426 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Maschinenbau-Anstalt „Humboldt'“ in Kalk. Gegründet: Am 10. Juli 1884 als A.-G., errichtet im Januar 1856. Letzte Statutenänd. vom 13. Dez. 1899. Zweck: Fabrikation von Bergwerksmaschinen aller Art, als Förder- und Wasserhaltungs- maschinen, Pumpen, Ventilatoren, Luftkompressionspumpen u. Gesteins-Bohrmaschinen. Aufbereitungsanstalten für Erze u. Kohlen, Zerkleinerungsmaschinen für Cement, Erze, Chamotte, Thomasschlacke, Steine etce. Dampfmaschinen, Dampfturbinen, Drahtseil- maschinen, Eismaschinen, Luftkühlanlagen, Dampfkessel, Wasserreinigungsanlagen, Eisenkonstruktionen, Lokomotiven (seit 1898/99), gelochte Bleche. Das Fabrikgrund- stück umfasst über 97 857 qm. Ferner hat die Ges. in der an das Werk angrenzenden Humboldtkolonie einen Grundbesitz von 140 688 qm; dazu kommen Ländereien in Köln-Deutz mit 82 204 qm, in Kalk-Vingst mit 32 349 qm, sowie ein in Kalk ge- legener an die Fabrik angrenzender Obstgarten bezw. Park mit einer Fläche von 7246 qm. Sämtliche Fabrikanlagen sind durch Geleise miteinander und mit der Staats- bahn verbunden; es sind 25 Betriebsmotore mit ca. 1000 Pferdekräften, 22 Dampfkessel, 30 Laufkrane und über 650 Arbeitsmaschinen aufgestellt; wesentliche Verbesserungen und Vergrösserungen sind 1898/99 zur Ausführung gekommen bezw. noch in der Aus- führung begriffen. So wurde 1898/99 eine neue Werkstätte für Eisenkonstruktions- und Brückenbau in Betrieb genommen. Zur Vergrösserung der Giesserei hat die Ges. das zu dem früheren Eisenwalzwerke Humboldt gehörige, gelegentlich der Abtretung des letzteren an das jetzige Faconeisen-Walzwerk L. Mannstaedt & Co. A.-G. in Kalk mit überlassene Puddelwerk für M. 130 627 zurückgekauft. Ferner wurde 1898/99 ein neues technisches Centralbureau errichtet und wurden zwei früher veräusserte Arbeiterhäuser zurückerworben. Durchschnittliche Arbeiterzahl 1897/98–1898/99: 894, 1250 Mann (Ende 1899: 1500 Mann, davon ca. 200 für den Lokomotivenbau). Produktion: 1895/96–1898/99: 8 149 000, 11 750 000, 11 710 000, 11 806 000 kg Fertigerzeug- nisse. Ferner wurden 1898/99 fertiggestellt 25 Lokomotiven im Gewicht von 1 157 000 kg. Der Umsatz 1895/96–1898/99 betrug: M. 3 420 579, 4 390 686, 5 033 661, 6 126 861; von letzterer Zahl entfallen M. 992 797 auf den Lokomotivenbau. Das Gewinnresultat 1898/99 wurde durch einen infolge Unwetters 1898 verursachten Schaden von M. 24 175 ungünstig beeinflusst. Ausserdem hat der neu aufgenommene Lokomotivenbau in der ersten Zeit einen nicht unerheblichen Verlust gebracht; zum Teil fand dieser Deckung in einer Garantie, welche der Ges. seitens einer Gruppe von Interessenten gegeben ist und sie innerhalb einer „angemessenen Höchstgrenze-“ zu % hinsichtlich derjenigen Verluste deckt, die aus den ersten 60 Lokomotiven entstehen können. Aktiva. Bilanz am 30. Juni 1899. Passiva. Gewinn- u. Verlust-Konto. Grundbesitz 217 380.61 Aktienkapital 5 400 000.—– Debet. Häuser 629 608.19 Obligationen 1 800 000.– Generalunkosten u. Fabrikgrundstück 404 966.– Oblig.-Zinsen 36 140.– Generalverwal- Fabrikgebäude 1 394 533.33 Löhne 78 013.07 tungsunkosten 437 698.09 Fabrikausrüstung, Alte Dividende 631.– Zinsen 149 244.86 Maschinen etc. 1 841 419.42 Reservefonds 332 632.33 Abschreibungen 190 967.24 Eisenbahnanlage 92 390.19 Specialreservefonds 300 000.– Reingewinn 457 322.32 Mobilien 24 000.– Dispositionsfonds 2 676.65 1 235 232.51 Utensilien u. Trans- Immobilien-Prämien- portmittel 384 196.60 reserve 12 942.94 Modelle 105 000.– Avale 169 373.– Kredit. Rohmaterialien 488 115.93 Delkrederekonto 35 908.07 Vortrag a. 1897/98 32 966.03 Fabrikat.-Material 258 100.73 Kreditoren 2 748 844.45 Betriebsgewinn nach Fabrikate 1 503 365.48 Gewinn-Verwendung: Abzug d. Betriebs- Avale 169 373.– Reserve-F. u. Tant. 70 133.95 Tant. u. d. Ausfalls Patente 10 000.– Dividende 270000.– durch d. Lokomo- Feuer- u. Glasversich. 10 228.77 Gratifik. a. Beamte tivenbau 1 183 113.18 Kassa u. Wechsel 60 721.76 u. Unterstütz.-F. 40 000.– Mieten u. Landpacht 9 153.90 Effekten 39 311.93 Vortrag 77 188.37 Gewinn bei Immo- Debitoren 3 741 771.89 bilienverkäufen 10 000. 11 374 483.83 11 374 483.83 1 235 232.51 Reservefonds: M. 355 498, Spec.-R.-F. M. 300 000, Immobilienprämienreserve M. 12 942. Die Immobilienprämienreserve dient dazu, denjenigen Arbeitern, welche Wohnhäuser von der Ges. erwerben, bis zur Tilg. des Kaufpreises durch monatliche Gutschriften eine besondere Beihilfe zur Abtragung der Kapitalsumme zu gewähren. — Nähere Verf. über die Verwendungsart des Spec.-R.-F. ist nicht getroffen. Kapital: M. 5 400 000 in 5000 Aktien (Nr. 1–5000) à M. 600 und 2000 Aktien (Nr. 5001––7000) à M. 1200. Bis 1896 M. 3 000 000 A.-K. Erhöht lt. G.-V.-B. v. 19. Dez. 1896 um M. 600 000 und lt. G.-V.-B. v. 20. Dez. 1898 um M. 1 800 000 in 1500 neuen Aktien à M. 1200, div.-ber.