186 Erzbergwerke und Hüttenbetriebe. Kolonial-Gesellschaft für Südwest-Afrika in Berlin 2500 Anteile à M. 200 u. Ende 1895 noch M. 400 000 bar, zusammen M. 900 000. Letztere Ges. hat das Recht, solange sie mindestens M. 100 000 Anteile besitzt, zwei Mitglieder des Direktoriums zu ernennen. Kapital: M. 10 000 000 in 50 000 Anteilen à M. 200, wovon 40 000 Stück begeben sind. Von den restlichen 10 000 Anteilen dürfen bis zu 5000 Anteile verwendet werden, um da- gegen weitere Rechte an Land u. Minen in Deutsch-Südwest-Afrika zu erwerben, ver- bleibende 5000 Anteile sind für weiteres Betriebskapital bestimmt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Berlin. Stimmrecht: 1 Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zur Reserve bis zu 25 % des Grundkapitals, dann 5 % Tantieme an das Direktorium, Rest Dividende. Direktorium: Vors. M. von Brandt, Wirkl. Geh. Rat Exc. in Weimar. Bemerkungen: Das Direktorium der Ges. soll aus mindestens 5 u. höchstens 15 Mitgliedern, deren Mehrzahl Angehörige des Deutschen Reiches sind, bestehen. Von denselben müssen 4 im Reichsgebiet ansässig sein. Die Aufsicht über die Ges. wird vom Reichs- kanzler geführt, welcher einen Kommissar bestellen kann. In dem südlich von 19.30 % südl. Breite gelegenen Teil des Gesellschaftsgebietes dürfen Farmen an Ansiedler, welche weder Angehörige des Deutschen Reiches sind, noch sich wenigstens deutsche Sprache u. Sitte bewahrt haben, nur mit Zustimmung des Kommissars vergeben werden. Der Genehmigung durch denselben bedürfen ferner alle Verträge über den Verkauf von Grundeigentum an Nichtansiedler oder an Gesellschaften. Weitere Daten etc. waren nicht zu erlangen. Vereinigte Königs- u. Laurahütte Aktien-Gesellschaft für Bergbau- und Hüttenbetrieb in Berlin W., Französische Strasse 60/61. Gegründet: Im Juni 1871. Letzte Statutenänd. vom 31. Okt. 1899. Zweck: Betrieb des Bergbaues und Gewinnung von Mineralien und Fossilien jeder Art, Verhüttung von Mineralien und Verwertung der Nebenprodukte. Handel mit Metallen und allen Fabrikaten hieraus. Die Ges. übernahm bei ihrer Gründung für M. 18 000 000 (in M. 4 200 000 Hypoth. und M. 13 800 000 in Aktien) von dem Grafen Hugo Henckel Donnersmarck auf Naclo folgende Objekte zur Ausbeutung: 1) Das seinerseits am 3. Jan. 1870 für M. 3 900 000 von dem preussischen Staate an- gekaufte Eisen- und Zinkhüttenwerk Königshütte zu Königshütte bei Beuthen mit allen Zubehörungen, Rechten und Pflichten, insbesondere mit dem Rechte auf Förderung von Eisenerzen, Eisensteinen, Kalksteinen, Sand und anderen Materialien, mit Einschluss der später erworbenen Grundstücke, Gebäude und Gerechtigkeiten. 2) Die Laurahütte mit einem Areal von 666 Morgen 77 Q.-R. und allen Pertinenzien. 3) Das Steinkohlenbergwerk Gräfin Laura mit einem Felde von 695 027 Q.-Lachtern in den Gemeinden Königshütte, Mittel-Lagiewnik und Chorzow. 4) Die Steinkohlengrube Laurahütte von 1 025 450 Q.-Lachtern mit Zubehör, Rechten und Pflichten. 5) Die aus einem Areal von rund 125 ha haftenden Eisenerzberechtigungen in den Feldmarken Chorzow, Lagiewnik und Tarnowitz. 6) Die Zinkhütte Lydognia (Betrieb eingestellt) und 7) Das Blei- und Zinkerzbergwerk Wilhelm mit einem Felde von 500 000 Q.-Lachtern in den Gemeinden Beuthen, Mittel-Lagiewnik und Chorzow. Die Ges. hat diese Wirtschaftsobjekte beträchtlich melioriert und ausgedehnt und zu dem Zweck bis Ende Juni 1899 M. 58 766 450 verwendet. Insbesondere vergrösserte sie ihren Besitz durch Ankauf der Rittergüter Mittel- und Nieder-Lagiewnik, Nieder- Heiduk, Maczeikowitz und Antonienhof mit einer Oberfläche von zusammen 2688 Morgen, wichtig durch die auf denselben auftretenden Ablagerungen von Eisenerzen, Kalksteinen und Dolomit, ferner durch Erwerbung und Pachtung von Spat-, Magnet- und Rot- eisensteingruben in Niederschlesien und Ungarn, sowie durch Berechtigungen in Galizien, weiter durch Ankauf der an ihren Grubenbesitz angrenzenden Steinkohlengruben Ernst, August, Gottgebeglück, Vereinigte Siemanowitz, Milowitz und Heintze, die beiden letzteren zu ¼ Majorität, sowie eines Komplexes von Steinkohlengruben bei Rybnik-Orzesche und des Rittergutes Czerwionka, auf dem die neuen Grubenanlagen erbaut werden, endlich durch Erwerbung sämtlicher Aktien der Ges. Eintrachthütte, die 1893 ihre Auf- lösung beschloss und ab 1. Juli 1894 auch rechnungsmässig auf die Erwerberin über- ging. Die Güter Mittel- und Nieder-Lagiewnik sind ab 1. Juli 1896 unter Ausschluss der auf eigenen Grubenfeldern liegenden oder von den eigenen Arbeitern zu Feld- und Gartenbau benutzten Grundstücke und unter Vorbehalt der Eisenerz-, Kalkstein- und Dolomit-Förderungsrechte an die Kattowitzer A.-G. für M. 1 083 328 verkauft- 1882/83 erbaute die Ges. jenseits der russischen Grenze bei Sosnowice an der W Wiener Bahn die Katharinahütte und 1896/97 pachtete sie auf 24 Jahre das rus arschau- sische