Druckereien, Buch- und Zeitungsverlag, Kunstanstalten, Buchhandel etc. 1147 Kunst- & Verlagsanstalt Photocol-Actiengesellschaft in München, Nymphenburgerstrasse 125/127. Gegründet: Am 19. Dez. 1898. Gründer: Firma R. Oldenbourg, Rud. Mayer, Konsul Bank-Dir. Jakob Krapp, München; A.-G. Kunstanstalt u. Druckereien Kaufbeuren, Kaufbeuren; Gen.- Konsul Ferd. Leuchs-Mack, Frankfurt a. M. Jweck: Übernahme und Fortbetrieb der Kunst- und Verlagsanstalt „Photocol“ des Rud. Mayer in München; ferner Fabrikation, Verlag und Vertrieb von Kunstartikeln, welche auf dem Gebiete des graphischen Faches liegen, insbesondere der Lithographie, Photo- graphie und Kartographie; Herstellung und Vertrieb von Artikeln der Lehr- und Lern- mittelbranche, insbesondere von Tier- und Pflanzenpräparaten (System Möller und Möller- Morin); Fabrikation und Vertrieb aller in die Kartonnage- und Papierkonfektionsbranche einschlägigen Handelsartikel; Erwerb, Ausnützung und Verwertung von Patenten und Musterschutzrechten, welche sich auf die vorerwähnten oder verwandte Gebiete beziehen. Geschichtliches: Rud. Mayer legte in die Ges. ein sein unter der Firma Kunst- u. Verlags- anstalt Photocol, Rud. Mayer betriebenes Geschäft mit allen Aktiven, bestehend aus Wohnhäusern und Kunstdruckereigebäude, Nymphenburgerstrasse 125/127, samt Per- tinenzien, sodann aus Maschinen, Patenten, Musterschutz- und Verlagsrechten, Originalen an Steinen und Zeichnungen, Photographien (Originalen), Mobiliar, Debitoren, fertigen Waren, Kassa und Wechseln. Wert der Gesamteinlage M. 591 000 und zwar die Im- mobilien samt Pertinenzien um M. 340 000, die mobilen Gegenstände um M. 251 000. Dieser Preis wird gedeckt durch Übernahme des Annuitätenhypothekenkapitals der bayer. Handelsbank zu M. 175 000 seitens der Ges., im übrigen durch die von Rud. Mayer übernommenen 416 Aktien. Kapital: M. 500 000 in 500 Aktien à M. 1000. Genussscheine: 500 Stück auf Inhaber lautend. Dieselben erhielt der Vorbes. Rud. Mayer. Die Genussschein-Inh. haben keine Rechte als Aktionäre, keinen Anteil am Vermögen und kein Stimmrecht, sondern nur den Anspruch auf Teilnahme am Reingewinne; die Ges. ist nach Ablauf der ersten 5 Geschäftsj. jederzeit berechtigt, die Genussscheine ganz oder teilweise einzulösen und zwar um den zwölfeinhalbfachen Betrag des seit der Gründung durchschnittlich auf die Genussscheine entfallenen Gewinnanteiles, keinesfalls aber unter M. 200 per Genussschein; verpflichtet zur Einlösung ist die Ges. nicht. Im Falle der Liquidation sind die Genussscheine aus dem nach Ausschüttung von 110 % an die Aktionäre verbleib. Liquidationserlöses mit dem 12½ fachen Betrage des seit Gründung auf die Genussscheine durchschnittlich entfallenen Gewinnanteiles, soweit hierzu der Überschuss reicht, einzulösen. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Auf die Genussscheine entfällt die Hälfte des Reingewinnes, sofern der- selbe 8 % des A.-K. übersteigt; wenn aber der unter die Aktionäre und Genussschein- inhaber hälftig zu teilende Reingewinn 10 % des A.-K. übersteigt, so kann vom Uberschuss ein Betrag bis zu 2 % des A.-K. zu Rückstellungen und sonstigen im Statut bestimmten Zwecken verwendet werden, während die Hälfte des Restes den Genussscheinen zufällt. Direktion: Rud. Mayer, Vice-Konsul Ferd. Leuchs-Mack. Aufsichtsrat: Gen.-Konsul Rud. Ritter von Oldenbourg, Konsul Bank-Dir. Jakob Krapp, Bank-Dir. Phil. Denzer, Bankier Karl Wallach, München; Bankier Karl Frey, Kaufbeuren; Gen.-Konsul Ferd. Leuchs-Mack, Frankfurt a. M.; Dir. Heinr. Wild, Zürich. Firmenzeichnung: Jeder Vorst. allein. Publ.-Organ: R.-A. „Lithographisch-artistische Anstalt München (vormals Gebrüder Obpacher) in München mit Filialen in London, New York und Berlin. Gegründet: Am 12. Nov. 1888. Zweck: Übernahme und Fortbetrieb der im Besitze der Firma Gebrüder Obpacher in München, London und New York befindlich gewesenen lithographisch-artistischen Anstalt mit allem Vermögen. Kapital: M. 1 025 000 in 1025 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 428 714. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Bis April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., bis zu 4 %, Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Immobilien 583 005, Grundstück (Neuerwerbung) 50 299, Maschinen- u. Einrichtungskto 201 474, Schriften (Buchdruckerei) 4062, Druckpapier- vorräte 35 330, Warenvorräte 438 554, Kto für Lithographien 182 398, Kto für Präge- platten 57 987, Lithographiesteine 54 374, Originale 65 374, Mobilien New YVork u. London 14 849, Debitoren 445 679, Materialvorräte 23 663, Kassa 355, Wechsel 33 709, Feuerversich.- Kto 2073. – Passiva: A.-K. 1 025 000, Hypoth. 428 714, R.-F. 29 082, Delkrederekto 10 000, Beamten- u. Arbeiterunterstützungskto 8472, Spec.-R.-F. 20 000, Kreditoren 349 996, Gewinn 321 929. Sa. M. 2 193 194.