Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. 181 Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Sonderrücklagen, sodann 4 % Div., vom ver- bleibenden Betrage 5 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz: Die I. Bilanz wird per 31. Dez. 1899 gezogen, war jedoch im Febr. 1900 noch nicht veröffentlicht. Dividenden 1899: Im Febr. 1900 noch nicht deklariert. Div.-Zahlung spätestens am 1. Juli. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Vorstand: Eugen Friedländer, Wien; Stellv. Bergrat Fridolin Reiser, Kapfenberg. Aufsichtsrat: Vors. Friedrich Böhler, Wien; Stellv. Komm.-Rat Isidor Loewe, Baurat Alfred Lent, Bankier Ludwig Born, Geh. Ober-Finanzrat Bank-Dir. Waldemar Mueller, Berlin; Baron Ernst von Heering-Frankensdorf, Fabrikbesitzer Max von Bernd, Fabrik- besitzer Hugo Noot, Wien; Fabrikbesitzer Carl Thonet, Biestritz. Prokuristen: Rechtskonsulent Dr. Adolf Böhm, Kaufm. Fritz Müller, Kaufm. Aug. Kreitner, Kaufm. Jos. Herm. Proft, Kaufm. Jos. Schetz, Wien; Kaufm. Louis Moldenhauer, Kaufm. Max Kosegarten, Berlin. Firmenzeichnung: Eug. Friedländer allein, sonst zwei Vorst. oder ein solcher mit einem Prok. oder zwei Prok. Publ.-Organ: R.-A. 0 ― 0 0 0 Eisenhüttenwerk Thale Actien-Gesellschaft in Berlin mit Zweigniederlassung in Thale. Gegründet: Am 24. Febr. 1872. Letzte Statutenänd. v. 23. Nov. 1899. Die G.-V. v. 23. Nov. 1899 beschloss Verlegung des Sitzes der Ges. nach Berlin. Zweck: Gewinnung und Herstellung von Eisen und Stahl, sowie die Weiterverarbeitung der hergestellten Rohprodukte in Hütten und anderen Etablissements, welche die Ges. zu errichten oder zu erwerben für gut befinden wird. Übernahme der Eisenhütte Thale von Emil Soltmann in Berlin inkl. der Bestände und Forderungen für M. 975 000. Das Werk umfasst nach seiner Erweiterung ein Puddel- und ein Blechwalzwerk, eine Giesserei, eine Maschinenfabrik, ein Stabeisenwalzwerk und eine 1889 umgebaute und erweiterte Fabrik von emaillierten Blech- und Gusseisengeschirren. 1896 wurden das Hammerwerk, die Achsenfabrik und der allg. Maschinenbau aufgegeben, dagegen die Fabrikation emaillierter Sanitäts-Utensilien, Kanalisationsartikel und emaillierter guss- eiserner Gefässe und Apparate für die chemische Industrie aufgenommen und 1897 ein neues Blechwalzwerk in Betrieb gesetzt. Der Betrieb des Stabeisenwalzwerks soll eingestellt und dafür eine Martinanlage und ein Platinenwalzwerk errichtet werden, welche die Herstellung des Halbfabrikates für die Weiterverarbeitung in der durch die Eigenart des Betriebes bedingten hoch- klassigen Qualität bezwecken; gleichzeitig wird dadurch erreicht, dass die verschiedenen Betriebsabteilungen sich ergänzen und dadurch in betriebstechnischer Beziehung Vor- teile ermöglicht werden, welche die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität des Unter- nehmens zu heben geeignet sind. Umsatz 1888/89–1898/99: M. 3 788 309, 4 783 638, 4 570 797, 4727 082, 4253 412, 4422 270, 4 410 489, 5 490 913, 7 345 648, 7319 022, 8 995 032. Arbeiterzahl 1897/98–1898/99: ca. 3250, 3560. Kapital: M. 6 288 000 und zwar a) M. 1 000 800 in 834 Stück (Nr. 1–834) 5 % Vorz.-Aktien à M. 1200, b) M. 1 200 000 in 2000 Prior.-Aktien (Nr. 1–2000) à M. 600, c) M. 4 087 200 in 3406 Prior.-Aktien (Nr. 2001–5406) à M. 1200. Die Prior.-Aktien zu b) und c) gewähren nach Fortfall der früher bestandenen St.-Aktien besondere Vorrechte nicht mehr. Urspr. A.-K. M. 1 500 000 in 2500 Aktien à M. 600 (= Thlr. 200), erhöht 1873 um M. 596 400 in 994 Aktien. Reduziert vom 4./1. 1878 an von M. 600 auf M. 500 und vom 5./1. 1882 an auf M. 300. Erhöht 1881 um M. 1 200 000 in 2000 Prior.-Aktien à M. 600. Für je 2 St.-Aktien und eine bare von M. 200 auf 500 steigende Zuzahlung (zus. M. 325 525) kam eine Prior.-Aktie zu M. 600. Restliche 437 Prior.-Aktien mit Aufgeld verkauft. 1887 fand Rückkauf von 336 St.-Aktien zu M. 100 das Stück statt. Lt. G.-V.-B. vom 21. Jan. 1894 Einlösung der restlichen St.-Aktien (M. 9600) und Em. von M. 1 000 800 in 834 Stück 5 % Vorz.-Aktien à M. 1200 zu bari; zunächst begeben 250, dann noch- mals 250 und 1895 restliche 334 Aktien; A.-K. somit am 31. Juli 1897 M. 2 200 800. Er- höhung am 12. Aug. 1897 um M. 1 000 400 in 917 Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Juli 1897; offeriert den Aktionären mit 120 %. Ferner erhöht lt. G.-V.-B. vom 24. Mai 1898 um M. 1 000400 (auf M. 4 401 600) in 917 Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Aug. 1898, angeboten den Aktionären mit 115 %, anderweitig mit 120 %; weiter erhöht lt. G.-V.-B. vom 19. Mai 1899 um M. 1 886 400 (auf M. 6 288 000) in 1572 Prior.-Aktien à M. 1200, div.-ber. ab 1. Aug. 1899, begeben an ein Konsortium zu 124 %, von diesem angeboten den Aktionären 5./6.–31./7. 1899 zu 127.50 %, auf nom. M. 8400 entfielen 3 neue Prior.-Aktien. Anleihe: M. 1 000 000 in 4 % Partialobligationen, zu 102 % rückzahlbar, 500 Stücke à M. 1000 und 1000 Stücke à M. 500. Zinsen am 2./1. u. 1./7. Tilgung ab 1. Juli 1893 mit jährlich mindestens M. 20 000. Sichergestellt durch eine Kautions-Hyp. von M. 1 100 000 auf das