Kohlenbergbau. 293 Wurmreviers zur Beseitigung der Nachteile der übergrossen Konkurrenz; derselbe wurde konsequent und mit bedeutenden Mitteln bis Anfang der 1860er Jahre verfolgt, dann trat ein Stillstand ein. 1870 kaufte die Ges. die Grube Teut für ca. M. 750 000, 1879 die Königsgrube ab 1. Juli 1879 für M. 900 000 in 1500 Aktien der Ges. à M. 600 und M. 250 000 bar. Demgemäss besass die Ges. bis 1887 17 Gruben, nämlich: Neulaurweg, Altlaurweg, Hoheneich, Grossekuhl, Neulangenberg, Abgunst, Spidell. Glückauf, Melanie, Voccart, Langenberg, Furth, Ath, Gouley, Gemeinschaft, Teut und Königsgrube mit ins- gesamt 19 Schächten, sowie einen Anteil an der Pannesheyder Minen-Vereinigung. 1895/96 wurde in dem Felde Gemeinschaft, welches die liegenden Flöze der Grube Anna des „Eschweiler Bergw.-Ver. enthält und ungefähr 2 der gesamten Koncessionen der Ges. umfasst, mit dem Bau eines Doppelschachtes begonnen; derselbe war Ende quni 1899 rund 80 m tief niedergebracht. Die Gesamtkosten dieser Anlage sind auf M. 4 000 000 veranschlagt. Am 1. Juni 1887 übernahm die Ges. pachtweise mit Vorkaufsrecht die Grube Maria der Aachen-Höngener Bergwerks-A.-G. ab 1. Jan. 1887 auf 10 Jahre und 1890 lt. G.-V.-B. vom 22. Okt. 1889 ab 1. Jan. 1890 unter Auf- hebung des Pachtvertrages das gesamte Eigentum dieser Ges. käuflich gegen M. 384 460 bar zur Tilgung aller Verbindlichkeiten, 40 % des M. 3 458 400 betragenden A.-K. von Aachen-Höngen mit M. 1 383 360 in neuen Aktien zum Nennwerte, Einlösung von M. 800 000 Vorrechts-Aktien von Aachen-Höngen, Übernahme sämtlicher Schulden, Pen- sionen etc.; der Gesamtbetrag stellte sich auf M. 6 230 820. Aus der Umtausch-Operation blieben 19 Aktien übrig, die 1895/96 realisiert wurden und M. 31 644 Gewinn ergaben. Auf der Grube Gouley soll an Stelle des bisherigen alten engen Schachtes ein neuer abgeteuft und die Grube somit Hauptförderpunkt werden, sodass nach Durchführung des Projektes die Gruben Teut und König aufgelassen werden können und Gouley die einzige Magerkohlen fördernde Grube auf der rechten Wurmseite sein wird. Auf Grube Maria ist ein neuer Wetterschacht angelegt. Ein Achsenbruch an der grossen Fördermaschine im Juli 1898 veranlasste eine ca. einen Monat lange Unterbrechung der Förderung auf dieser Grube. Die im bergfreien Felde, anstossend an die östliche Markscheide von Maria, 1898/99 aufgenommenen Bohrungen ergaben das Vorhandensein vorzüglich backender Kohle; die Bohrungen werden fortgesetzt. Die der Ges. gemein- schaftlich mit dem Eschweiler Bergwerksverein gehörigen Gruben Laura und Vereeniging — letztere urspr. der Aachen-Mastrichter Eisenbahn-Ges. gehörig – wurden im Juli 1898 an eine neu gegründete A.-G. „Société anonyme des Charbonnages réunis Laura et Vereeniging“ abgetreten. Produktion: 1892/93 1893/94 1894/95 1895/96 1896/97 1897/98 1898/99 Ganze Förderung . . t 846 520 843 790 835 970 880 610 876 800 901 670 913 890 Selbstkosten pro t . M. 6.45 6.39 6.45 6.14 6.27 6.45 6.72 Verkauf . . . . 712 699 712 916 735 178 749 095 645 262 663 052 714 893 Brutto-Ertrag beim Grubenbetrieb . . M. 1 651 085 1 349 566 1 357 457 1 740 908 1 985 763 2 428 612 2 343 100 RNBB . 67093 62 280 60240 Briketts .„.% ... 28 34509 35 465 36790 Belegschaft 1896/97–1898 99 durchschnittlich 4343. 4429, 4462 Mann. Kapital: M. 13 999 200 in 14 852 Aktien (Nr. 1–14 852) à M. 600 und 4240 Aktien (Nr. 1–4240) à M. 1200. 1859 betrug das Kapital nur M. 2 106 000 und wurde bis 1880 allmählich auf M. 8911 200 erhöht; 1890 Erhöhung um M. 3 088 800, div.-ber. ab 1. Juli 1890, und lt. G.-V.-B. vom 27. Okt. 1896 um M. 1 999 200, div.-ber. ab 1. Juli 1896, auf jetzigen Stand. Von der 1890er Em. erhielten die Aktionäre von Aachen-Höngen 1153 Aktien, die übrigen wurden ebenso wie die Aktien der 1896er Em. den Aktionären bis 1. Juli 1890 bzw. 20. Jan. 1897 zu pari überlassen. Anleihe: M. 5 507 000 in 4 % Verpflichtungsscheinen von 1896, Stücke à M. 1000; davon begeben zunächst M. 3 600 000. Zinstermin 1./7. Tilgung ab 1903–1931 durch jährliche Aus- losung von 2 % zuzüglich ersparter Zinsen; ab 1910 verstärkte Tilgung oder Kündigung gestattet. Die Anleihe diente zur Abstossung der früheren 4½ % Emissionen von 1887 und 1890 in Gesamthöhe von M. 3 507 000 und zur Deckung der Kosten für die neue Doppelschachtanlage im Feld „Gemeinschaft“. Den Besitzern von Obligationen obiger Anleihen wurden die neuen Verpflichtungsscheine zum Parikurse überlassen. Kurs Ende 1898–99: 100.25, 99 %. Notiert in Köln. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im Okt. Stimmrecht: Jede Aktie à M. 600 = 1 St., jede Aktie à M. 1200 = 2 St. Gewinn-Verteilung: Mindestens 5 % zur Reserve bis 10 % des Kapitals; ist diese Höhe erreicht, so steht es dem Aufsichtsrat frei, einen Teil des Reingewinns zur Bildung eines Div.-Erg.-F. bis 10 % des Reingewinns zu verwenden; die vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % des Betrages, um welchen der Reingewinn 4 % des A.-K. übersteigt (mind. M. 10 000, höchstens M. 50 000) als Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Kurs Ende 1886–99: 77.90, 79.25, 73, 113, 107, 95.30, 92.50, 94.50, 99.10, 96, 121.50, 130, 125.90, 127 %. Eingeführt am 21. Nov. 1879 zu 72 %. Notiert in Berlin. In Köln werden die Aktien schon seit 1876 notiert.