Metall-Industrie. 705 Effekten 100 000. – Passiva: A.-K. 600 000, Kreditoren 8140, Reingewinn 140 490. Sa. M. 748 631. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 20 315, Reingewinn 140 490. Sa. M. 160 806. – Kredit: Betriebsgewinn M. 160 806. Gewinn-Verwendung: R.-F. 7024, Spec.-R.-F. 12 000, Div. 90 000, Tant. an Vorst. 10 946, zur Verf. des Vorst. 9000, Vortrag 11 519. Reservefonds: M. 7024, Spec.-R.-F. M. 12 000. Dividende 1898/99: 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Emil Kollmar. Aufsichtsrat: Vors. Alb. Wittum, Pforzheim; Osk. Lewy, Alfred Daniel, Berlin; A. Odenwald, Wilh. Jourdan, Pforzheim; Rechtsanwalt Dr. Friedr. Weil, Karlsruhe. Prokuristen: Otto Kollmar, Reinhold Finger. Firmenzeichnung: Der Dir. und jeder Prok. für sich rechtsverbindlich. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Berlin: Hardy & Co., J. Löwenherz. Publ.-Organ: R.-A. Wilh. Tillmanns'sche Wellblech-Fabrik u. Verzinkerei in Remscheid. Gegründet: Am 18. Dez. 1894. Letzte Statutenänd. vom 12. Mai 1897. Die Firma Wilh. Tillmanns in Remscheid geriet im Monat Mai 1893 in Stockung infolge von Operationen, deren Durchführung die Kapitalkraft und die Organisation des Geschäftes nicht ge- wachsen waren, und wurde derselben von den Gläubigern am 19. Mai 1893 ein Mora- torium bis Ende 1894 gewährt unter der Bedingung, dass ein Ausschuss der Kreditoren die Geschäfte der Firma überwache. Auf Vorschlag dieses Ausschusses und auf Grund seiner Berichterstattungen vom 17. Nov. und 1. Dez. 1894 wurde die Errichtung einer A.-G. beschlossen. Sämtliche Kreditoren, soweit sie nicht durch Hypoth. gedeckt waren, erklärten sich bereit, für ihre Forderungen Aktien der Ges. zu übernehmen, und wurden nun durch Ausfolgung von M. 655 000 Aktien befriedigt, während den bisherigen Gesell- schaftern zur Begleichung ihres Guthabens M. 88 000 in Aktien verblieben. Weitere M. 3000 Aktien wurden von den Gründern übernommen und bar eingezahlt. Die Grün- dung der Ges. erfolgte mit einem A.-K. von M. 746 000 in 746 Aktien à M. 1000. Von den Vorbesitzern wurden unterm 18. Dez. 1894 sämtliche mobile und immobile Aktiva der Ges. Wilh. Tillmanns in Liqu. sowohl in Remscheid, wie auch in Pruszkow bei Warschau (s. unten) an die neubegründete Ges. für M. 1 144 885 übereignet. Dagegen übernahm die letztere Hypoth.-Schulden von M. 308 996, Buchschulden von M. 92 889, so dass ein Mehrwert der cedierten Aktiva gegen die von der Ges. übernommenen Passiva sich ergab von M. 743 000. Eingebracht wurden Immobilien für M. 377 570, Maschinen mit M. 149 426. Zweck: Erwerb und Betrieb der unter der Firma Wilh. Tillmanns in Remscheid 1856 ge- gründeten, zuletzt Wilhelm Tillmanns in Liqu. firmierenden Werke: Abteilung I: Well- blechwalzwerk, Fabrik für Eisenkonstruktionen und Verzinkerei; Specialität: komplette eiserne Bauwerke, konstruiert mit Rücksicht auf Ventilation und Heizung, als Wohn- häuser, Fabriken, Baracken für Militärzwecke, Pavillons, Trinkhallen, Billets-, Portier- und Spritzenhäuschen, Remisen, Unterstandsbleche für Fortifikationszwecke etc., Patent- kandelaber aus spiralförmig gewundenem Wellblech D. R. P. Nr. 50 827; Abteilung II: Fabrikation von diebessicheren Rollverschlüssen aus Stahlwellblech und Eisen in jeder Konstruktion und Grösse, selbstrollend mit Getriebe oder hydraulischem Aufzuge; Angel- und Schiebethore aus gestrichenem oder verzinktem Wellblech, Zugjalousien aus Stahl- blechstreifen etc.; Abteilung III: Schlittschuhfabrikation. Das Etablissement bedeckt eine Fläche von 1,78 ha. Die Ges. ist mit einem Kapital von M. 60 000 bei der Firma Wilh. Tillmanns Kommandit-Ges. in Remscheid, welche in Pruszkow bei Warschau eine Filiale betreibt, kommanditarisch beteiligt. Der Gewinn aus diesem Unternehmen fliesst ungeteilt der Ges. zu. Im Okt. 1898 zerstörte ein Brand die Schreinerei und Kontorgebäude. Es wird be- absichtigt, ein neues Fabriketablissement mit Eisenbahnanschluss zu errichten. Umsatz 1896–98: M. 1 651 556, 1 808 861, ca. 1 209 000. „ Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung lt. G.-V.-B. v. 12. Mai 1897 um M. 354 000 in 354 neuen ab 1. Jan. 1897 div.-ber. Aktien à M. 1000, hiervon 249 Stück angeboten den Aktionären vom 20. bis 31. Mai 1897 zu 115 % u. 4 % Stück-Zs., 105 Stück anderweitig mit 125 % begeben. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: April-Mai. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteijlung: Mindestens 5 % zum R.-F., 6 % Tant. an A.-R., bis 5 % Div., vom Rest „ bis 20 % Tant. an Vorst. u. Beamte, Überschuss zur Verf. der G=V. lanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Grundbesitz 98 934, Gebäude 277 906, Maschinen 122 334, Geräte u. Mobilien 15 753, Fuhrwerk 3404, Klichees u. Gravüren 1, Modelle 1, Waren u. etriebsmaterialien 459 898, Debitoren 366472, Kommanditbeteiligung u. Guthaben 251 342, Effekten 5900, Wechsel 22 375, Kassa 24 057. – Passiva: A.-K. 1 100 000, Hypoth. 71 574, Arbeiterstrafen 859, R.-F. I 110 000, R.-F. II 5000, Delkrederekto 20 000, Kreditoren 208 103, Div. 1898 121 000, Vortrag 11 844. Sa. M. 1 648 381. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1899/1900. I. 45