―――― Fabriken für Chemikalien. 1049 nach Deckung der nach dem Ges.-Vertrag vorgehend zu bestreitenden Beträge ver- bleibenden jährl. Reingewinn M. 10 pro Genussschein. – Die Verkäufer haben sich ver- pflichtet, der A.-G. alle Geschäftsgeheimnisse und Recepte, alle Mischungen u. Ver- fahrungsweisen, welche die frühere Firma besass, zu übergeben, auch alle neuen Erfindungen und Verfahrungsmethoden, welche sie in den von der Firma geführten Branchen etwa noch entdecken oder kennen lernen, der Ges. mitzuteilen. Für jede andere Erfindung ist der Ges. das Vorkaufsrecht einzuräumen. Sie haben sich ferner verpflichtet, sich auf die Dauer von 50 Jahren an keinem Unternehmen, welches der Ges. direkt oder indirekt Konkurrenz zu machen geeignet ist, in irgend welcher Form zu beteiligen. Kapital: M. 1 140 000 in 1140 Inh.-Aktien à M. 1000. Genussscheine: 10 000 Stück (siehe oben). Dieselben werden jährl. im März durch Ausl. zur Heimzahlung à M. 200 auf 1. April amortisiert. Bis 1. April 1899 getilgt 137 Stück. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Quartal. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zum R.-F., 6 % Tant. an A.-R., von dem Übrigen 10 % Div., von dem Reste erhält jeder Genussschein M. 10, hiernach vertragsm. Tant. an Dir., der noch verbleibende Rest wird zur Ausl. von Genussscheinen verwendet. Die G.-V. ist berechtigt, die Ausl. einer grösseren Zahl, als sich aus der festgesetzten Gewinn- verteilung ergiebt, rechtsgiltig zu beschliessen. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Grundstückskonto 637 000, Maschinen 75 700, Wechsel 4877, Waren 140 479, Kassa 6467, Debitoren 162 271, Bankguthaben u. bis März 1899 ausgeliehene Barmittel 446 153. – Passiva: A.-K. 1 140 000, R.-F. 11 806, Kreditoren 76 165, Genussschein-Auslosungskto 125, Gewinn 244 853. Sa. M. 1 472 950. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne, Gehälter, Provisionen, Steuern 131 733, Hand- lungsunkosten, Skonto u. Dekorte 40 764, Gewinn 244 853. – Kredit: Warenkto 410 752, Diskont 254, Zs. 6343. Sa. M. 417 350. Gewinn-Verwendung: Abschreib. 15 944, R.-F. 12 242, Div. an Aktien 114 000, Div. an Genuss- scheine 99 490, Tant. an Vorst. 1912, zur Ausl. von 86 Genussscheinen à M. 200 17 200, Vortrag auf Genussschein-Auslosungskto 134. Reservefonds: M. 24 049. Kurs: Die Aktien und Genussscheine wurden im Juni 1898 an der Dresdner Börse eingeführt. Dividenden 1897–98: Aktien: 10, 10 %; Genussscheine: M. 10, 10 per Stück. Direktion: Dr. C. Schleussner, Friedr. Schleussner, Dr. Eduard Ritsert. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Victor Hahn; Stellv. Rechtsanwalt Gg. Schubert, Dresden; Dr. Carl Schleussner sen., Justizrat Dr. W. Jucho, Frankfurt a. M.; Dir. Jos. Wehner, Köln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Ed. Rocksch' Nachf. Publ.-Organe: R.-A., Frankf. Ztg. Chemische Fabrik Gernsheim in Gernsheim a. Rh. Gegründet: Am 12. Nov. 1881. Letzte Statutenänd. vom 18. April 1898. Die Ges. firmierte bis 1898: Chemische Fabrik vormals Hofmann & Schoetensack. Die Fabrik wurde im Mai 1894 von Ludwigshafen a. Rh. nach Gernsheim und der Sitz der Ges. am 18. April 1898 von Mannheim nach Gernsheim verlegt. Zweck: Fabrikation u. Handel in chemischen Produkten. Speciell Fabrikation von pharma- ceut. u. techn. Artikeln, insbes. Vorprodukte für die Anilinfarbenfabrikation. Arbeiter- zahl ca. 80. Kapital: M. 900 000 in 900 Aktien à M. 1000. Bei Erhöhung haben die Aktionäre Bezugs- recht bis zu M. 600 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Januar-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % erste Div., dann 5 % zum Spec.-R.-F. bis des A.-K., 5 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Grundstückskto 26 143, Baulichkeiten 142 070, Apparate u. Utensilien 220 016, Material 14 185, Wechsel 8058, Kassa 2468, Generalwarenkto 288 980, Debitoren 115 299, Unterbilanzvortrag a. 1897 270 895, Verlust per 1898 13 823. – Passiva: A.-K. 900 000, Hypoth. 50 000, Unterstütz.-F. 1582, Kreditoren 150 359. Sa. M. 1 101 941. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unterbilanzvortrag aus 1897 270 895, Generalunkosten 30 709, Abschreib. 19 057. – Kredit: Warenbruttogewinn 35 942, Unterbilanzvortrag aus 1897 270 895, Verlust per 1898 13 823. Sa. M. 320 662. Kurs Ende 1887–98: 159.50, 138, 125.75, 88.50, 70, –, –, –, 35, 33, –, 29 %. Notiert i. Mannheim. Dividenden: 1887–88: 10, 8 %. 1889–98: 0 %. Zahlbar am 1. Juli. Coup.-Verj.: 5 J. n. F. Direktion: Friedr. Böckel. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat L. Aug. Baum, Em. Meyer, Mannheim; Hofr. Prof. Dr. Meidinger, Karlsruhe. Prokuristen: Ferd. Röller, Dr. Carl Pape. Firmenzeichnung: Der Dir. mit einem Prok. oder zwei Prok. kollektiv. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: W. H. Ladenburg & Söhne.