist berechtigt: a) die zur Errichtung und zum Betriebe von Eisenbahnen im Grossherzogtum Baden erforderlichen Koncessionen der zuständigen Behörden ein- zuholen, sowie derartige Koncessionen mit Genehmigung der zuständigen Behörden von Dritten zu erwerben; b) Eisenbahnen im Grossherzogtum Baden mit oder ohne finanzielle Beihilfe Dritter zu bauen oder durch Dritte bauen zu lassen, sowie anzukaufen oder zu pachten; c) die ihr gehörigen Eisenbahnen zu betreiben oder durch Dritte betreiben zu lassen oder zu verpachten. Die Ges. ist auch befugt, aus den elektrischen Centralstationen, welche sie zum Betriebe ihrer Bahnen errichtet oder erwirbt Licht und Kraft an Dritte abzugeben. Die Ges. kann ihr Unternehmen auf den Erwerb und Betrieb von Eisenbahnen in den Nachbarstaaten ausdehnen. Übernahme und Weiterbetrieb der bisher der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft gehörigen Lokalbahnen: 1) Normalspurige Nebenbahn Bruchsal-Odenheim-Menzingen, Be- triebslänge 30 km; 2) normalspurige Nebenbahn Bühl-Bühlerthal, Betriebslänge 6,5 km; 3) meterspurige Nebenbahn Karlsru he-Ettlingen-Herrenalb, Ettlingen-Pforzheim, Betriebs- länge 60 km. Die Linie Karlsruhe-Ettlingen wird ab 1. Juli 1898 elektrisch betrieben (Länge 27 km). Der UÜbernahmepreis war auf M. 4 110 000 festgesetzt und am 31. Dez. 1898 bar zu zahlen. Der Betrieb geht ab 1. Jan. 1899 für Rechnung der Ges. Die Ges. erhielt die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Eisenbahn Ö Odenheim nach Hilsbach, von Wiesloch nach Meckesheim und von Wiesloch nach Waldangelloch. Zum Bau der Bahn leistet der Staat einen Zuschuss von M. 19 000 per km. Die Inbetriebnahme dieser Bahnen soll längstens am I. Jan. 1902 erfolgen. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 9 Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis zu 4 % Div., vom verbleib. Betrage 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. zu Specialreserven.