Kohlenbergbau. 657 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im Juni. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve, bis zu 4 % ordentliche Div., vom Überschuss bis zu 15 % Tant. an Dir. und Beamte, 15 % an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Kohlenbergwerkskoncession 560 000, Immobilien, Grund- eigentum 4950, Schachtbau 486 499, Bauten u. Anlagen 245 762, Maschinen, Apparate, Leitungen 77 825, Wettersohle u. vorläufige Lösungsquerschläge 32 781, Mobiliar 1 323, Materialien 22 342, Kassa 2 816, Bankguthaben 118 122, Debitoren 53 023. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Kreditoren 1 829, Gewinn 3 618. Sa. M. 1 605 447. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Nachträgliche Unkosten ausgeführter Arbeiten 252, Stempelgebühren auf 1040 Aktien 10 400, Saldo auf 1899 vorzutragen 3618. – Kredit: YVortrag aus 1897 6863, Gewinn auf ausgeführte Arbeiten 720, Zinsen u. Skonti 5182, Überschuss aus dem Kohlenverkauf 1504. Sa. M. 14 270. Dividenden 1895–98: 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Edm. Uhry. Firmenzeichnung: Der Direktor. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat J. Schaller, A. Netter, A. Bergmann, F. Paschoud, H. Oesinger, Strassburg i. E.: L. Weill-Goetz, Paris; H. von Stücklé, Dieuze; F. Gouvy, Ober-Homburg; S. Rothschild, Trier; Frhr. E. Pergler v. Perglas, Darmstadt; Th. Lichtenberger sen., F. Buschmann, Heilbronn. Zahlstellen: Eigene Kasse; Strassburg i. E.: Bank von Elsass u. Lothringen. Publ.-Organe: R.-A., Elsässer Journal, Neckar-Ztg. „Königsborn“, Aktien-Gesellschaft für Bergbau, Salinen- und Soolbad-Betrieb in Unna-Königsborn (Westf). Gegründet: Am 6. Nov. 1895. Letzte Statutenänd. vom 15. April 1899. Entstanden durch Umwandlung der Gewerkschaft Königsborn in eine A.-G. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb des einschl. eines R.-F. von M. 550 000 und eines Disp.-F. von M. 100 000 ab 1. Jan. 1896 für M. 7 000 000 in Aktien, M. 7000 pro Kux erworbenen Bergwerks-, Salinen- und Solbadeigentums der Gewerkschaft Königsborn mit allem Zu- behör; Bergbau und Salinenbetrieb auf allen Gruben bezw. Bohrlöchern, welche die Ges. eigentümlich oder pachtweise oder unter jedem andern Titel besitzt oder erwerben wird, und Gewinnung aller in den Gruben vorkommenden nutzbringenden Mineralien oder Solen; Verwertung der selbstgewonnenen oder anderweitig erworbenen Mineralien, Solen und sonstiger Produkte in rohem Zustande, sowie durch Verarbeitung derselben für den Handel und Konsum, einschliesslich der Nebenprodukte; endlich Erwerbung resp. Pachtung und Errichtung von Anlagen jeder Art, welche zur Erreichung der vorgenannten Zwecke erforderlich sind. Die Ges. besitzt: 1) die Steinkohlenzeche Königsborn mit 17 277 206 am Berechtsamen, zwei Tiefbauanlagen mit zwei Schächten, wovon der zweite zur doppelten Förderung eingerichtet ist, ein dritter Schacht am Bahnhof Bönen wird abgeteuft, 270 Koksöfen etc.; 2) Eisensteinfelder, Königsborn 13–17, zur Grösse von 10 945 000 qm, von den Steinkohlenfeldern überdeckt; 3) die Salzsol-Berechtsame Hammer- Brunnen in Werries bei Hamm von 2 189 000 qm mit zwei Bohrlöchern, welche 9 % Sole für eine jährl. Produktion von 25 000 t oder 500 000 Ctr. Siedesalz liefern können; 4) die Salzsol-Berechtsame in Königsborn von 24 097 000 qm, Königsborn 12 bei Pelkum von 2 189 000 qm und Giesslerbach bei Lippstadt von 2 189 000 am, welche als Reserve dienen; 5) das Sol- und Thermalbad Königsborn mit Badehaus, Kurhaus, Kurgarten, Logier- häusern etc. 1896/97 wurden 80 neue Koksöfen angelegt. Die G.-V. vom 26. März 1898 genehmigte die Erwerbung des Kohlenfeldes Mühlhausen II, sowie der restlichen Kuxe der Bergwerke Bramey und Bramy I; ferner wurden im Jahre 1898 die Kohlenfelder Bramey III, IV, V und VI erworben; zusammen also 7 neue Felder à 2 189 000 am = 15 323 000 qm, sodass die Steinkohlenberechtsame nunmehr im ganzen 32 600 206 am gross ist. Die Gesamtbelegschaft 1896–98 betrug im Durchschnitt 1842, 1908, 2108 Mann. Die Beteiligungsziffer am Rhein.-Westf. Kohlensyndikat für 1899 beträgt 544 776 t, für 1900 und weiter 644 776 t. Die Beteiligung beim Kokssyndikat für 1899 beträgt 238 000 t. Produktion: 1891 1892 1893 1894 1895 18968 1897 1898 Kohlen. . t 344 570 349 777 405 025 486 020 463 207 489 460 545 390 632 535 Koks. . . 88 065 108 922 125 115 162 877 143 301 163 138 197 682 229 296 Salz . ICtr. 295 317 302 520 293 712 311 565 327 903 308 666 277 434 325 920 Bäder. 32 454 28 643 26 609 24 657 30 259 32 987 37 272 338 935 Überschuss M. 874 400 392 834 404 955 393 858 646 304 793 320 1 006 104 1 130 456 Bapital M. 7 000 000 in 7000 Aktien à M. 1000. uleihen: M. 2 000 000 in 4 % (früher 4½ %) Partial-Oblig. von 1892, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1895 durch jährl. Ausl. von mindestens 2 % und ersparten Zs. im II. Quart. auf 2. Jan.; Gesamtkündigung mit 6 Monaten Frist vorbehalten. Als Sicherheit dient eine Kautions-Hypoth. von M. 2 250 000 auf Namen des A. Schaaffhausen'schen Bankvereins auf sämtliche Immobilien der Ges., und zwar Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1899/1900. I. 42