―― Thonwaren-, Chamotte-Fabriken und Ziegeleien. 879 Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik in Berlin, Mühlenstrasse 24, mit Fabrik in Münsterberg in Schlesien. Gegründet: Am 23. Sept. 1874. Letzte Statutenänd. vom 6. Mai 1898. Jweck: Übernahme und Fortbetrieb der C. A. Brandt'schen Thonröhren- und Chamottefabrik. (Der Kauf erfolgte für M. 975 000, wovon M. 825 000 in Aktien und M. 150 000 in Oblig. gewährt wurden.) Es sind jetzt 44 Öfen im Betriebe, auch ist eine Rohleistenfabrik vorhanden. Fabrikation von Porzellan und Thonwaren, Ausbeutung und Nutzbar- machung der Grundstücke. Das Areal der Ges. hat einen Flächeninhalt von 60 ha. Die Ges. erwarb 1890 die Verbindungsbahn (4 km) zwischen der Fabrik und dem Bahn- hofe Münsterberg für M. 175 000. Umsatz 1890–98: M. 954 667, 891 210, 827 297, 1 000 195, 1 103 859, 1 114 482, 1 028 226, 1 212 012, 1 537 749. Kapital: M. 2 250 200 in 1667 Aktien à M. 600 und 1250 Aktien à M. 1000. A.-K. urspr. M. 825 000, erhöht 1884 um M. 175 200, 1889 um M. 250 000, 1890 um M. 175 000, 1892 um M. 375 000, ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 6. Mai 1898 um M. 450 000, angeboten den Aktionären zu 120 %, div.-ber.: ab 1. Jan. 1898. Im Jahre 1891 erwarb die Ges. von der benachbarten Zuckerfabrik Münsterberg ein grösseres Terrain mit Baulichkeiten und Gerechtsamen zur Ausdehnung ihres Betriebes. Der Preis hierfür besteht in einer Jahresquote von höchstens M. 30 000 auf die Dauer von 40 Tahren. Die bisher geleisteten Anzahlungen von in Summa M. 210 000 sind in den Aktiven der Bilanz nicht aufgeführt. Das erworbene Terrain ist mitverpfändet für eine Kautionsanleihe der Zuckerfabrik Münsterberg im ursprünglichen Betrage von M. 570 000, jetzt noch M. 425 000. Die Deutsche Thonröhren- und Chamotte-Fabrik willigte in die Mitübertragung dieser Hypoth. unter der Massgabe, dass sie daraus niemals in Anspruch genommen werde, und ist ihr zur Sicherheit hierfür überdies eine Kautions- hypoth. von M. 570 000, jetzt noch M. 425 000, auf den gesamten Besitz der Zuckerfabrik hinter M. 570 000, jetzt noch M. 425 000, eingetragen worden. Anleihe: M. 500 000 in 4 % (früher 4½ %) Partialoblig. von 1888, 1000 Stücke à M. 500. Zs. 2./1. und 1./7., Tilg. durch jährl. Ausl. ab 1891 zu 105 % auf 1. Juli. In Umlauf Ende 1898 noch M. 451 000. Die Anleihe ist als Kautionshypoth. auf den Namen Gebr. Arnhold eingetragen. Kurs Ende 1896–98: 103, 103, 101.25 %. Notiert in Dresden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis Juni. Stimmrecht: Je M. 3000 Aktienbesitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt; 4 % Vor-Div., dann 10 % Tant. an A.-R. (mindestens M. 100 000) bis 10½ % vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, Rest z. Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Grund u. Boden 195 714, Gebäude 1 595 252, Grundstück Danzig 10 000, Thonindustrie-Maschinen, Utensilien u. Werkzeuge 157 931, Holzindustrie- Maschinen etc. 19 028, Modelle 1, Wirtschafts- u. Fuhrwerks-Inventar 1926, Normal- spurbahn 149 017, Pferdeeisenbahn 34 062, Kautionskto 3644, Effekten 97 133, Wechsel 5766, Kassa 22 960, Inventurbestände 670 203, Debitoren 756 267. – Passiva: A.-K. 2 250 200, Pfandbriefekto 900, Oblig. 451 000, Coup.-Kto 3130, R.-F. I 321 723, R.F. II 202 957, Delkrederekto 27 404, alte Div. 1653, Kreditoren 68 940, Gewinn 391 001. BS. M. 3718 910. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Lohnkto 384 845, Brennmaterialien 175 474, Betriebskto 30 506, Reparaturen 29 165, Fuhrwerks- u. Pferdeeisenbahn-Betriebskto 10 639, Eisenbahn- betriebskto 1002, Geschäftsunkosten 95 611, Thonindustrierohmaterialien 8134, Holz- industriematerialien 169 885, Oblig.-Zs. 18 180, Oblig.-Amort.-Kto 350, Arbeiterwohlfahrt 9453, Rentenkto 30 000, Abschreib. 70 788, Gewinn 391 001. – Kredit: Vortrag v. 1897 11 451, Thonindustrie 1 124 667, Holzindustrie 283 627, Wirtschaftsbetrieb 922, Zs. 4368. Sa. M. 1 425 038. Gewinn-Verwendung: Div. 247 522, Tant. an A.-R. 28 954, Tant. an Dir. u. Beamte 30401, R.-F. II 30 000, Baurücklage 30 000, Delkrederekto 2595, Vortrag 21.528. Reservefonds: I M. 321 723, II M. 232 957, Delkrederekto M. 30 000. Kurs Ende 1888–98: In Berlin: 138, 183.50, 182, 159, 130, 119, 140, 132, 124.75, 138.50, 183.10 %. – In Dresden: 133.50, 185, 179.75, 158, 137, 119.50, 139.75, 132, 123, 137.50, 182.50 %. Aufgelegt am 1. Aug. 1888 zu 132 %. Dividenden 1886––98: 4, 8, 9, 14, 15, 15, 6, 6, 6½, 8, 6½, 10, 11 %. Div.-Zahl. spät. im Juli. Coup.-Verj.: 5 J. n. E. Direktion: Osw. Wilke, Hans Zebrowski. Prokurist: Klocke. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Munckel, Berlin; Stellv. Georg Arnhold, Dresden; Adolf Aschkinass, Jul. Grabowsky, Berlin; Herm. von Mitzlaff, Gross-Lichterfelde; Georg Scheibler, Westend; Stiller, Breslau; Frhr. von Welczeck, Patschkau. Firmengeichnung: Die Direktoren oder ein solcher und der Prok. Zahlstellen: Münsterberg: Eigene Kasse; Berlin: Arons & Walter; Dresden: Gebr. Arnholad; Breslau: G. von Pachaly's Enkel. Publ.-Organe: R.-A., Berl. Börsen-Ztg., Berl. Börsen-Courier, Schles. Ztg., Dresdner Ztg. — ―