470 Maschinen- und Armaturen-Fabriken, Eisengiessereien etc. Vereinigte Riegel- und Schlossfabriken Act.-Ges. in Velbert mit Zweigniederlassung in Heiligenhaus. Gegründet: Am 3. Nov. 1896. Letzte Statutenänd. vom 18. Mai und 23. Okt. 1899. Gründer: Fritz Nocken, Karl Nocken, Hugo Nocken, Velbert; Aug. Wilh. Strenger, Heiligenhaus; Sigmund Simon, Frankfurt a. M. Fritz Nocken und Karl Nocken in Velbert haben eingebracht: das gesamte Ver- mögen des von ihnen unter der Firma Nocken & Cie. in Velbert betriebenen Geschäftes zu dem Übernahmepreise von M. 400 000 und haben hierauf 400 Aktien zu je M. 1000 erhalten; ferner Aug. Wilh. Strenger in Heiligenhaus die von ihm bisher daselbst betriebene Riegelfabrik nebst allen Aktiven und Passiven zu dem Übernahmepreis von M. 410 000 und hat hierfür 410 Aktien zu je M. 1000 erhalten. Die Fabrik an der Hefelerstrasse in Velbert wurde 1897/98 für M. 50 000 verkauft. Zweck: Erwerb und Betrieb der Riegelfabrik von Aug. Wilh. Strenger in Heiligenhaus und der Schlossfabrik von Nocken & Co. in Velbert, Betrieb verwandter Geschäftszweige, Handel mit den Fabrikaten, Erwerb von Grundstücken und Etablissements zu gedachten Zwecken. Die Anlagen sind bedeutend erweitert. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien (Nr. 1–1300) à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V.-B. v. 18. Mai 1899 um M. 300 000 (auf M. 1 300 000) in 300 Aktien à M. 1000, div.-ber. ab 1. Juli 1899, übernommen von der Rheinischen Bank vorm. Gust. Hanau in Mülheim (Ruhr) zu 105 %, angeboten den Aktionären zu 106 %. Der Agiogewinn von M. 10 940 floss in den R.-F. Geschäftsjahr: 1. Juli bis 30. Juni. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., M. 5000 feste Vergütung an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. und Beamte, 4 % Div., vom verbleib. Betrage 8 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1899: Aktiva: Grundstücke 150 000, Gebäude 421 792, Maschinen, Werk- zeuge u. Stanzen 268 243, Pferde u. Geschirre 6300, Vorräte Velbert 225 070, do. Heiligen- haus 117 571, Kassa 4429, Wechsel 15 866, Debitoren 303 387. – Passiva: A.-K. 1 300 000, Kreditoren 45 541, Bankschulden 48 094, R.-F. 8126, do. Agio-Gewinn aus neuen Aktien 10 940, Reingewinn 99 956. Sa. M. 1 512 659. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunkosten 65 123, Zs. 11 016, Abschreib. 39 953, Reingewinn 99 956. – Kredit: Vortrag 3400, Überschuss aus Fabrikation 206 456, Miete 6193. Sa. M. 216 049. Gewinn-Verwendung: R.-F. 4827, Tant. 14 642, Div. 75 000, Vortrag 5486. Reservefonds: M. 23 894. Dividenden 1896/97–1898/99: 7, 5½, 7½ %. Coup.-Verj.: 4 J. n. F. Direktion: Fritz Nocken, Hugo Nocken, Velbert. Prokurist: Otto Flohr, Velbert. Aufsichtsrat: Vors. Leo Hanau, Mülheim (Ruhr); Karl Nocken, Velbert; Jakob Sichel, Sig- mund Simon, Frankfurt a. M.; Rechtsanwalt Herm. Rumpe, Elberfeld. Firmenzeichnung: Zwei Vorst. oder ein solcher mit einem Prok. oder zwei Prok. Zahlstellen: Eigene Kasse; Frankfurt a. M.: Sigmund Simon; Mülheim (Ruhr): Rheinische Bank vorm. Gust. Hanau. Publ.-Organ: R.-A. Vetschau-Weissagker Landwirtschaftliche Maschinenfabrik u. Eisengiesserei A. Lehnigk, Act.-Ges. in Vetschau N.-I. Gegründet: Im Jahre 1895. Letzte Statutenänd. v. 10. Jan. 1900. A. Lehnigk als Inhaber der Vetschau-Weissagker Landwirtschaftlichen Maschinenfabrik u. Eisengiesserei über- eignete sein gesamtes Fabrikgeschäft mit allen Aktiven und Passiven nach dem Status vom 31./10. 1894. Der Übernahmepreis betrug M. 1 611 090 und wurde dadurch beglichen, dass die Ges. M. 45 000 Hypoth., M. 502 018 Kreditoren, M. 314 563 Accepte, M. 20 000 Baurechnungen, zusammen M. 881 582 zur Tilgung übernahm. Von dem verbleibenden Rest von M. 729 507 hat A. Lehnigk M. 100 000 einem zu bildenden R.-F. überwiesen und sind für verbleibende M. 629 507 M. 600 000 in Aktien übergeben und M. 29 507 bar bezahlt worden. Da das Geschäftsjahr 1895/96 mit einer Unterbilanz in Höhe von M. 152 774 schloss, fand teilweise Inanspruchnahme des R.-F. und eine Rückvergütung des Vorbesitzers statt. Zweck: Fortbetrieb des unter der Firma Vetschau-Weissagker Landwirtschaftliche Maschinen- fabrik und Eisengiesserei A. Lehnigk in Vetschau N.-L. bestehenden Fabrikgeschäfts, insonderheit des der Fabrikation landwirtschaftlicher und anderer Maschinen aller Art dienenden Etablissements. Am 25. Juni 1899 wurde ein Teil der Werkstätten durch Brand zerstört. Der Betrieb erlitt dadurch nur eine vorübergehende Störung. Die so- fort in Angriff genommenen Neubauten werden mit einem Kostenaufwand von M. 260 000 aufgeführt, elektrische Kraft wird in ausgedehntem Masse bei dem Neubetrieb Ver- wendung finden. Hinzugekauft wurden ca. 23 000 qm Grundfläche, welche vorläufig nur zum Teil bebaut werden.