580 Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. Russische Montanindustrie-Aktien-Gesellschaft in Berlin. Gegründet: Am 10. Okt. 1898, handelsgerichtl. eingetragen am 14. Jan. 1899. Dauer 30 Jahre. Gründer: Oberschlesische Koks-Werke & Chemische Fabriken, Berliner Handels-Gesellschaft. Komm.-Rat Fritz Friedlaender, Adolf Zindler, Berlin; Ingenieur Clement Bernard, Brüssel. Zweck: 1) Errichtung, Erwerb, Pachtung, Betrieb und Veräusserung von Koksanstalten mit oder ohne Gewinnung der Nebenprodukte, Kauf und Verkauf von Kohle, Koks und der Nebenprodukte des Kokereibetriebes für eigene oder fremde Rechnung; 2) Erwerb, Betrieb, Pachtung, Veräusserung von Bergwerken und Bergwerksgerechtsamen; 3) Er- richtung, Erwerb, Pachtung, Betrieb und Veräusserung von Kohlenwäschen, Siebereien, Brikettfabriken, Hochöfen, Stahl- und Eisenwerken aller Art, Kauf und Verkauf metallur- gischer Produkte; 4) Erwerb und Verwertung von Patenten auf dem Gebiete der vor. genannten Industrien; 5) Errichtung von Zweigniederlassungen im In- und Auslande; 6) Beteiligung in jedweder Form an anderen industriellen Gesellschaften oder Unter- nehmungen, deren Gegenstand oder Geschäftsbetrieb zu den vorgedachten Zwecken in Beziehung steht. Insbesondere wird sich die Ges. mit Unternehmungen der vorgedachten Art in Klein- und Südrussland (Gouvernement Jekaterinoslaw, Charkow, Poltawa, Tschernigow, Kiew, Cherson, Taurien) befassen. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Direktion: Ingenieur Firmin Linard, Krinitschnala (Russl.); Adolf Zindler, Hugo Spiegel, Berlin. Aufsichtsrat: Komm.-Rat Fritz Friedlaender, Berlin; Ingenieur Clement Bernard, Brüssel; Rechtsanwalt a. D. Generaldirektor Emil Berve, Berlin; Generaldirektor Friedr. Bremme, Gleiwitz; Generalkonsul Herm. Rosenberg, Berlin; Emile Dury, Brüssel. Firmenzeichnung: Der Vorsitzende des Vorstandes allein, sonst zwei Zeichnungsberechtigte. Zahlstellen: Berlin: Berliner Handels-Gesellschaft. Publ.-Organ: R.-A. Koenigin-Marienhütte Actien-Gesellschaft in Cainsdorf bei Zwickau i. S. Gegründet: Am 30. Jan. 1872. Letzte Statutenänd. vom 27. März 1899. Zweck: Betrieb des Eisenhüttenwerkes, sowie von Kalksteinbrüchen und Eisensteingruben in Sachsen, Thüringen und Bayern. Die Koenigin-Marienhütte umfasst 1 Hochofen, Koksanstalt, Martinwerk, Walzwerk, Giesserei, Maschinenbauwerkstätte, Brückenbau- anstalt und eine Chamottefabrik. Bau einer neuen grossen Giesserei wurde 1899 be- schlossen. Arbeiterzahl in 1897 u. 1898 ca. 2186 bezw. 2218 Mann. Mit der Eisengewerkschaft Maximilianshütte A.-G. in Rosenberg, welche in der Nähe zu Lichtentanne das grosse Thomas- und Walzwerk König Albertwerk errichtete, wurde eine Verständigung zur Verhütung des Wettbewerbes erzielt. Die Koenigin-Marien- hütte verzichtete auf Herstellung von schweren Walzwerkfabrikaten, wie Schienen, Schwellen, Träger etc. und erhielt dafür am 1. Juli 1897 von der Maximilianshütte M. 545 893, welche einem Dispositionsfonds überwiesen wurden. 8 Geschichtliches: Die Koenigin-Marienhütte ist 1840 gegründet worden. Im Jahre 1873 ging dieselbe durch Kauf an die vormalige Deutsche Reichs- und Continental-Eisenbahn- bau-Gesellschaft in Berlin über. Das Aktienkapital letzterer Gesellschaft in Höhe von M. 30 000 000 mit 40 % Einzahlung wurde 1878 dergestalt reduziert, dass gegen einzuliefernde je 5 Stück 40 % Interimsscheine = M. 1200 eine Aktie der Koenigin, Marienhütte gewährt wurde. Gleichzeitig wurde die Firma Deutsche Reichs- und Continental-Eisenbahnbau-Gesellschaft aufgegeben und die obige Firma angenommen. Die Hütte ist die grösste in Sachsen. Gesamtumsatz 1886–98: M. 4 654 382, 4 539 079, 6 306 084, 8 210 534, 10 325 913, 8 519 260, 8 756 556, 7 831 858, 8 009 775, 6 643 021, 8 232 979, 8 867 829, 9 107 548. Kapital: M. 6 000 000 in 10 000 Aktien à M. 600. Bezugsrecht al pari haben die ersten Zeichner und die Aktionäre je zur Hälfte. 13 Anleihe: M. 2500 000 in 4½ % Schuldscheinen von 1889, 2500 Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1 rückzahlbar ab 1894 mit mindest. 1½ % und Zs. Aufgelegt am 5. Nov. 1889 zu 103 1 In Umlauf Ende 1898: M. 1 800 000. Kurs Ende 1896–98: 102.50, 102, 101 %. Notier in Dresden, Zwickau. Zur Löschung von Hypotheken und Tilgung schwebender Schulden wurde stehende, hypothekarisch sichergestellte Anleihe aufgenommen. Hiervon sind bis leg begeben M. 1 525 000, als Kaution (unverzinslich) deponiert M. 200 000 und noch nicd begeben M. 500 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Mai in Cainsdorf, Berlin, Zwickau 00 Dresden. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. „ Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., bis 5 % Tant. an Vorst u. Beamte, Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Der A.-R. erhält ausserdem eine 9a 3 Gesamtvergütung von ¼ % des A.-K., welche auf Geschäftsunkosten zu verrechnen K. ler