Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. 53 Zehlendorf-Grunewald Actiengesellschaft zu Zehlendorf bei Berlin. Gegründet: Am 5. Juni 1899 mit Nachtrag vom 21. Juni 1899. Gründer: Die Breslauer Disconto-Bank, Dir. Werner Eichmann, Berlin; Fritz Zoeller, Dir. John Guttsmann, Charlottenburg; Reg.-Bauführer a. D. Ed. Droege, Grunewald b. Berlin. Zweck: Erwerb, Verwaltung und Verwertung von Grundstücken in den westlichen und südlichen Vororten von Berlin, insbesondere Erwerb und Verwertung eines speciellen Grundstücks in Zehlendorf. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien (Nr. 1–1000) à M. 1000. Direktion: Franz Schütz. Aufsichtsrat: Geh. Seehandlungsrat a. D. Dr. jur. Paul Schubart, Baumeister Alfred Schulz, Dir. Werner Eichmann, Berlin; Fritz Zoeller, Dir. John Guttsmann, Charlottenburg. Publ.-Organ: R.-A. Firmenzeichnung: Ein bezw. zwei Dir. oder ein solcher mit einem Prok. ―― Plantagen- und Kolonisations-Gesellschaften. Rheinisch-Bornesischer Handels-Verein in Barmen. Gegründet: Am 25. August 1882. Zweck: Ankauf und Verkauf von Waren, Erwerb und Bewirtschaftung von Grundeigentum, sowie Betrieb damit in Verbindung stehender Gewerbe, Förderung der Arbeit der Rheinischen Missionsgesellschaft auf Borneo und Sumatra (spec. in Bandjermasin, Siboga) im Sinne der Civilisation u. christlichen Kultur. Kapital: M. 152 000 in 304 Namen-Aktien à M. 500. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Semester. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 10 % zur Reserve, sodann bis 6 % Div., vom Überschuss bis 15 % Tant. an Beamte gemäss Beschluss des Aufsichtsrates, Rest Superdiv., event. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1898: Aktiva: Bandjermasin: Waren u. Debitoren 164 546, Kassa 4785, Buchdruckerei u. -Binderei 4931, Immobilien u. Mobilien 27 532; Siboga: Waren u. De- bitoren 82 008, Kassa 16 227, Immobilien u. Mobilien 33 613; Barmen: Kassa u. Wechsel 3416, Debitoren 1967, Waren, Mobilien 15 270. Passiva: A.-K. 152 000, R.-F. A 40 039, R.-F. B 33 951, Unterstütz.-Kto 12 211, Feuer- versich.-Kto 10 819, Kreditoren 29 251, Depositen 44 327, Gewinn 31 698. Sa. M. 354 299. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Mobilien 14, Handl.-Unkosten 8105, Reingewinn 31 698. — Kredit: Gewinn Bandjermasin 17 901, do. 11 062, Kommissionskto 10 170, Zs. 684. Sa. M. 39 818. Reservefonds: I M. 40 039, II. M. 33 951. Dividenden 1887–98: 4, 4, 4, 4, 4, 2, 4, 4, 4, 5, 5, 6 %. Vorstand: Fr. Schindelin. Prokurist: Friedr. Stöter. Aufsichtsrat: Theodor Gundert, F. W. Röhrig, E. Colsman, J. Schniewind, H. von Lohr. Publ.-Organe: R.-A., Barmen: Westdeutsche Zeitung; Elberfelder Zeitung. Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft in Berlin. Errichtet: Am 26. Febr. 1887 als Kolonial-Ges. in Gemässheit des deutschen Reichsgesetzes „ vom 15. März 1888; neuestes Statut vom 20. Nov. 1890. Zweck: In Ostafrika die Ansiedlung, den Bodenbau, den Bergbau und sonstige Zweige der wirtschaftlichen Thätigkeit und des Handels anzubahnen und zu fördern, sowie selbst Ländereien zu erwerben, zu bewirtschaften und zu verwerten, Handel, Gewerbe und Bergbau und alle dem Handel und Verkehr dienlichen Unternehmungen zu betreiben bezw. sich daran zu beteiligen. Die Ges. hat durch Pachtvertrag mit dem Sultan von Zanzibar die Zollregie in dem vor der deutschen Interessensphäre liegenden Küsten- streifen auf die Dauer von 50 Jahren erlangt. 1898 waren auf der Kaffeeplantage Union 450 000 Bäume vorhanden, welche eine Ernte von rund 2000 Centnern gebracht haben; auf der Kokosnussplantage Mnoa zählte man 1898 250 000 Kokospalmen; auf der Plantage Kikogwe standen Ende 1898 bereits über 63 000 Sisal-Agaven im Felde und verfügte man noch über weitere 100 000 Stück in den Pflanzkämpen. Das Wachstum derselben ist ein ausgezeichnetes und die in Hamburg stattgehabte Bezahlung von 3 Probeballen mit M. 70 für 100 kg weist auf eine ausgezeichnete Rentabilität des Anwesens hin. Die Liberia-Kaffee-Pflanzungen auf Kikogwe und Mwera haben rund 200 000 Bäume.