918 Porzellan-Fabriken. Porzellanfabrik Kahla in Kahla in Sachsen-Altenburg mit Filialfabrik in Hermsdorf-Klosterlausnitz und Zweigstelle in Zwickau unter der Firma: „Zwickauer Porzellanfabrik-. Gegründet: Am 20. Jan. 1888. Letzte Statutenänd. vom 5. Aug. 1896. Zweck: Porzellanfabrikation und Herstellung anderer keramischer Artikel. Die Ges. besitzt ausser der Hauptfabrik mit Porzellan-Sandgrube in Kahla eine Filialfabrik in Hermsdorf. Klosterlausnitz und eine Zweigstelle in Zwickau i. S. unter der Firma „Zwickauer Porzellanfabrik“. Geschichtliches: Die Ges. erwarb die dem Komm.-Rat Koch gehörigen Porzellanfabriken in Kahla für M. 870 000. Das Areal der gesamten Grundstücke umfasste eine Fläche von 8 ha 39,9 a. Das Etablissement bestand aus 2 getrennt liegenden Fabriken mit 18 Brennöfen und der Saalmühle mit einer auf 36 Pferdekräfte geschätzten Wasserkraft. 1889 erwarb die Ges. die Lehmannsche Porzellanfabrik mit 5 Öfen und Saalmühle in Kahla und baute für die Arbeiter ein Konsumvereinshaus in Kahla. Die Mittel hierzu wurden durch Kreierung der Anleihe von M. 750 000 beschafft. Ferner erwarb die Ges. 1890 die Aktiengesellschaft Zwickauer Porzellanfabrik in Meiningen mit 5 Öfen. Der Ankauf erfolgte um den Preis von M. 360 000, zahlbar in 300 Aktien à M. 1000 der Porzellanfabrik Kahla. Flächeninhalt der gesamten bebauten und unbebauten Grundstücke 15 ha 56 a. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000 nach Erhöhung von urspr. M. 1 000 000 um M. 300 000 im Jahre 1890 zur Erwerbung der Fabrik Zwickau und lt. G.-V.-B. vom 5. Aug. 1896 um M. 200 000 in 200 neuen, ab 1. Jan. 1896 div.-ber. Aktien à M. 1000. angeboten den Aktionären 10: 1 vom 8. bis 20. Aug. 1896 zu 200 %. Die Aktien können auf Antrag des A.-R. auf G.-V.-B. aus dem Jahresgewinn amortisiert werden (s. unten). Anleihen: I. M. 750 000 in 4 % Oblig. von 1889, 1500 Stück à M. 500. Zs.: 2./1. u. 1./7. Die Anleihe ist an erster Stelle hypothekarisch eingetragen. Tilg. ab 1892 durch jährl. Ausl. von M. 15 000 und ersparten Zs. im Aug. Ende 1898 noch in Umlauf M. 631 000. Kurs Ende 1893–98: 100, 101, 102, 102, 101, 101.50 %. Notiert in Dresden. II. M. 750 000 in 4 % Oblig. von 1898. Tilg. ab 1901 durch jährl. Ausl. von 4 % und ersparten Zs. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist gefüllt; 4 % Div., vom Überschuss 10 % Tant. an A.-R.; ein Betrag bis zur Hälfte des alsdann verbleibenden Restes kann vom A.-R. zur Verwendung in das Unternehmen zurückgestellt oder auf dessen Antrag durch G.-V.-B. zur Amorti- sation von Aktien verwandt werden. Der hiernach nicht verwendete Betrag ist Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Grundstücke 277 580, Gebäude 1 265 171, Neubau 322 090, Maschinen 148 890, Utensilien 29 804, Formen u. Modelle 1, Pferde u. Wagen 1948, Mutung 1, Materialien 182 351, Waren 227 503, Kassa 16 824, Wechsel 5898, Effekten 16 489, Debitoren 789 242, Bankguthaben 773 026. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 327 499, Prior.-Anleihe I 631 000, Prior.-Anleihe II 750 000, Anleihetilg. I 16 000, Prior.-Zs. 18 900, Witwenkasse 32 841, Delkrederekto 16 000, alte Div. 1125, Kreditoren 171 668, Gewinn 591 789. Sa. M. 4 056 824. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Gehälter, Frachten, Skonti, Reisen, Diäten, Disp.-F., Differenzen 547 410, Steuern, Arbeiterwohlfahrt 51 394, Pensionsbeiträge 8408, Prior.-Disagio 20 652, Zs. 34 600, Reparaturen 21 263, Abschreib. 78 592, Überweisung an Witwenkasse 2000, Reingewinn 591 789. – Kredit: Vortrag a. 1897 29 496, Warengewinn 1.326 614. Sa. M. 1 356 111. Gewinn-Verwendung: Div. 360 000, Tant. an A.-R. 50 229, Vortrag 181 560. Reservefonds: M. 327 499, Delkrederekto M. 16 000. Kurs: In Berlin 1894–98: 191.50, 281, 297.25, 338.75, 332.75 %. Eingeführt am 25. April 1894 zu 165 %. – In Dresden Ende 1890–98: 250, 200, 156, 170.50, 191, 280, 295, 339, 332 %. Dividenden 1888–98: 14, 19,. 20, 12, 12, 12, 12, 20, 22, 22½, 24 %. Zahlbar spätestens am 1. Juli. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: J. Bünzli. Prokuristen: K. Potzler, Bollerinker. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Dr. jur. G. Strupp, Meiningen; Stellv. Konsul Palmié, Dresden; Th. Koch, Zwickau. Firmenzeichnung: Der Dir. mit einem Prok. oder zwei Prok. Zahlstellen: Eigene Kasse; Meiningen, Gotha, Hildburghausen, Salzungen, Ruhla: B. M. Strupp; Dresden: Günther & Rudolph; Berlin: Mitteldeutsche Creditbank. Porzellanfabrik zu Kloster Veilsdorf bei Hildburghausen mit Filiale in Brattendorf bei Schwarzbach, Thür. Gegründet: Im Jahre 1884. Die Ges. übernahm bei Gründung das Geschäft der Herren Kieser & Heubach, das bis dahin bereits 22 Jahre bestanden hatte. Die Vorbesitzer erhielten bis 1893 je 16 % vom Reingewinn (zus. 33 %). Zweck: Fabrikation von Porzellanwaren und Handel mit solchen.