688 Metall-Industrie. Actien-Gesellschaft für Federstahl-Industrie vormals A. Hirsch & Co. in Cassel mit Filialen in Aschersleben und Mehlis. Gegründet: Am 28. August 1886. Letzte Statutenänderung vom 2. Juni 1897. Zweck: Herstellung von Federstahl, von Gegenständen, welche ganz oder zum Teil aus Federstahl oder anderen Metallen bestehen, insbesondere von derartigen für die Korsetten- und Fahrradfabrikation, sowie für verwandte Fabrikationszweige bestimmten Gegen- ständen, desgleichen die Herstellung von Maschinen und Apparaten, die zur Fabrikation solcher Artikel bestimmt sind. Übernahme der Federstahlfabrik von A. Hirsch & Co. in Cassel und Fortbetrieb derselben. Der Übernahmepreis betrug M. 926 000 und wurde durch 926 Aktien der Ges. à M. 1000 beglichen. In Aschersleben besteht eine Filiale, deren Grundstücke, Ge- bäude und Maschinen 1890 für M. 42 500 erworben wurden. 1898 beteiligte sich die Ges. bei der neu errichteten Wien-Casseler Federstahl-Industrie-Ges. Böhler & Cons. in Wien mit fl. 100 000. Dieses Unternehmen wurde jedoch bereits 1889 aufgelöst; die Ges. über- nahm die Aktiva, verkaufte die Mobilien, behielt die Grundstücke, Maschinen und Kessel vorläufig zur späteren Verwertung und schrieb 1889/90 M. 124 445 auf die Beteiligung ab. Ein Auftrag auf Kriegsmunitionsartikel von M. 1 500 000 veranlasste 1889 die Aufnahme eines neuen Fabrikationszweiges für Armeematerial und eine Kapitalserhöhung. 1896 wurde die Fahrradglockenfabrik von W. Kührt & Schilling in Mehlis i. Thür. um ca. M. 400 000, sowie zur event. Vergrösserung des Etablissements ein Grundstückskomplex am Bahnhof Ihringhausen für M. 65 000 erworben; die Glockenfabrik wird unter der bis- herigen Firma als G. m. b. H. weitergeführt. Absatz 1886–98: M. 986 557, 1 319 500, 1 233 600, 1 484 000, 1 312 749, 1 591 380, 1 671 083, 1709 330, 1 613 800, 1 607 242, 1 586 082, 1 641 000, 1 466 000. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung um M. 500 000 im Jahre 1889, angeboten den Aktionären 2:1 bis 20. Mai 1889 zu 1 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K., 7 % Tant. an A.-R., dann 5 % Div., die vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Grund u. Boden 167 730, Gebäude 427 915, Maschinen 263 056, Mobilien 3324, Pferde u. Wagen 1924, Modelle 1, Werkzeuge 1, Utensilien 6289, Betriebsmaterialien 10 622, Emballagen 1836, Dampfkto 539, Kontor 1322, Kassa 4040, Wechsel 76 317, Effekten 99 146, Fabrikvorschuss 1262, Debitoren 457 586, Bankguthaben 217 473, Konto Wien 125 000, Filiale Aschersleben 102 628, Konto Mehlis 298 000, Fabri- kationskto 166 619. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Debitoren-R.-F. 10 489, Arbeiter-F. 3913, R.-F. A 300 000, R.-F. B 240 000, Kreditoren 105 166, alte Div. 240, Gewinn 272 830. Sa. M. 2 432 639. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 46 119, Reparaturen 48 913, Utensilien 3132, Modelle 231, Werkzeuge 4889, Pferde u. Wagen 3520, Betriebsmaterialien 4724, Dampfkto 37 932, Fabrikkrankenkasse 1819, Invaliditäts- u. Altersversicherung 2157, Gehälter 62 766, Kontor 4674, Feuer- u. Unfallversicherung 3201, allg. Geschäftsspesen 32 957, Filiale Aschersleben 21 506, Gewinn 272 830. – Kredit: Vortrag a. 1897 14 524, Interessen 16 900, verfallene Div. 80, Effekten 642, Fabrikationsertrag 495 989, Gewinn Mehlis 23 238. G4. M. 551 375. Gewinn-Verwendung: R.-F. B 20 000, Arbeiterbeteiligung 11 000, Tant. an A.-R. 18 081, Tant. an Dir. u. Prok. 31 392, Remuneration 10 000, Div. 180 000, Vortrag 2356. Reservefonds: A M. 300 000, B M. 260 000. Kurs Ende 1887–98: 136.25, 134, 161, 170, 125, 134, 147.80, 182.60, 189.25, 222, 218.75, 204.80 %. Eingeführt am 17. Sept. 1887 zu 128 %. Notiert in Berlin. Dividenden 1886–98: 8, 8, 8, 8, 15, 8, 10, 12, 12, 12, 12, 12, 12 %. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Siegfried Hirsch, Michael Pulvermacher, A. Rühling. Aufsichtsrat: Vors. G. Plaut, Kassel; Stellv. Direktor Unger, Cannstatt; Bankier Röchling, Gnadenfrei; Aug Daltrop, Kassel. Prokurist: W. Witzschel. Firmenzeichnung: Zwei Vorst.-Mitgl. oder ein solches und ein Prok. Zahlstellen: Kassel: Mauer & Plaut, Leop. Plaut & Co.; Berlin: Deutsche Bank, Deutsche Genossenschafts-Bank von Soergel, Parrisius & Co., Dresdner Bank; Stuttgart: W bergische Vereinsbank. Publ.-Organe: R.-A., Frankf. Ztg., Casseler Tageblatt u. Anzeiger. Nietenfabrik Danzig, Aktiengesellschaft in Danzig. Gegründet: Am 29. April 1899. Gründer: Hauptmann a. D. Ferd. Steffens, Max Danziger Privat-Actien-Bank, Danzig; Kreisrichter a. D. Otto Steffens, Fabrik-Dir. Salomor Marx, Langfuhr. Zweck: Fertigstellung u. Vertrieb von Nieten, Schrauben, Muttern u. ähnlichen Eisenwaren.