Fabriken für Chemikalien. 1057 ca. M. 81 000 Überschuss wieder verkauft. Die seiner Zeit angekaufte Fabrik in Unna ist im Jahre 1897 wieder veräussert. Letzte Statutenänd. vom 30. Mai 1896. Zweck: Fabrikation chemisch-technischer und pharmaceutischer Produkte, sowie An- und Verkauf von Chemikalien. Fabrik in Rheinau (156321 qm gross). Arbeiterzahl beträgt ca. 250. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Aktien à M. 1000. Das urspr. A.-K. von M. 1 000 000 wurde zur Deckung der damals vorhandenen Unterbilanz 1889 durch Zusammenlegung von je 5 in 4 Aktien auf M. 800 000 herabgesetzt und gleichzeitig wieder auf M. 1 000 000 erhöht; Erhöhung auf M. 1 500 000 im J ahre 1893, auf jetzigen Sband 1896 durch Ausgabe von 500 ab 1. Jan. 1896 div.-ber. Aktien à M. 1000, begeben zu 120 %. Hypothek: M. 200 000. Genussscheine: Die ersten Zeichner der Aktien I. Emiss. erhielten zu je 10 gezeichneten Aktien 12 auf den Namen lautende Genussscheine; in Summa 1200 Stück, davon am 31. Dez. 1898 474 im Besitz der Ges. selbst. Diese Genussscheine, welche nicht am Gesell- schaftsvermögen participieren und keinerlei Aktionärrechte verleihen, berechtigen die Eigentümer zum Bezuge der Hälfte des unten unter Gewinnverteilung bezeichneten bilanzmässigen Gewinnüberschusses, insoweit dieser Bezug M. 50 für den einzelnen Genussschein nicht übersteigt. Diese Genussscheine wurden seitens der ersten Zeichner wieder zur freien Verfügung der A.-G. gestellt und sind dieselben in Gemässheit des Beschlusses der G.-V. vom 5./11. 1886, soweit erforderlich, zur Abfindung der Aktionäre der Chemischen Fabrik Rheinau zu verwenden. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. u. vertragsm. Tant. an Dir. u. Angestellte, dann 6 % zur Verf. der G.-V., Rest zur Hälfte an Genussscheine, bis zu M. 50 pro Stück, u. zur Hälfte zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Fabrik Rheinau: Grundbesitz 16 071, Eisenbahnanschluss 44 260, Gebäude 470 446, Maschinen u. Apparate 502 527, Brunnen u. Kanalisation 23 540, Mobilien u. Utensilien 37 899, Fabrikate, Halbfabrikate, Handelswaren, Rohstoffe, Kohlen, Materialien u. Emballagen 1 631 306, Effekten 20 782, Wechsel 49 887, Kassa 6016, Debi- toren 1 001 282, Patentkto 1932. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypothek 200 000, R.-F. 153 224, Spec.-R.-F. 90 000, Delkrederekto 7014, alte Div. 382, Kreditoren 962 685, Accepte 125 933, Pensionskasse für Beamte u. Arbeiter 15 180, Gewinn 251 535. Sa. M. 3 805.954. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unkosten, Saläre, Steuern, Versicherungen, Zs. u. Repara- turen 246 332, Gewinn 251 535. Sa. M. 497 867. – Kredit: Überschuss an Fabrikaten u. Handelswaren M. 497 867. Gewinn-Verwendung: Abschreib. 58 342, R.-F. 9659, Div. 140 000, Tant. 30 883, Spec.-R.-F. 10 000, Delkrederekto 2649. Reservefonds: M. 162 883, Spec.-R.-F. M. 100 000, Delkrederekto M. 9664. Kurs Ende 1895–98: In Berlin: 128, 124, 124.50, 126.50 %. Auch notiert in Mannheim. Dividenden 1887–98: 0, 0, 0, 3, 5, 7, 6, 7, 8, 7, 7, 7 %; Genussscheine 1887–94: 0 %; 1895–98: M. 11, 0, 0, 0 per Stück. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Jos. A. Böhm, C. F. Holland, Dr. H. Kohlstock. Aufsichtsrat: Vors. Konsul Carl Bürck, Stellv. Rechtsanwalt A. v. Harder, Mannheim; Ph. Mahler, Baden-Baden. Prokuristen: H. Henninger, David Erlenbach. Firmenzeichnung: Zwei Direktoren oder ein solcher und ein Prokurist oder zwei Prokuristen. Zahlstellen: Rheinau: Eigene Kasse; Berlin u. Frankfurt a. M.: Deutsche Bank; Berlin: Stein- sieck & Co.; Köln: A. Schaaffhausen'scher Bankverein; Stuttgart: G. H. Kellers Söhne; Mannheim: Oberrheinische Bank, Mannheimer Bank. Publ.- Organ: R.-A. Verein Chemischer Fabriken in Mannheim. Fabriken in Heilbronn, Louisenthal a. Saar, Neuschloss (Hessen), Wolgelegen (Baden). Gegründet: Am 10. Juni 1854 durch Vereinigung der Süddeutschen Sodafabriken. Zweck: Darstellung und Verkauf chemischer Fabrikate einschliesslich des Handels mit solchen und den zu deren Darstellung erforderlichen Stoffen, Beteiligung bei verwandten Unternehmungen. Die Arbeiterzahl beträgt ca. 1500 Personen, der Umsatz ca. 100 000 t. Die Ges. ist bei der Duisburger Kupferhütte mit M. 400 000 beteiligt. Gesamtumsatz 1887–98: M. 3 486 133, 3 892 049, 4 285 756, 5 641 519, 6 017 624, 5 952 213, 5 900 450, 6 087 147, 6 414 928, 6 339 838, 6 619 317, 6 692 357. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 2 200 000 in 4½ % Partialschuldscheinen von 1882, Stücke à M. 1000. Tilgung durch jährliche Auslosung im Oktober auf 30. Juni. Am 1. Juli 1899 noch in Umlauf M. 300 000. Kurs Ende 1896–98: –, 102.50, 102.50 %. Notiert in Mannheim. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im März oder April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Grenze einschl. Vertretung 300 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 5 % Vor-Div., weitere 5 % Abschreib., Tant. an A.-R. und Angestellte, Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Fabriken, Immobilien u. Apparate 3 674 424, Geschäftshaus 130 000, Geräte, Werkzeuge, Pferde, Wagen etc. 85 416, rollendes Eisenbahnmaterial 113 336, Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1899/1900. I. 67