466 Strassen- und Kleinbahnen, Bergbahnen etc. Aufsichtsrat: Vors. Dr. phil. Alfred Parrisius, Frankfurt a. M.; Stellv. Rentier Joh. Reiners, Lilienthal bei Bremen, Bahnbau-Dir. Moritz Neufeld, Bank-Dir. Carl Eckhard, Frankfurt a. M. Firmenzeichnung: Der Vorst.; bei mehreren Dir. zwei derselben oder ein Dir. mit einem Prok. Zahlstellen: Frankfurt a. M.: Deutsche Eisenbahn-Gesellschaft. Publ.-Organ: R.-A. Frankfurter Lokalbahn-Actien-Gesellschaft, Frankfurt a. M. Gegründet: Am 5. April 1888. Gründer: v. Erlanger & Söhne. Betriebseröffnung mit Pferden 15. Mai 1888, Dampfbetrieb seit 1. Sept. 1888. Koncessionsdauer ab 1888 auf 25 Jahre bezw. 50 Jahre. Zweck: Bau und Betrieb einer normalspurigen Dampfstrassenbahn für Personen und Güter von Frankfurt nach Eschersheim-Heddernheim. Die Ges. erwarb von Dr. Kollmann in Frankfurt die von demselben behufs Er- bauung und Betreibung einer Strassenbahn von Frankfurt nach Eschersheim erlangte ortspolizeiliche Koncession vom 9. Sept. 1887 nebst Verträgen mit allen Rechten und Pflichten. Sie übertrug dem Dr. Kollmann die Herstellung der Lokalbahn nebst allem Zubehör für M. 300 000. Vertrag mit der Stadt Frankfurt bis 15. Mai 1913, Vertrag mit der Landgemeinde Eschersheim bis 15. Mai 1938. Im Bau begriffen ist die neue Linie: Normalspurige Kleinbahn Oberursel-Hohemark für Personen- und Güterverkehr. Koncessionsdauer ab 1898 50 Jahre. Betriebseröffnung im Sommer 1899. Besitz Ende 1898: 3 Stück 60pferdige Henschelsche Strassenbahn-Lokomotiven, 4 grosse und 1 kleiner geschlossener Personenwagen, 3 Sommerwagen und 1 für Per- sonen- u. Güterbeförderung eingerichteter Marktwagen. Geleislänge 5640 m, Betriebslänge 5080 m. Befördert wurden 1896–98: 497 413, 417 745, 544 212 Personen. Gesamtein- nahme 1896–98: M. 87 359, 72 710, 88 701 inkl. M. 5874, 5314, 6189 für Gepäck und Güter, oder durchschnittlich täglich M. 238, 199, 243. Kapital: M. 350 000 in 350 Aktien à M. 1000. Ursprüngl. M. 300 000, erhöht 1888 auf M. 350 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis April. Stimmrechf: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., sodann bis zu 4 % Div., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R., 10 % an Vorst., Rest zur Verf. der G.-V. – 2 % der Bruttoeinnahme, verrechnet auf die in der Stadtgemarkung liegende Strecke, erhält die Stadt Frankfurt a. M. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Bahnanlage 264 399, Immobilien 58 439, Wartehallen 3881, Fernsprechanlage 553, Mobilien 388, Uniformen 1000, Werkstätteneinrichtung 566, Wagen 14 828, Maschinen 33 220, Kautionen 8158, Materialien, Vorräte etc. 8805, Kassa 806, Neubaukto 33 158, Debitoren 19 207. – Passiva: A.-K. 350 000, Kreditoren 97 319, Gewinn 63. Sa. M. 447 383. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag a. 1897 16 950, Steuern etc. 1595, Zs. 2945, Betriebsunkosten 67, 132, Gewinn 63. – Kredit: Betriebseinnahmen 88 687. Sa. M. 88 687. Dividenden 1888–98: 6, 5, 4, 4, 4, 4½, 4½, 4, 4¾ 0, 0 %. Zahlbar im April. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Eisenbahnbau- u. Betriebsinspektor G. Scherenberg, Reg.-Baumeister R. Menckhoff. Aufsichtsrat: Justizrat Braun, Berlin; Geh. Finanzrat C. Siebold, Dir. J. Andreae-Passavant. Frankfurt a. M. Publ.-Organ: R.-A. Frankfurter Waldbahn-Gesellschaft in Frankfurt a. M. in Liquidation. Gegründet: Am 13. Febr. 1890. Durch Erlass vom 6. Febr. 1887 wurde die Bahn auf 35 Jahre koncessioniert. Laut G.-V.-B. vom 5. Juli 1898 ging das gesamte Waldbahnunternehmen mit allen Rechten und Pflichten am 1. Jan. 1899 an die Stadt Frankfurt über. Die Stadt gewährt als Kaufpreis auf die Immobilien M. 323 000, auf die übrigen Werte M. 1 697 800, und zwar für die Aktie von M. 1000 je 1200 in 3½ % Frankfurter Stadtoblig. mit 28. ab 1. Jan. 1899, für jeden Genussschein M. 10 in bar und M. 200 in Oblig. Der Umtausch ist zwischen dem 1. Jan. 1899 und spätestens 31. Dez. 1899 bei der Stadt-Hauptkasse (Münzgasse 1/3) zu bewirken. Die Waldbahn wird dem städtischen elektrischen Strassen. bahnnetz angeschlossen. Am I1. Jan. 1899 trat die Ges. in Liquidation. 3 Zweck: Erwerb und Betrieb der Frankfurter Waldbahn (Kleinbahn mit Lokomotivbetrieb)/ Siche den früheren Jahrgang dieses Handbuches. „ Kapital: M. 1 750 000 in 1750 Aktien à M. 1000. Die Aktien wurden aus dem jährl. gewinn mit mindestens ½ % des Grundkapitals amortisiert. In Umlauf Ende 1898 no0 M. 1 670 000. Genussscheine: Dieselben haben keine Aktionärrechte, participieren aber an einer zweiten Div., ebenso im Falle einer Liquidation an dem nach Heimzahlung des Nenn wertes der nicht amortisierten Aktien verbleibenden Überschuss. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.