628 Kohlenbergbau. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. A. G. Wittekind, Berlin; Stellv. Jul. Ertel, Hamburg; Erich Kunheim, Berlin; Bergwerks-Dir. Ad. Reh, Berlin; Dir. Ignatz Stroof, Griesheim; Dr. Karl Sulzbach, Frankfurt a. M. Firmenzeichnung: Der Vorstand, sein Stellv. oder zwei Prok. Zahlstellen: Eigene Kasse; Berlin: Mitteldeutsche Creditbank. Publ.-Organe: R.-A., Berl. Börsen-Ztg., Berl. Börsen-Courier. Braunkohlenwerk Golpa-Jessnitz, Act.-Ges. zu Halle a. 8. Gegründet: Im Jahre 1892. Letzte Statutenänd. vom 13. Mai 1899. Zweck: Abbau von Braunkohle und Brikettfabrikation in Golpa bei Burgkemnitz. Gesamt- förderung an Kohlen 1896/97–1898/99: hl 1 927 500, 2 123 823, 2 632 261. Produktion an Briketts: 388 406, 426 922, 537 444 Centner. Kapital: M. 640 000 in 640 Aktien Lit. A, B und C à M. 1000. Geschäftsjahr: 1. April bis 31. März. Gen.-Vers.: Bis 1. Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Gruben 255 216, Gebäude 164 619, Bahnanlage 160 606, Förderanlage 76 551, Brikettanlage, Maschinen u. Apparate 197 010, Utensilien- u. Be- triebsmaterialien 7563, Brikettvorrat 160, Grubenbau 14 149, Debitoren abz. Kreditoren 47 476, Effekten u. Kassa 4083. – Passiva: A.-K. 640 000, Hypoth. 211 618, R.-F. 11 003, Div. 44 800, Tant. 7574, Vortrag 12 440. Sa. M. 927 437. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Betriebsreparaturen 9463, Zs., Steuern u. Feuerversich. 9860, Knappschafts-, Kranken- u. Pensionskasse 6441, Handlungsunkosten 17 214, Bahn- betrieb u. Unterhaltung 7174, Grubenbetrieb u. Grubenlöhne 82 482, Brikettfabrikation u. Brikettlöhne 148 771, Abraum- u. Bohrkto 45 532 Betriebsmaterialien u. Utensilien 18 182, Abschreib. 82 643, Saldo-Reingewinn 66 814. – Kredit: Förderkohlen 193 491, Knorpelkohlen 16 168, Klarkohlen 69 372, Briketts 214 418, Acker- u. Jagdpacht 8286. Sa. M. 494 276. Reservefonds: M. 11 003. Dividenden 1896/97–1898/99: 5, 6½, 7 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Dr. Paul Schäfer. Aufsichtsrat: Vors. Baumeister Fr. Kuhnt, Stellv. Alex. Blau, Bank-Dir. Otto Pfahl, Fabrik-Dir. Gust. Schaaf, Referendar Herm. Kuhnt. Firmenzeichnung: Ein bezw. zwei Dir. Zahlstellen: Halle a. S.: Gesellschaftskasse, Spar- und Vorschussbank. A. Riebecksche Montan-Werke, Actien-Gesellschaft in Halle a. S. Gegründet: Im Jahre 1883. Letzte Statutenänderungen vom 10. Juni 1897 u. 25. Nov. 1898. Zweck: Herstellung von Paraffin, Mineralöl und anderen Fabrikaten aus Braunkohlen, so- wie der Handel mit diesen Artikeln, ferner die Ausnutzung des der Gesellschaft ge- hörigen Bergwerkseigentums durch Gewinnung und Veräusserung der Bergwerks- produkte. Nach dem Tode des alleinigen Besitzers Komm.-Rat Riebeck wurde die Ges. zwecks Auseinandersetzung von dessen Erben gegründet. 1888 wurden sämtliche Aktien an ein Konsortium verkauft. Besitztum: Bergwerke, Schwelereien, Brikettfabriken bei Reussen, Gaumnitz, Webau, Tackau, Wildschütz, Theissen, Oberröblingen a. S., Luckenau, Gladitz, Deuben und Dieskau, ferner Mineralöl- und Paraffinfabriken in Webau, Reussen und Oberröblingen; Eisengiesserei, Maschinenfabrik und Kesselschmiede für eigenen Bedarf in Webau. 1888 übernahm die Ges. die Grube Walthers Hoffnung bei Stedten für M. 1 500 000, 1891 kaufte die Ges. sämtliche Kuxe der Gewerkschaft Viktoria für M. 585 481 und 1897 die Rittergüter Tackau und Deuben für M. 731 466.75, unter deren Feldern der Abbau 1 drei Gruben Hedwig bei Wildschütz, Emilie bei Tackau und Marie bei Deuben umgeht, sowie Kohlenfelder von 120 Morgen in Zembscher Flur (jetzt Grube Winterfeldt),. Das gesamte Grundeigentum umfasst ca. 2750 Morgen. Die beiden neuen Werke schacht bei Dieskau und Winterfeldt bei Zembschen sind in 1898 in Betrieb gesetzt. Eine neue Schachtanlage in Wansleben ist projektiert. 1 Ende 1898 wurden von Heinrich Otto Schmidt in Zeitz für M. 1 500 000 die vier Gruben Siegfried bei Trebnitz, Trebnitz bei Trebnitz, Friedrich Franz bei Werse Nr. 531 bei Theissen, die Schwelereien Trebnitz mit 12 Öfen, Teuchern mit 24 Glen die Mineral- und Paraffinfabrik Trebnitz (inzwischen ausser Betrieb gesetzt) die 1 Pressanlage Trebnitz mit 11 Millionen Steinen Produktion, die neu eingerichtete Bri fabrik mit 2 Pressen und 50–55 Doppelwaggons Wochenproduktion, Anschlussgelefs knaf Bahnhof Luckenau, 60 Morgen Grundbesitz etc. Der Kohlenbestand in der Erde 1 75 Mill. hl markscheiderisch festgestellt. Die Kohlenförderung beträgt ca. 2½ Vill. Hl 101 Die Arbeiterzahl aller Werke der Ges. betrug im Durchschnitt 1896/97–1898/99: 32 3 3277, 3387.