=―――― Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1113 Struther Papierfabrik Cassel Act.-Ges. in Betzdorf mit Fabrik in Struth bei Betzdorf (in Liquidation). Gegründet: Am 7. Nov. 1896 durch Victor Carstanjen, Struth; Emil Ziegler, Cassel; Herm. Horn, Goslar; Eduard Wiltzky, Golzern; Aug. Finkbohner. Die G.-V. v. 24. April 1899 beschloss Liquidation der Ges. Zweck: Fabrikation von Papier, Papierstoffen und ähnlichen Waren, sowie Handel mit solchen. Auch darf sich die Ges. an Unternehmungen, deren Geschäftsbetrieb zu den gedachten Gewerben in Beziehungen steht, beteiligen, auch zu dem Zweck Aktien von Aktien- und Kommanditgesellschaften erwerben. Geschichtliches: Die Ges. übernahm als Einlage von Victor Carstanjen und Emil Ziegler deren unter der Firma „Victor Carstanjen zu Struth bei Betzdorf' bestehende Papier- fabrik mit allem Zubehör für M. 385 000, sie übernahm ferner die auf der Einlage ruhende Hypothek von M. 130 000 und gewährte zur Ausgleichung an Victor Carstanjen 97, an Emil Ziegler 100 Aktien à M. 1000 und M. 58 000 in bar. Kapital: M. 200 000 in 200 Inh.-Aktien à M. 1000. Anleihe: M. 178 000 in 5 % Schuldverschreib. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbjahr. Liquidations-Bilanz am 1. Mai 1899: Aktiva: Grundstücke 39 062, Gebäude 67 357, Wasser- kraft 170 000, Maschinen 85 088, Mobilien, Pferde, Wagen 4456, Kassa 149, Wechsel 118, Vorräte 12 000, Debitoren 38 330, Verlust 146 766. – Passiva: A.-K. 200 000, I. Hypoth. 127 190, Schuldverschreib. 178 000, Kreditoren 58 139. Sa. M. 563 329. Dividenden 1896/97–1897/98: 0, 0 %. Liquidator: V. Carstanjen, Struth. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Justizrat Carl Friess, Cassel; Stellv. Oscar Mühlner, Leipzig; Gustav Rauner, Bremen; F. Pettermann, Wangen. Firmenzeichnung: Der Liquidator allein. 0 oe 0 0 0 Actien-Gesellschaftfür Pappenfabrikation in Charlottenburg, Charlottenburger Ufer 11/12, mit Filialen in Potsdam u. Breslau. Gegründet: Am 14. März 1872. Letzte Statutenänd. vom 14. Jan. 1899. Sitz bis 1. April 1899 in Berlin, Pankstr. 46. Zweck: Übernahme der Pappenfabriken von Biermann, Schiffbauerdamm 22 in Berlin und Schiffbauergasse 4 in Potsdam, für M. 1 737 000 und der Pappenfabrik von L. Wigankow, Pankstr. 46 in Berlin, für M. 1 107 000, unter Garantie einer Minimal-Div. von 6 % für die 5 ersten Jahre seitens der Centralbank für Genossenschaften. Im Nov. 1879 kaufte die Ges. aus Konkurrenzrücksichten die Einrichtung noch einer vierten Fabrik, der früheren Berliner Pappenfabrik von A. Levin, auf dem von der Stadt Berlin angepachteten Grundstück Müllerstrasse 146. 1883 wurden die Maschinen etc. dieser Fabrik behufs Errichtung einer neuen Fabrik nach Breslau übergeführt. Die G.-V. vom 19. Dez. 1885 ermächtigte die Verwaltung zum Verkauf des Grundstücks Schiffbauerdamm 22, zur Auflösung der daselbst bisher betriebenen Pappenfabrik und zur Vereinigung derselben mit der in der Pankstrasse betriebenen. Die Verlegung erfolgte ab Nov. 1886, der Ver- kauf ab 1. Okt. 1887 für M. 650 000, wovon M. 170 000 bar gezahlt, M. 235 000 durch Übernahme der bestehenden Hypoth. und M. 245 000 durch Eintragung einer 4 %, am 31. März 1894 abgelösten Hypoth. zu gunsten der Ges. getilgt wurden. Die Ges. besass danach noch die Grundstücke Berlin, Pankstrasse 46, von 11 200 qm, Breslau, Ohlauer Chaussee, von 6700 qm, und Potsdam, Schiffbauergasse, von 5920 qm Grösse. Die Fabrik Pankstr. 46 wurde im Dez. 1898 von einem Schadenfeuer betroffen und wurde beschlossen, um den Betrieb nicht unterbrechen zu müssen, die Charlottenburger Papier- u. Pappen- fabrik Gebr. Damcke zu Charlottenburg, Charlottenburger Ufer 11/12 anzukaufen. Die Grundstücke sind ca. 8749 qm gross. Der Kaufpreis, ausschliesslich der Vorräte an Kohlen, Rohmaterialien u. Fabrikaten, für welche die Vorbesitzer M. 28 677 erhielten, betrug einschliesslich der Fabrikeinrichtung M. 1 010 000 und wurde durch Übernahme von M. 430 000 in 4½ bezw. 4 % Hypoth., Hingabe von M. 187 000 Brauerei Patzenhofer- Oblig. zum Werte von M. 192 610 und Barzahlung von M. 387 390 beglichen. Aussen- stände und Passiva mit Ausnahme der Hypotheken, von denen M. 150 000 bis 1. Okt. 1904, M. 146 000 bis 1. Okt. 1902 unkündbar u. M. 134 000 ab 1. April 1899 mit 6 Monate Frist kündbar sind, sind nicht mit übernommen. Betrieb der erworbenen Fabrik für Rechnung der Ges. ab 1. Jan. 1899. Die abgebrannte Fabrik in der Pankstrasse soll nicht wieder aufgebaut, das Terrain vielmehr als Baustellen verwertet werden und es sollen die un- beschädigten Maschinen anderweit Verwertung finden. Kapital: M. 1 800 000 in 2500 Aktien à M. 600 und 250 Aktien à M. 1200 Urspr. A.-K. M. 2 700 000; Rückkauf von M. 450 000 lt. G.-V.-B. vom 5. Juli 1876 und 10. Juli 1884 und von weiteren M. 750 000 lt. G.-V.-B. vom 19. Dez. 1885. Der buchm. Gewinn wurde abgeschrieben. Die Rückkäufe erfolgten im Wege der Submission in drei Posten von je M. 150 000, einem von M. 120 000 am 12. Sept. 1891 und zwei Posten von je M. 90 000