444 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Elektrische Kleinbahn im Mansfelder Bergrevier, Aktiengesellschaft in Berlin W., Linkstrasse 19. Gegründet: Am 8. Aug. 1898. Koncessionsdauer 50 Jahre. Gründer: Allg. Deutsche Klein- bahn-Gesellschaft, Carl Prestien, Ober-Ing. Ad. Liebmann, Berlin; Ober-Ing. Erich Wagner, Schöneberg; Albert Arndt, Deutsch-Wilmersdorf. Zweck: Bau und Betrieb einer Anlage zur Erzeugung elektrischer Energie, sowie einer schmalspurigen, elektrisch zu betreibenden Kleinbahn von der Eisenbahnstation Hett- stedt über Mansfeld und Eisleben nach Helfta nebst zwei Stadtlinien in Eisleben nach dem Bahnhofe und Friedhofe daselbst, sowie etwaiger Erweiterungs- und Anschluss- linien zu der Hauptlinie Hettstedt-Helfta. Beförderung von Personen und Gütern. Länge der Bahnstrecke ca. 32 km. Betriebseröffnung im Laufe des Jahres 1899. Die Kraftstation der Ges. in Klostermansfeld soll auch elektrische Energie zu Licht- und Kraftzwecken an Dritte abgeben. Der Betrieb ist an Kramer & Co. in Berlin bis 31. Dez. 1912 ver- pachtet, doch kann die Ges. jederzeit mit 6 Monate Frist per 31. Dez. eines jeden Jahres den Betriebsvertrag kündigen; die Ges. hat alsdann vor Ablauf des dritten Jahres M. 5000, später M. 10 000 pro Jahr Entschädigung an Kramer & Co. zu zahlen. Kramer & Co. zahlen als Pacht eine Pauschalsumme, die in den ersten beiden Jahren mit M. 246 000 beginnt, und, allmählich steigend, für das sechste sich auf M. 295 200 er- höht, welche Summe für die folg. Jahre unverändert bleibt, ausser dass nach der Er- höhung des Anlagekapitals die Pachtsumme um bestimmte Prozentsätze zu steigen hätte. Aus den Pachtsummen hat die Ges. alle Rücklagen zu bestreiten (Reserve, Betriebsreserve, Ern.- u. Amort-F.), ferner Steuern und Verwaltungskosten, sowie die Aufwendungen für die Fälle höherer Gewalt, für Um-, Erweiterungs- und Ergänzungs- bauten, die den Wert erhöhen, für Vermehrung von Betriebsmitteln, Anschlussgeleise und Fortsetzungen. Kapital: M. 4 500 000 in 4500 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr; Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., Beitrag zum Erneuerungs- event. zu einem Betriebs-R.-F.; sodann bis 4 % Div., vom Überschuss 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. zur Verf. d. G.-V. Die Allg. Deutsche Kleinbahn-Ges. in Berlin hat für 1899 4 % Bau-Zs. und für 1900–1902 mindestens 4½ % Div. garantiert. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: A.-K.-Einzahlungskto 3 375 000, Baukto 1 125 000. Sa. M. 4 500 000. – Passiva: A.-K. M. 4 500 000. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwaltungsunkosten M. 1891. – Kredit: Zs.-Kto M. 1891. Kurs: Aufgelegt M. 3 500 000 am 27. April 1899 zu 112 %. Notiert in Leipzig und Breslau. Dividende 1898: Betrieb noch nicht eröffnet. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Baurat Carl Griebel. Prokuristen: Carl Prestien „Ober-Ing. Ad. Liebmann, Albert Arndt. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Adalbert Erler, Stellv. Bankdir. Curt Sobern- heim, Handelsrichter Th. Sulzer, Berlin; Konsul P. Erttel „Leipzig. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Nationalbank für Deutschland, Breslauer Disconto- Bank; Leipzig: Leipziger Bank, Erttel, Freyberg & Co.; Breslau: Breslauer Disconto- Bank, Schles. Bankverein, E. Heimann. Firmenzeichnung: Der Dir. oder zwei Prok. Publ.-Organ: R.-A. — * Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin, Lindenstrasse 29, I. Gegründet: Am 13. April 1897 mit Nachtrag vom 19. Juni 1897. Staatliche Koncession ab 15. März 1896 auf 90 Jahre. Gründer sind: Siemens & Halske, Deutsche Bank, Elkan Heinemann, Gerichts- assessor Dr. Adolf Endemann, Bergassessor a. D. Robert van Gember, Berlin. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen zweigeleisigen elektrischen Hoch- und Untergrundbahn in Berlin vom Wilhelmsplatz (Charlottenburg)-Zoologischen Garten nach der Warschauer Brücke mit Fortsetzung bis zum städtischen Central-Viehhof (Flach- bahn); Abzweigung nach Potsdamer Platz. Die zu erbauende, dem Personenverkehr dienende Strecke, hat eine Gesamtlänge von rund 15 km, hiervon entfallen 10,8 km auf Berlin, 0,2 km auf Schöneberg und 3,8 km auf Charlottenburg. Die Bahn muss VeR tragsmässig bis 15. März 1900 fertiggestellt sein, doch dürfte die Betriebseröffnung erst anfangs 1901 erfolgen. Die Ausführung der Bahnanlage erfolgt durch Siemens & Halske A.-G. für Rechnung der Ges. auf Grund eines Kostenanschlages, der sich inkl. des für einen jährlichen Verkehr von 23 000 000 Fahrgästen vorgesehenen Betriebsmaterials auf M. 15 525 000 beläuft. Eine Überschreitung des Baukapitals kann nur bis zu 50 der erwähnten Summe geltend gemacht werden. In obiger Ziffer sind die Bauzinsen und die Aufwendungen für Erwerb der erforderlichen Grundstücke nicht inbegriffen (CInfolge Abänderung der Baupläne etc. dürfte hinsichtlich des Kosten-Aufschlages eine erhebliche Modifikation eintreten.)