312 Metall-Industrie. Annweiler Emaillirwerke vormals Franz Ullrich Söhne in Annyeiler, Pfalz. Gegründet: Am 30. Dez. 1897. Letzte Statutenänd. v. 28. Okt. 1899. Gründer: Gustav Ullrich, August Ullrich, Annweiler; Eugen Ullrich, Maikammer; Jacob Obenauer, Annweiler; Dr. Karl Köhl, Worms; die Firma „Franz Ullrich Söhne“, Annweiler. Zweck: Erwerb und Fortbetrieb der von der Kommanditgesellschaft „Franz Ullrich Söhne“ betriebenen Blech- und Emaillierwarenfabrik, ferner die Erzeugung der mit dem ge- nannten Industriezweige direkt oder indirekt verwandten Artikel. – Umsatz 1897/98: M. 1 090 538. Arbeiterzahl ca. 430. Geschichtliches: Die Übernahme der Firma Franz Ullrich Söhne samt Immobilien, Mobilien, Forderungen etc. erfolgte für M. 2 112 765.78 abzüglich M. 512 765.78 Passiven, wofür 1595 Aktien à M. 1000 gewährt wurden. Kapital: M. 1 600 000 in 1600 Aktien (Nr. 1–1600) à M. 1000. Hypothekar-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1898, Stücke à M. 1000 u. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. zu pari ab 1905 in 25 J. durch jährl. Ausl. im April auf 1. Juli; verstärkte Tilg. oder gänzliche Kündigung mit 3 Monaten Frist ab 1910 zulässig. Sichergestellt ist die Anleihe durch erststellige Hypothek auf die sämtlichen Immobilien der Ges. zu gunsten der Bank von Elsass u. Lothringen in Strassburg. Verj. der Coup. in 5, der Stücke in 30 J. n. F. Der Erlös der Anleihe diente zur Abtragung eines Bank- kredites, Erweiterung der Fabrikanlagen u. Errichtung von Arbeiterhäusern. Kurs Ende 1899: 100 %. Eingeführt im März 1899 zu 101.50 %. Notiert in Frankfurt a. M. Geschäftsjahr: 1.Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bis 20 % des A.-K., dann 5 % Tant. an Dir., verbleib. Uber- schuss zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1899: Aktiva: Fabrikgrundstücke 168 678, Fabrikgebäude 745 156, Arbeiter- wohnungsgrundstücke 26 907, Arbeiterwohnungen 174 825, Geleisanlagen 11 821, OÖfen 104 691, Maschinen, Werkzeuge 476 506, Geräte 31 522, Fuhrpark 1, fertige, halbfertige Waren u. Rohmaterialien 809 077, Kassa 2413, Wechsel 1593, Kundenaussenstände 281 917, Guthaben bei Banken u. sonstige Ausstände 184 450, Vorschüsse 2318. – Passiva: A.-K. 1 600 000, Oblig. 1 000 000, Einhaltegelder 2209, R.-F. 5678, Specialreserve 10 000, Lieferanten 130 384, Bankschuld u. sonstige Verpflichtungen 177 317, Reingewinn 96 293. Sa. M. 3 021 883. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Amort. 45 050, Reingewinn: R.-F. 4584, Div. 64 000, Tant. an Vorst. 4354, Tant. an A.-R. 3000, Grat. 3000, Spec.-R.-F. 1 5 000, Vortrag 2354. —– Kredit: Vortrag 4609, Warengewinn abz. aller Unkosten, Steuern etc. 136 733. Sa. M. 141 343. Reservefonds: M. 10 263, Specialreserve 25 000. Dividenden 1897/98–1898/99: 5, 4 %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Gustav Ullrich. Aufsichtsrat: Vors. Gutsbes. Eugen Ullrich, Maikammer; Stellv. Bank-Dir. A. Montfort, Strassburg i. Els.; Rentner Jakob Obenauer, Annweiler; Dr. Karl Köhl, Worms; Bankier Karl Finck, Frankfurt a. M.; Rechtsanwalt Friedr. Mahla, Landau. Prokuristen: Ernst Oechsle, Richard Geigenmüller. Firmenzeichnung: Der Dir. oder beide Prok. Zahlstellen: Eigene Kasse; Strassburg i. E.: Bank von Elsass u. Lothringen; Frankfurt a. M.: J. L. Finck. Publ.-Organe: R.-A., Frankf. Ztg., Elsasser Journal, Strassburger Post. Act.-Ges. für Fabrikation von Broncewaaren und Zinkguss (vormals J. C. Spinn & Sohn) in Berlin S., Wasserthorstrasse 9 und Schiffbauerdamm 22, Zweiggeschäft in Hamburg, Dammthorstrasse 30. Gegründet: Am 13. Aug. 1872. Letzte Statutenänderung vom 2. Okt. 1899. Börsenname „Spinn & Sohn-. Die Ges. übernahm die Bronzewarenfabrik von J. C. Spinn & Sohn ab 1. April 1872 für M. 1 154 100, wovon seitens der Gründer M. 60 000 in Aktien und M. 45 000 in Hypoth. zurückgewährt wurden. 1895 übernahm die Ges. von der Allgem.- Elektricitäts-Ges. deren Abteilung für Beleuchtungsgegenstände, Schiffbauerdamm 22, ab 1. Juli 1894. Zweck: Fabrikation von Broncewaren, Gegenständen für Gas- und elektrische Beleuchtung und Gasglühlichtbrennern, elektrischen Gasfernzündern und patentierten hydraulischen Thürschliessern. Nach Vollendung von Erweiterungs- und Umbauten in der Wasserthor- strasse sind Verwaltung und Lager 1898/99 dort vereinigt und Schiffbauerdamm nur die Musterlager verblieben. Kapital: M. 1 980 000 in 1700 Aktien (Nr. 6–14, 31–35, 39–40, 61–68, 72–74, 79, 97–399, 424–450, 459–1064, 1068–1803) à M. 600 und 800 Aktien (Nr. 1804–2603) à M. 1200. Urspr. Kapital M. 900 000; 1877, wie oben erwähnt, Schenkung von M. 60 000, 1884 Er:- höhung um M. 180 000, ausgegeben zu 110 %. lt. G.-V.-B. vom 27. Juli 1896 um M. 480000 / in 400 Aktien à M. 1200, angeboten den Aktionären vom 14.–24. Aug. 1896 zu 120 %