Eisenbahnen, Eisenbahn-Bau- und Betriebs-Gesellschaften. 429 der Senatskommission für die Eisenbahnanlagen Hamburgs und der preussischen Eisenbahn- direktion zu Altona vereinbarten Pläne. Der Bau der Güterbahnstrecke Wandsbek- Rothenburgsort ist mit M. 1 480 000 veranschlagt; für den Güterbahnhof Rothenburgsort sind M. 810 000 in Aussicht genommen, für den Umbau des jetzigen Güterbahnhofes, sowie für den Bau der Strecke bis zum Hauptbahnhofe inkl. eines bar zu zahlenden Pauschalbeitrages für die Herstellung eines Verbindungsgeleises M. 891 000, also ins- gesamt M. 3 181 000. Zu den Anlagekosten des Hauptbahnhofes hat die Ges. einen Kapitalbeitrag nicht zu leisten, sondern nur die Verzinsung einer Summe — M. 845 000 — mit 3¾ % von Eröffnung des Betriebes an, ebenso hat die preussische Regierung der Ges. das Zugeständnis gemacht, dass sie den zu zahlenden Betrag von M. 370 000 zum Bau der Geleisverbindung erst nach Verlegung des Bahnhofes zu zahlen habe. Zur Deckung nimmt die Ges. ein Darlehen von M. 3 000 000 auf, zahlbar in zwei Hälften am 1. April 1900 u. 1901. Diesen Belastungen gegenüber stehen die Einnahmen aus dem Verkauf des alten Oberbaumaterials und aus dem Erlöse der frei werdenden Terrains. Es handelt sich hierbei um ca. 300 000 Quadratfuss in der Saldingstrasse in Hamburg. Der Verkauf dieses Terrains kann erst nach Eröffnung des neuen Bahnhofes erfolgen und dürfte alsdann einen erheblichen Teil des Kapitals für die Beteiligung am Bahn- hofe wieder hereinbringen. Kapital: M. 20 790 000 in 30 790 Aktien à M. 600 (Thlr. 200) und 1930 Aktien à M. 1200. Ursprünglich M. 7 674 000, erhöht 1860 um M. 10 800 000, dann 1891 um M. 2 316 000. Anleihe: M. 12 000 000 in 4 % (bis 1881 = 4½ %) vom Freistaate Lübeck gewährleistete Prior.- Oblig. von 1876, Stücke à M. 3000, 2000, 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1880 durch jährl. Ausl. von mindestens M. 60 000 mit Zs. im Jan. auf 1. Juli; kann verstärkt, auch mit 6monat. Frist gekündigt werden. Verj.: Coup. 4 J., Oblig. 11 J. n. F. Ende 1898 noch in Umlauf M. 10 325 000. Kurs 1886–98: In Berlin: 102.80, 102.90, 104, 102.60, 100.50, 102.25, 102.60, 101.90, 102.80, 102.25, 103.10, 101.80, – %. – In Frankfurt a. M.: 101, 102.60, 103.80, 102, 100, –, 102.80, 102, 103, 102, 101, 102, 102 %. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Mai oder Juni. Stimmrecht: Je M. 600 Aktienkapital = 1 St. 83 Gewinn-Verteilung: Von dem nach Abzug der Prioritätenzinsen verbleibenden Überschusse wird eine vom Aufsichtsrate festzusetzende Summe dem Erneuerungsfonds und Reserve- fonds zugeführt und der für die Eisenbahnsteuer erforderliche Betrag zurückgestellt, vom Überschuss alsdann 5 % zur gesetzl. Reserve, doch wird zu diesem Zwecke in erster Linie der Jahresbetrag der getilgten Prioritätenschulden benutzt und ein eventuelles Mehr aus diesem auf Abschreibungskonto übertragen. Von dem dann verbleibenden Betrage erhalten, nachdem die Aktionäre 4 % als Div. vom A.-K. erhalten haben, die Mitglieder des Ausschusses für ihre Thätigkeit zusammen eine Vergütung von 5 %. Der Rest wird gleichmässig als Div. verteilt. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Bahnanlagekosten u. s. w. 33 346 427, Effekten 2 594 895, Guthaben bei Banken 3 060 786, Debitoren (rückständige Einnahmen) 1 029 645, Betriebs- vorschüsse 256 001, Materialvorräte: a) des Betriebs-F. 320 661, b) des Ern.- u. R.-F. 115 088, fällige Zs. 4625, Kassa 165 425. – Passiva: A.-K. 20 790 000, Prior.-Oblig. 10 325 000, Abschreib.-Kto 777 695, Bilanz-R.-F. 1 991 944, Ern.- u. R.-F. 2 840 019, Haft- pflichtversich.-F. 75 000, Anleihetilg. 33 938, rückständ. ausgel. Oblig. 9480, rückständ. Zinsscheine 224 925, Kreditoren 2 160 636, Kto für Eisenbahnsteuer 123 861, Tant. 33 783, Div. für 1898 1 507 275. Sa. M. 40 893 558. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsausgaben 3 456 528, Verzinsung der Anleihe 415 460, Tilg. der Anleihe 125 152, Ern.- u. R.-F. 288 636, Eisenbahnsteuer für 1898 (reserviert) 123 861, Tant. an A.-R. 33 783, Div. 1 507 275. – Kredit: Betriebseinnahmen: Personen u. Gepäckverkehr 2 035 210, Güterverkehr 3 371 432, Überlassung von Bahn- anlagen etc. 196 500, Überlassung von Betriebsmitteln 184 561, Erträge aus Veräusserungen 5847, sonstige Einnahmen 129 008; Zinseneinnahmen 28 134. Sa. M. 5 950 696. Gewinn-Verwendung: Zs. der Oblig. 415 460, Tilg. der Anleihe 125 152, Ern.- u. R.-F. 288 663, Eisenbahnsteuer 123 861, Tant. an A.-R. 33 783, Div. 1 507 275. rneuerungs- u. Reservefonds: M. 2 840 019. (NB. Die jährl. Rücklage wird vom Aus- Sschuss bestimmt.) Bilanz-R.-F. M. 1 991 944. Versicherungs-F. M. 75 000. Kurs Ende 1886–98: In Berlin: 161.75, 151.60, 170.50, 177.50, 166, 144.25, 134.75, 134, 148.90, 147.75, 150.50, 169.40, 174.50 %. – In Frankfurt a. M.: 161, 151.50, 171, 179, 166, 145.20, 134.40, 133, 148.50, 147, 151, 169.70, 176.50 %. – In Leipzig: –, –, 170, 179, Di –, –, 135, –, 148, 146.50, 150, 169, 175 %. – Auch notiert in Hamburg. ividenden 188698: 7 7¼ 7½ 7 ¾ 7 6% 6, 6, 6, 6/ 6/ 7 7¼ %. Coup.-Verj:: 4 J. n. F. irektion: Vors. Geh. Reg.-Rat Brecht, Reg.- u. Baurat Textor, Reg.-Assess. a. D. Eisenb.-Dir. vom Alvensleben, Christ. Aug. Siemssen, Georg Eduard Tegtmeyer. Aufsichtsrat: Vors. Senator Hermann Eschenburg, Stellv. Sen. Georg Arn. Behn, Wilh. Heinr. Heyke, Hermann Fehling, Senator Friedr. Heinr. Bertling, Herm. Lange, Lübeck; Bankier Alb. Schappach, Geh. Reg.-Rat a. D. W. Simon, Reg.-Rat a. D. Köhler, Fabrik- besitzer Komm.-Rat Ernst Behrens, Eisenb.-Dir. a. D. K. Schrader, Berlin; Dir. Götting, Bankier Siegmund Hinrichsen, Dr. jur. Rud. Moenckeberg, Ad. L. Strack, Hamburg.