Erzbergwerke, Erzgruben und Hüttenbetriebe. 587 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 5 Aktien = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 5 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., bis 5 % vertragsm. Tant. an Dir. und Beamte, Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Immobilien 277 886, Maschinen 83 074, Mobilien 7425, Grundbesitz 22 749, Produktenbestände 115 128, Magazinbestände 517 881, Debitoren 592 407, Kassa 3259, Avale 25 030. – Pasiva: A.-K. 650 000, S. Pringsheim, Breslau 33 750, Bankierkredit 257 445, Kreditoren 230 019, Accepte 105 583, Unterstützungskasse 470, Avale 25 030, R.-F. 19 643, Dispositions-F. 69 482, Reingewinn 219 669. Sa. Rbl. 1 644 844. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Zs. 20 529, Abschreib. 13 231, Reingewinn 210 347. — Kredit: Kursdifferenz 8325, Betriebsgewinn 235 782. Sa. Rbl. 244 108. Gewinn-Verwendung: R.-F. Rbl. 10 517, 5 % Div. 30 092, Tant. 10 184, 7 % Super-Div. 42 129, Disp.-F. 120 000, Vortrag 6745. Reservefonds: Rbl. 30 160, Disp.-F. Rbl. 189 482. Kurs: Eingeführt am 1. Mai 1899 an der Berliner Börse zu 195 %. Dividenden 1885–98: 6, 5, 7½, 0, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 6, 10, 12 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Wilh. Esser. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Konrad Gamper, Sielce; Stellv. Gen.- Konsul Eugen Landau, Prof. Dr. Ernst Pringsheim, Berlin; Bank-Dir. H. Haenisch, Breslau; Staatsrat von Kumanin, Moskau. Prokuristen: Hugo Falkenhahn, Gustav Gerhardt. Firmenzeichnung: Der Dir. oder zwei Prok. Zahlstellen: Friedenshütte: Gesellschaftskasse; Breslau: Breslauer Disconto-Bank; Berlin: Breslauer Disconto-Bank, Akt.-Ges. f. Montan-Industrie, Nationalbank für Deutschland, Berliner Bank, S. L. Landsberger. Publ.-Organe: R.-A., Berliner Börsen-Ztg., Berliner Börsen-Courier, Schles. Ztg., Breslauer Ztg. Oberschlesische Eisenbahn-Bedarfs-Actien-Gesellschaft in Friedenshütte bei Morgenroth, O.-S. Gegründet: Am 11. Febr. 1871. Letzte Statutenänd. vom 6. Mai 1899. Zweck: Betrieb von Bergbau und Gewinnung von Mineralien und Kohlen; Produktion von Roheisen und dessen Weiterverarbeitung; Handel, Erwerb und Veräusserung von Metallen und allen daraus herzustellenden Fabrikaten. Herstellung aller zum Bau und zur Aus- rüstung von Eisenbahnen etc. erforderlichen Gegenstände, sowie Holz- und Metallkon- struktionen aller Art. Weiterbetrieb der Berg- und Hüttenwerke der liqu. Schlesischen Hütten-, Forst- und Bergbau-Aktien-Ges. Minerva, insbesondere der Hütten Zawadzki, Zandowitz, Colon- nowska, Vossowska, Renardshütte, Lisczok und Friedenshütte. Die Ges. übernahm ferner von der Minerva zusammen 493 Kuxe von 7 Steinkohlenzechen, einen Abbauvyvertrag auf 30 Jahre bez. eines Kohlenfeldes der fiskalischen Königin Louise-Grube bei Zabrze, Pachtverträge über 3 andere Gruben, diverse Eisenerzfelder und Förderrechte in den Kreisen Beuthen, Tarnowitz, Rybnik, Pless und Kreuzburg (der vielbesprochene Erz- fördervertrag mit der Hugo Henckelschen Verwaltung lief Ende 1893 ab, angeblich kann jedoch das Erzförderrecht auf einem Terrain in Alt-Tarnowitz noch auf Jahrzehnte hinaus den gesamten Erzbedarf für Friedenshütte liefern), eine amerikanische Mühle mit Bäckerei, ca. 6000 Morgen Forst- etc. Grundstücke. Preis M. 6 750 000. Die Vorräte an Erzen, Kohlen und Eisen wurden mit M. 1 683 255 bewertet. Anderweit erwarb die Ges. noch 255 a Kalksteinfeld etc. und 44 Kuxe von Steinkohlenzechen, und weiter baute sie im Felde von Königin Louisen-Grube eine neue Schachtanlage mit Separation. In 1883 wurden von der Stadt Beuthen 183 Morgen Terrain und in 1889 38 Kuxe der Saara- grube erworben. Gegenwärtig besitzt die Ges. ausser den erwähnten Grundstücken (zur Zeit ca. 1260 ha), Forsten, Eisenerz- und Steinkohlen-Berechtsamen das Hüttenwerk Friedenshütte mit 4 Hochöfen, einer Kohlenwäsche, einer Kokesanstalt mit Teer- und Ammoniak-Gewinnung und einem Stahlwerk, bestehend aus einem Thomas-Bessemer- und zwei Martinöfen, sowie aus einem Walzwerk. Das Stahlwerk wurde, nachdem die Ges. in Gemeinschaft mit der Laurahütte die Licenz zur Stahlproduktion nach dem Thomas-Gilchristschen Verfahren für M. 200 000 erworben hatte, in 1884 in Betrieb gesetzt; dasselbe enthält 3 Konverter à 10t. 3 Kupol- und 2 Spiegelöfen, 1 Giesshalle, 25 Dampfkessel, 1 Fabrik für basisches feuerfestes Material, 1 Walzwerk für Schienen, Schwellen, schweres Facon- und Stabeisen und für Blech und Universaleisen, 1 Werkstatt, Schmiede etc. Der Kauf- breis für die Patentlicenz war mit M. 80 000 sofort zu zahlen und weiter ab 1. Juli 1884 mit jährlich M. 20 000 zu tilgen. Die Ges. besitzt ferner das Puddlings- und Stabeisen- * alzwerk in Zawadzki, das Eisenblech-Walzwerk in Sandowitz, das Hammerwerk in Vossowska, eine Giesserei in Colonnowska. Die amerikanische Mühle und Bäckerei ist bis 30. Juni 1910 verpachtet. Das Hammerwerk zu Lisczok ist abgebrannt und wird nicht wieder aufgebaut. Auch die Renardshütte, der Kalksteinbruch in Lagiewnik (in- zwischen verkauft) und die Steinkohlengruben Belowsegen, Saara, Eintracht, kons. Fried- rich Wilhelm und kons. Oskar sind ausser Betrieb.